TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0230 - 27.01.2023

Ausgabe Nr. 230, 27.01.2023

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Liebe Leserinnen und Leser,

eine hohe Inflation und steigende Zinsen konnten die US-Wirtschaft im vierten Quartal nicht davon abhalten, zu steigen. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet ergibt sich eine Steigerung von 2,9 Prozent des Brutto-Inlands-Produkts. Richtig zufrieden zeigen sich die US-Volkswirte jedoch nicht, da eine mild verlaufende Rezession noch immer Thema ist. Der Fear-and-Greed-Index konnte zum heutigen Tag fünf Punkte zulegen und befindet sich damit auf dem Wert von 69 im Bereich der fortgeschrittenen Gier. Am Donnerstag schlossen Wall Street und europäische Indizes einheitlich mit Gewinnen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), rechnet in 2023 mit einer Verteuerung in den Sparten KFZ- und Wohngebäudeversicherung. Seine Worte dazu: „Zum einen sollte es mit Entspannungen in den Lieferketten wieder mehr Auto-Neuzulassungen geben. Zum anderen führen steigende Ersatzteilpreise und Werkstattkosten zu einem höheren Schadenaufwand“. Die Allianz schloss am Donnerstagabend mit einem minimalen Abschlag von 0,05 Prozent auf 221,60 Euro.

Der Spirituosenhersteller Diageo profitiert von Preiserhöhungen sowie dem Absatz bei seinen Premium-Produkten. Marken wie Johnnie Walker, Baileys oder das Guinness Bier haben angezogen, der Produzent konnte die gestiegenen Preise jedoch zu einem großen Teil an seine Kunden weitergeben. Gestern fiel die Aktie um 4,76 Prozent auf nunmehr glatt 40,00 Euro.

Nun ist auch der größte Softwarehersteller in Europa von Stellenstreichungen betroffen: SAP will nach seinem realisierten Gewinnrückgang in 2022 circa 3.000 Arbeitsplätze weltweit streichen – davon 200 in Deutschland. Der Konzern will sich nach eigenen Aussagen auf den Bereich „Software zur Unternehmenssteuerung“ konzentrieren und in 2023 insgesamt 350 Millionen Euro einsparen. Die SAP-Aktie schloss gestern Abend mit einem Minus von 0,89 Prozent auf 105,00 Euro.

Sartorius kann Anleger mit seinen jüngsten Zahlen zum beendeten Geschäftsjahr überzeugen. Die Aktie des Laborausrüsters steht im DAX-internen Ranking auf Platz Nummer eins mit einem Plus von 6,48 Prozent auf 433,90 Euro. 2022 vergrößerte Sartorius seinen Umsatz um 21 Prozent auf rund 4,2 Milliarden Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex ging am Donnerstag mit einem positiven Gap von 64,65 Punkten bzw. plus 0,43 Prozent an den Start. Der Handelstag war geprägt von einer niedrigen Range zwischen den beiden Polen 15.151,54 und 15.068,72 Punkten. Zum Handelsende war eine Seitwärtsphase das Resultat. Der DAX schloss auf 15.132,85 Zählern – ein Plus von 51,21 Punkten bzw. 0,34 Prozent auf den Vortag Dank des Kurssprungs zum Handelsstart.

Für den ADL-Indikator ging es durch die Anzahl der Gewinner-Aktien einen leichten Schritt bergauf, da nur 15 der insgesamt 40 Wertpapiere im Verlust schlossen. Ganz oben auf dem ersten Platz wie eingangs erwähnt Sartorius mit einem Gewinn von 6,48 Prozent auf 433,90 Euro, gefolgt von Infineon Technologies mit 4,75 Prozent auf 33,65 Euro und auf dem dritten Platz die Aktie von Zalando mit immerhin noch 3,19 Prozent auf 42,98 Euro.

Der MACD hat durch das leicht positive Ergebnis die Kurve vorerst gekriegt, daher sollte ein Long-Signal durch ihn ausbleiben. Mit Sicherheit weiß man das allerdings erst am Ende des heutigen Handelstages bzw. – je nach Verlauf – im Laufe der nächsten Handelswoche.

Die gestrige Tageskerze erinnert an die vom Vortag und an die vom Tag davor: ein vertikaler Strich mit einem horizontalen Strich auf der Oberseite markiert keinen Bistrotisch von der Seite, sondern nennt sich in der Chartanalyse „Dragonfly Doji“. Diesem wird nachgesagt, frühzeitig das Ende eines Abwärtstrends anzuzeigen. Der Kurs zur Eröffnung fiel ab auf das Tief der Kerze und lief im Laufe des Tages wieder auf sein Startlevel zurück: ein Zeichen dafür, dass der Trendwechsel Intraday stattgefunden haben kann.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich von 15.150 Punkten leicht über dem gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.