TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0232 - 31.01.2023

Ausgabe Nr. 232, 31.01.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

aufgrund eines technischen Problems kann das Statistische Bundesamt die Daten zur Inflation im Januar nicht planmäßig veröffentlichen – neuer Termin ist jetzt die Woche ab dem 06. Februar 2023. Der Fear-and-Greed-Index zeigt sich von diesem lokalen Ereignis nicht beeindruckt, er hat zum heutigen Dienstag jedoch um zwei Punkte abgenommen. Damit steht der Angst-und-Gier-Indikator heute auf dem Wert von 67. Im Ranking über die unterschiedlichen Sparten sieht es rot bis dunkelrot aus: die Wall Street schloss demnach wie auch die europäischen Börsen einheitlich mit Verlusten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Wettrennen zwischen Toyota und Volkswagen: der japanische Autobauer Toyota hat im internationalen Vergleich seinen Platz an der Spitze mit 10,48 Millionen verkauften Fahrzeugen abermals behaupten können, steht damit also weiterhin vor dem Volkswagen-Konzern (8,26 Millionen verkaufter Fahrzeuge). Die Aktie von VW schloss am Montagabend auf 126,26 Euro – ein leichtes Plus von 0,14 Prozent.

Der Commerzbank könnte dank schwarzer Zahlen in 2022 der Aufstieg in den DAX gelingen, um den Linde-Konzern zu ersetzen, der sich zum 27. Februar aus taktischen Gründen freiwillig von der Frankfurter Börse verabschiedet. Das Bankhaus generierte einen operativen Gewinn vor Steuern in Höhe von 3,4 Milliarden Euro. Die Aktie der Commerzbank notiert derzeitig im MDAX. Konkurrent in Sachen DAX-Aufnahme ist der Rüstungskonzern Rheinmetall. Die Aktie der Commerzbank schloss am Montag mit einem Plus von 1,09 Prozent auf nunmehr 10,21 Euro.

Der Börsengang von IONOS ist in Deutschland der Erste des Jahres und war bei den Anlegern sehr beliebt, da nur wenige Stunden nach Beginn der Zeichnungsfrist alle angebotenen Wertpapiere vergeben waren. Annähernd 24 Millionen Aktien werden am 08. Februar zum ersten Mal gelistet. Die United Internet schloss trotz der guten Nachrichten mit einem Abschlag von 1,62 Prozent auf 21,27 Euro je Aktie.

Der Leoni-Vorstandschef Aldo Kamper verlässt überraschend das Unternehmen zum Ende des ersten Quartals – also noch mitten in der aktuellen Sanierungsphase des Autozulieferers. Wer die Nachfolge bei Leoni übernimmt, ist derzeit noch nicht entschieden. Der Kurs der Leoni-Aktie ist seit 2018 um 90 Prozent abgestürzt, stand am Montagabend zur Abrechnung auf 6,06 Euro – ein Tagesverlust von 1,46 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex eröffnete am Montag mit einer Kurslücke von 79,73 Punkten bzw. minus 0,53 Prozent. In einem Abwärtstrend wurde das Tief des Tages um 12:30 Uhr gesetzt und konnte bis zum späten Nachmittag ins Gegenteil verwandelt werden: auf 15.161,07 Punkte um 16:05 Uhr. Zum Tagesabschluss notierte der DAX auf 15.126,08 Zählern mit einem Verlust von 23,95 Punkten bzw. minus 0,16 Prozent.

Für den ADL-Indikator reichte es diesmal nicht ganz aus: 18 Gewinner zu 22 Verlierern aus den 40 Einzeltiteln bedeuteten einen kleinen Schritt in Richtung Süden. Der Indikator steht im hohen Plusbereich. Auf dem ersten Platz notierte gestern die Aktie von Beiersdorf mit plus 2,24 Prozent auf 112,00 Euro. Den letzten Rang nahm die Infineon Technologies mit minus 3,08 Prozent auf nunmehr 33,17 Euro ein.

Der MACD hat sich seiner Signallinie von schräg oben angenähert und es bis kurz vor einem Crossover geschafft. Damit wurde kein neues Signal in Short-Richtung ausgegeben, dies könnte sich jedoch zum morgigen Tag ändern. 

Mit einem Blick auf den Chart bringt die letzte Handelswoche bzw. den gestrigen Handelstag den Analysten zu einem gequälten Lächeln. Der Grund ist die Aussagekraft der einzelnen Kerzen im Kontext, die sichtlich „leicht“ nach oben streben, jedoch von einer unsichtbaren Hand „am Weiterkommen gehindert werden“. Die beiden letzten Tageskerzen waren grün, doch sorgen entsprechende Kurslücken für den Ausgleich, so dass dann doch nichts aus der Intraday-Long-Entwicklung wurde. Es scheint so, als ob der Markt dezent nach oben will, aber selbst dieses dezente Wollen sei ihm nicht gestattet. Es bleibt spannend, welches äußere Ereignis das Verharren ausbrechen lassen wird. Ebenso wann und in welcher Stärke.

Zur aktuellen Handelsstunde steht der vorbörsliche Kurs im Bereich von 15.050 Punkten und damit deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs. Ob es heute zu einem Abverkauf kommt?

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.