TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0233 - 01.02.2023

Ausgabe Nr. 233, 01.02.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

auch in 2023 zeigt sich der Einzelhandel mit seinen Prognosen zurückhaltend, da die hohe Inflation die Kauflaune der Konsumenten zumindest in lokalen Geschäften Zügel angelegt hat. Der Handelsverband Deutschland geht davon aus, dass der Umsatz um drei Prozent zurückgehen werde. Gleichzeitig sagt der HDE für den Online-Handel ein weiteres preisbereinigtes Wachstum von vier Prozent voraus. Der Fear-and-Greed-Index hat auf den heutigen Tag um vier Zähler zugelegt und steht aktuell auf dem Wert 71 im oberen Bereich der „einfachen Gier“. Nach den Verlusten vom Montag hat sich der Kurs jetzt durchgehend auf grün gedreht: Wall Street und europäische Indizes schlossen am Dienstagabend einheitlich im Plus.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

General Motors konnte gestern deutlich zulegen: ein Plus von 5,68 Prozent auf XETRA stand am Abend auf der Uhr. Hochpreisige Autos sind derzeit gefragt. Der zusätzliche Verkaufserlös mildert Kosten wie gestiegene Rohstoffpreise deutlich ab. General Motors setzt auf die Elektromobilität, investiert zukünftig in „Lithium Americas“ – ein kanadisches Bergbauunternehmen. Die Aktie von General Motors schloss auf 36,095 Euro.

Zuerst Tesla, nun folgt auch Ford und reduziert seine Preise für Elektroautos: konkret beim Mustang Mach-E. Der SUV soll bis zu 5.900 US-Dollar günstiger werden. Der Autobauer will seine Produktion deutlich steigern, die Wartezeiten für die Kunden verkürzen und mit wettbewerbsfähigeren Preisen auftreten. Am Dienstagabend schloss Ford auf XETRA mit einem Gewinn von 1,99 Prozent auf nunmehr 12,275 Euro.

Die UBS ist für positive Überraschungen gut: die Schweizer Großbank schrieb in 2022 den höchsten Gewinn seit 2006. Das Bankinstitut verdiente 7,63 Milliarden US-Dollar – ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Trotz der guten Zahlen gab es keine gute Bewertung durch die Anleger: die Aktie schloss auf SIX SWISS mit einem Abschlag von 2,07 Prozent auf 19,44 Schweizer Franken.

Vonovia zieht bedingt durch die steigenden Baukosten und Zinsen vorerst die Reißleine: kein Beginn von Neubauprojekten in 2023. Der Baustopp greif überwiegend in Berlin und Dresden, so der Vorstand Daniel Riedl im Interview. Niedrigere Mieten seien erforderlich, um den bundesweiten Bedarf von insgesamt 700.000 Wohnungen zu decken, so Riedl. Die Vonovia-Aktie schloss auf XETRA auf 25,87 Euro – ein Plus von 0,31 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex startete am Dienstag wieder zögerlich in den neuen Handelstag, brachte eine Kurslücke von 44,91 Punkten bzw. minus 0,30 Prozent mit. Das negative Momentum dauerte dann auch bis um 12:30 Uhr an, um das Tagestief unterhalb der 15.000er-Marke auf 14.993,59 Punkte zu setzen. Es folgte ein schöner Aufwärtstrend mit geringen Korrekturen, der bis zum Handelsschluss anhielt. Der DAX schloss auf 15.128,27 Zählern mit einem minimalen Plus von 2,19 Punkten bzw. 0,01 Prozent auf den Vortag.

Das Ziel nur knapp verfehlt: 19 Aktien aus dem DAX-Pool schlossen leider in der Unterzahl im Gewinn, daher ging es für den ADL-Indikator auch gestern noch einmal einen Schritt nach unten. Der ADL steht übergeordnet im stabilen Long-Modus. Auf dem ersten Platz BMW mit einem Gewinn von 1,91 Prozent. Damit steht die Aktie des Automobilherstellers auf glatt 109,00 Euro.

Gestern angesprochen – heute ist es geschehen: der MACD hat ein Short-Signal ausgegeben. Dieses ist jedoch in der aktuellen Chart-Situation kein valides Signal zu einem Short-Trade, denn man darf niemals das Thema der „Verortung“ übergehen. Die Schwäche des MACD ist der Schwäche des Kurses geschuldet, nur dass dieser sich dabei noch nicht in die Gegenrichtung entwickelt hat. Das kann jederzeit geschehen, doch noch ist es nicht soweit. Auch zeigt das Chartbild keinen Short-Trend, sondern einen aufwärtsgerichteten Trend an. 

Trotz positiver Intraday-Rallye und grüner Kerze reichte es lediglich zu einem annähernd neutralen Ergebnis und der Bildung eines Inside Days, der sich auch heute nach Regelwerk handeln lässt, wobei die bevorzugte Ausbruchsrichtung nach oben zeigt.

Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Handelsstunde im Bereich von 15.120 bis 15.140 Zählern.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.