TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0265 - 17.03.2023

Ausgabe Nr. 265, 17.03.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wie von vielen erwartet, hat die Europäische Zentralbank den Zinssatz um einen halben Prozentpunkt erhöht. Trotz der kürzlichen Unruhen im US-amerikanischen Bankensektor betrachtet EZB-Präsidentin Christine Lagarde das Finanzsystem in der Eurozone als stabil. Vor der Presse betonte sie, dass die Eurozone eine starke Aufsicht, solides Kapital und stabile Liquiditätspositionen habe. Die EZB beobachtet zudem die aktuellen Marktturbulenzen genau und ist bereit, mit allen verfügbaren Instrumenten zu reagieren, um Preis- und Finanzstabilität zu gewährleisten. Lagarde unterstrich: "Wir stehen bereit, um zu handeln, wie es erforderlich ist". So wirklich sicher ist sich der Fear-and-Greed-Indikator seiner Sache nicht, bei dem täglichen Wechselsprung nach oben und unten. Zum heutigen Freitag hat sich der Wert des Index um neun Punkte auf den Wert 29 erneut stark verändert und steht damit wieder im Bereich der einfachen Angst. Die Wall Street schloss am späten Abend einheitlich im Plus, die europäischen Indizes hingegen zeigten sich weniger einheitlich in ihren Ergebnissen.


So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die RTL-Gruppe und andere Medienunternehmen leiden unter den schwierigen Bedingungen auf dem TV-Werbemarkt. Nach einem Gewinneinbruch im letzten Jahr prognostiziert Konzernchef Thomas Rabe auch für 2023 einen weiteren operativen Rückgang. Trotz eines sich abschwächenden Wachstums hält Rabe mittelfristig an der Streaming-Sparte als Hoffnungsträger fest und plant, weiterhin Millionen in diese zu investieren. Das im MDAX notierte Unternehmen gab bekannt, dass der Umsatz in diesem Jahr auf 7,3 bis 7,4 Milliarden Euro steigen soll. Die Aktie von RTL schloss am Donnerstagabend mit einem Gewinn von 3,48 Prozent auf 46,36 Euro.

Die Finanzzahlen der Rüstungsfirma Rheinmetall sind wie erwartet sehr positiv ausgefallen. Der Konzernumsatz stieg im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis sogar um 27 Prozent auf 754 Millionen Euro wuchs. Rheinmetall geht davon aus, dass der Umsatz im laufenden Jahr auf über 7,4 Milliarden Euro steigen wird. Der Grund für diesen Erfolg ist zweifellos der Krieg in der Ukraine, von dem der Rüstungskonzern profitiert. Auch die Aussichten für die Zukunft sind vielversprechend, da bisher nur wenig Geld aus dem 100-Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr geflossen ist. Die Aktie gewann gestern um 0,94 Prozent und schloss auf glatt 247,00 Euro.

Im vergangenen Jahr konnte TAG Immobilien durch erhöhte Mieterträge und sein Geschäft in Polen profitieren. Allerdings musste das Unternehmen erstmals seit vielen Jahren Abschreibungen im deutschen Immobilienbestand verbuchen, was zu einem Kursrückgang von 4,51 Prozent am Donnerstag führte. Damit steht das Wertpapier nun auf 6,565 Euro.

Der Labordienstleister Synlab erwartet eine langsame Erholung der Profitabilität nach dem Ende des Corona-Booms. Das Unternehmen hat endgültige Ergebnisse für 2022 vorgelegt und prognostiziert eine jährliche Steigerung der bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um mindestens 0,5 Prozentpunkte bis 2025. Die Preisentwicklung bleibt jedoch unsicher. Die Aktie geriet unter Druck, nachdem Analysten Zweifel an den langfristigen Margenzielen geäußert hatten, doch schloss sie am Abend mit einem kleinen Gewinn von 0,47 Prozent auf 9,53 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Donnerstagmorgen bescherte dem deutschen Leitindex einen fabelhaften Start in den neuen Tag mit einem Kurssprung in Höhe von 238,58 Punkten bzw. plus 1,62 Prozent. Leider ging es dann abwärts, bis das Tief des Tages um 14:20 Uhr auf 14.664,17 Punkten gesetzt wurde. In der nachfolgenden Aufholjagd schaffte es der DAX zum Ausgangslevel zurück. Der Kurs schloss auf 14.967,10 Zählern. In Verbindung mit dem starken Gap ergab das einen Tagesgewinn von 231,84 Punkten bzw. ein Aufschlag von 1,57 Prozent.

Bei diesem Fest musste auch der ADL-Indikator mitmachen und generierte 35 Einzelwert-Gewinner am frühen Abend. Damit ging es wieder einen Schritt aufwärts mit dem Trendindikator. Gestern waren die Aktien von Siemens Energy auf Platz eins der 40 DAX-Aktien und stiegen um 5,10 Prozent auf 19,155 Euro. Auch E.ON konnte einen Anstieg verzeichnen und belegte mit einem Plus von 4,48 Prozent und einem Kurs von 10,845 Euro den zweiten Platz. Auf Platz drei folgte die Deutsche Börse mit einem Kurs von 171,95 Euro und einem Anstieg von 4,24 Prozent.

Der MACD steht leicht unterhalb seiner Null-Linie und konnte schon etwas Abwärtsschwung herausnehmen - eine beruhigende Entwicklung besonders für den Anleger, jedoch freuen sich noch Long-involvierte Swing-Trader nicht weniger, eine Entspannung beim DAX vorzufinden.

Ist der Lauf in Richtung Süden beendet? Gestern testete der DAX die 100-Tage-Linie erneut und setzte genau auf dieser auf. Ist das Ganze als eine Warnung zu verstehen? Die einfache Antwort: ja. Rechnen Sie damit, dass wir noch nicht das Ende der Abwärtsbewegung gesehen haben, und bereiten Sie sich als Trader so vor, dass Ihnen nichts Schlimmes geschehen kann, sollte der Durchbruch heute oder in der nächsten Woche kommen. Das Handelskonto zu schützen ist die größte Verpflichtung, die wir als professionelle Börsenhändler haben. Dies darf man zu keiner Zeit außer Acht lassen.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde leicht über der wichtigen 15.000-Punkte-Marke und damit höher als zum gestrigen Schlusskurs. Sollte sich dieses Level halten, ist das ein positives Zeichen für den heutigen letzten Handelstag der Woche.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.