Ausgabe Nr. 642, 28.10.2024 TRADERS´Briefing
es sind nur noch neun Tage bis zu den Präsidentschaftswahlen. Donald Trump feierte seine Rückkehr nach New York im Madison Square Garden, wo 20.000 Anhänger ihm mit "Trump!"-Rufen zujubelten. Der Auftritt markierte einen Höhepunkt seines Wahlkampfs, nur Tage vor der Wahl. Neben Unterstützung von Persönlichkeiten wie Hulk Hogan und Elon Musk trat auch seine Frau Melania auf und lobte die kreative Energie der Stadt. Trump versprach Steuersenkungen, Energieunabhängigkeit und die "Rückkehr des amerikanischen Traums" und stellte die Frage: "Seid ihr besser dran als vor vier Jahren?". Wir sind sehr gespannt, welche Auswirkungen das Wahlereignis auf die US-amerikanischen Indizes haben werden. Der Dow Jones schloss am späten Freitagabend mit einem Abschlag von 0,61 Prozent auf 42.114,40 Punkten. Insgesamt endete die Wall Street am letzten Handelstag der Woche uneinheitlich - die europäischen Indizes hingegen mit einem Plus. Die IG Metall kündigt ab Dienstag Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie an, da in den bisherigen Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern kein Durchbruch erzielt wurde. Sie fordert sieben Prozent Lohnerhöhung binnen eines Jahres, während die Arbeitgeber nur 3,6 Prozent in 27 Monaten bieten. Tarif-Vorständin Nadine Boguslawski kritisiert das Angebot als unzureichend und fordert schnelle, spürbare Lohnerhöhungen, um die Kaufkraft zu stärken. Arbeitgeberverbandschef Oliver Zander hingegen warnt, dass die Warnstreiks überzogene Erwartungen schüren könnten. Erste Arbeitsniederlegungen sind in mehreren Regionen und Unternehmen, darunter bei Thyssenkrupp und ZF, bereits ab Dienstag geplant. Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im Oktober verbessert, wie der Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex auf 86,5 Punkte zeigt - nach zuvor vier Rückgängen in Folge. Während Ökonomen nur mit einem geringen Zuwachs rechneten, bewerten die Firmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten für die kommenden Monate optimistischer. Dieser positive Trend deutet auf eine Stabilisierung der deutschen Wirtschaft hin. Der DAX profitierte mit einem leichten Plus von 0,11 Prozent auf 19.463,59 Punkten leicht. Laut Ifo-Präsident Clemens Fuest konnte die Wirtschaft den "Sinkflug vorerst stoppen". Zum Start in die neue Woche ging es mit dem Fear-and-Greed-Index um vier Punkte nach unten auf 59 Zähler. Damit steht der internationale Sentiment-Indikator weiterhin im Bereich der Gier. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Der Euro geriet am Freitag im US-Handel erneut unter Druck und fiel kurzzeitig unter 1,08 US-Dollar, bevor er sich knapp über dieser Marke stabilisierte. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs leicht höher auf 1,0825 Dollar fest. Zum Handelsschluss am späten Freitagabend verzeichnete dieser 1,0796 US-Dollar. Trotz positiver Daten vom Ifo-Geschäftsklima, das erstmals seit Monaten stieg, bleibt der Ausblick für die deutsche Wirtschaft skeptisch. Ökonomen sehen wenig Hoffnung auf eine deutliche Erholung, da die Konjunkturerwartungen weiterhin schwach sind. Zinssenkungen im Dezember sind zunehmend Thema, wobei einige Experten eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte für möglich halten, obwohl ein geringerer Schritt wahrscheinlicher erscheint. Die Neuregelung zur gleichmäßigeren Verteilung der Stromnetz-Ausbaukosten führt 2025 zu einem Anstieg der Netzentgelte um etwa 0,9 Cent pro Kilowattstunde, was bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden rund 44 Euro Mehrkosten bedeutet. Die Höhe der Endpreise hängt jedoch stark von den Beschaffungskosten der Versorger ab, erklärte Verivox-Experte Thorsten Storck: Anbieter, die sich während der Energiekrise teuer eingedeckt haben, könnten die Mehrkosten eher weitergeben. Regionen mit starkem Ökostrom-Ausbau profitieren hingegen von möglichen Entlastungen, die sich bei 3.500 Kilowattstunden auf über 200 Euro jährlich belaufen könnten, sofern die Versorger diese Vorteile weitergeben. Das Wertpapier der RWE schloss zum Wochenende mit einem Minus von 0,19 Prozent auf 30,71 Euro - E.ON hingegen mit einem Verlust von 1,20 Prozent auf 12,75 Euro. Porsche kämpft nach einem schwachen dritten Quartal um seine Jahresziele. Der Umsatz sank um 5,2 Prozent auf 28,6 Milliarden Euro, das operative Ergebnis fiel um 26,7 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro. Besonders in China, wo die Verkäufe um 29 Prozent zurückgingen, zeigen sich Schwächen. CFO Lutz Meschke setzt auf einen starken Jahresendspurt und plant, andere Märkte wie Indien intensiver zu erschließen. Die Auslieferungen des neuen Elektro-Macan haben begonnen und wecken positive Erwartungen. Trotz der Herausforderungen bleibt das Ziel von 39 bis 40 Milliarden Euro Umsatz und einer operativen Marge von 14 bis 15 Prozent bestehen. Meschke fordert zudem ein Umdenken in der EU-Klimapolitik, um die Deindustrialisierung Europas zu verhindern. Die Aktie von Porsche Automobil schloss am Freitag mit einem Plus von 0,72 Prozent auf nunmehr 40,37 Euro. Die Aktien von Hellofresh legten am letzten Handelstag deutlich zu und stiegen zweistellig um 20,09 Prozent auf 10,70 Euro, nachdem das Unternehmen trotz schwächerer Umsatzerwartungen ein profitableres Jahresergebnis angekündigt hatte. Die positive Kursentwicklung reflektiert die Strategie von Hellofresh, auf profitablere Kunden zu setzen, erklärte Bernstein-Analyst Simon Baker. Das operative Ergebnis übertraf die Erwartungen deutlich, obwohl der Umsatz im dritten Quartal im Rahmen lag. Seit dem Rekordtief im Juni haben sich die Aktien mehr als verdoppelt, liegen jedoch seit Jahresbeginn noch immer rund ein Drittel im Minus. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel sieht in den angepassten Prognosen leicht steigende Markterwartungen, hält die Kursreaktion jedoch für überzogen. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Am Tag vor dem Wochenende startete der Deutsche Aktienindex mit einer Kurslücke von 23,48 Punkten bzw. mit einem Minus in Höhe von 0,12 Prozent in den Handelstag. Das Tagestief fand sich um 9:15 Uhr auf 19.388,91 Punkten - dann ging es aufwärts bis zum ersten Hoch des Tages um 11:20 Uhr. Nach einer größeren Korrektur erfolgten zwei weitere Versuche, doch erst mit dem letzten gelang der Durchbruch knapp auf den Wert 19.516,24. In den letzten 70 Minuten des aktiven Tages musste der DAX jedoch wieder Punkte an den Markt zurückgeben, so dass zur Schlussabrechnung noch 19.463,59 Zähler abzulesen waren. Damit verblieb ein Überschuss von 20,59 Punkten bzw. ein Plus von 0,11 Prozent auf den Vortag. Beim ADL-Indikator reichte am Freitag die Anzahl der Gewinn-Titel nicht aus: 18 waren es - dagegen standen 22 auf der Unterseite. Der Indikator schritt eine Stufe nach unten in Richtung Null-Linie, bzw. auf die kann darunterliegende 100-Tage-Signallinie, zu. Daimler Truck, Siemens Energy und Heidelberg Materials waren die drei Top-Performer im Leitindex. Die Daimler Truck Holding legte um 4,45 Prozent auf 39,17 Euro zu, Siemens Energy verzeichnete ein Plus von 3,65 Prozent und schloss bei 38,35 Euro. Heidelberg Materials steigerte sich um 2,21 Prozent und erreichte somit einen Kurs von 99,02 Euro. Der MACD hält an seinem Plan fest, dass die südliche Richtung die Richtige sei. Sollte sich nichts an diesem Vorhaben ändern, dann dürfte die MACD-Linie noch in dieser Woche auf die Histogramm-eigene Null-Linie treffen. Insgesamt ähnelt der letzte Handelstag dem Donnerstag - auch in Sachen Range, sowie im leicht grünen Kerzenkörper. Dem Markt fehlt bislang der Mut, mit Momentum nach oben zu steigen. Wir werden daher abwarten müssen, wie es in der neuen Handelswoche mit frischen Impulsen bestellt ist. Eine möglich stimmige Theorie ist die Bremse vor den US-Wahlen - dass die Luft in weiten Teilen raus ist, die aktuellen Unsicherheiten über den Wahlausgang, sowie die zugehörigen Reaktionen, ein Stagnieren hervorrufen. Ob dies so ist, werden wir heute bzw. in den kommenden Tagen vor den Charts erleben. Zur aktuellen Stunde befindet sich der Kurs des DAX vorbörslich auf dem Level von 19.500 Punkten, und damit oberhalb des Schlusskurses. Das ist ein positives Zeichen für den Start in die neue Woche - und grundsätzlich eine würdige Basis für die letzten 500 Zähler, um die magischen 20.000 Punkte erstmalig zu erreichen.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
|