TRADERS´ Briefing - Nr. 0699 - 03.02.2025

Ausgabe Nr. 699, 03.02.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der Euro fiel zum späten Freitagabend auf die Marke von1,0365 US-Dollar, nachdem er zuvor bis auf 1,0434 US-Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0393 US-Dollar fest. Ein Medienbericht über eine mögliche Verschiebung geplanter US-Importzölle hatte die Gemeinschaftswährung kurzzeitig gestützt, doch das schnelle Dementi des Weißen Hauses ließ sie wieder absacken. US-Präsident Donald Trump hält an den Zöllen fest: ab dem 1. Februar gelten 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko, sowie in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus China. CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz will auf dem Parteitag in Berlin seine Partei hinter seinem harten Migrationskurs vereinen, doch intern gibt es Nervosität. Während an Wahlkampfständen große Zustimmung gemeldet wird, warnen CDU-Strategen vor Risiken: Sein strikter Kurs könnte konservative Wähler mobilisieren, aber gemäßigte Anhänger und potenzielle Koalitionspartner abschrecken. Nach einem tragischen Mordfall geriet Merz unter Druck, verschärfte seine Position weiter und setzt nun alles darauf, als Kanzlerkandidat mit klarer Linie zu überzeugen - doch ob die CDU geschlossen hinter ihm steht, bleibt offen. Die deutsche Inflation ist im Januar unerwartet gesunken. Statt der prognostizierten 2,6 Prozent und dem Wert des Vormonats von ebenfalls 2,6 Prozent, meldete das Statistische Bundesamt eine Preisanhebung von 2,3 Prozent im Jahresvergleich. Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang war die weniger starke Steigerung der Lebensmittelpreise. Auch die Kernrate, die Energiepreise und Lebensmittel außen vor lässt, fiel niedriger aus als erwartet. Heute geht es an den Börsen schwerpunktmäßig um den Einkaufsmanagerindex: in Deutschland um 9:55 Uhr, für Europa um 10:00 Uhr, in Großbritannien um 10:30 Uhr, sowie in den USA um 15:45 Uhr bzw. um 16:00 Uhr. Weiter ist der europäische Verbraucherpreisindex um 11:00 Uhr ein Tageprogrammpunkt. Um zwei Punkte runter ging es mit dem Fear-and-Greed-Index, der damit auf 46 Zählern noch immer im neutralen Bereich steht. Die Wall Street schloss am Freitag mit negativen Ergebnissen, während die europäischen Indizes uneins in die handelsfreien Tage des Wochenendes gingen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Ein Kurssprung von 44,29 Punkten, die einem Zuwachs von 0,20 Prozent entsprachen, war der Auftakt am Freitagmorgen für den deutschen Leitindex. Nach einer Phase der Richtungsfindung ging es mit dem Index nach oben, und dort wurde einen Teil des Handelstages über ein Dreifachtop generiert, welches gleich einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation im mittleren Anstieg das endgültige Tageshoch setzte - und damit das für den Tag gültige neue Allzeithoch um 12:35 Uhr auf 21.800,52 Punkten. Am Nachmittag ging die Chart-Formation "Dreifachtop/SKS" in einen leichten Abverkauf über, was schlüssig zur SKS passte. Das Tagestief fand sich um 17:05 Uhr auf 21.689,29 Punkten - der Schlusskurs wurde eine halbe Stunde später auf 21.732,05 Zählern gesetzt. Damit war bei roter Tageskerze ein minimaler Gewinn in Höhe von 4,85 Punkten bzw. ein Plus von 0,02 Prozent drin.

Der ADL-Indikator musste seine erste Schlappe seit Wochen einstecken: 16 Gewinner-Titel standen am Freitagabend 24 Verlierern gegenüber. Siemens Energy verzeichnete die stärkste Kursentwicklung im DAX. Die Aktie legte um 1,97 Prozent zu und schloss bei 57,84 Euro. Am anderen Ende der Skala stand Merck mit dem größten Rückgang des Tages: der Wert sank um 3,37 Prozent auf 146,40 Euro.

Seitwärts ging es beim MACD weiter, der damit eindeutig Schwäche in der Marktstruktur aufzeigen will. Kommt es nun zum Rücklauf in Richtung Süden - und damit zu einer Korrektur des Kurses?

Dass dies nicht abzuwarten bleibt, sondern schon jetzt deutlich sichtbar auf den Charts zu sehen ist, verdanken wir dem vorbörslichen Kurs, der nach dem Wochenende einen starken Absturz aufzeigt.

Zur frühen Stunde der Analyse befindet sich der Deutsche Aktienindex auf dem Level von 21.250 Punkten, und damit weitaus tiefer als mit dem zuletzt gemessenen Preis an der XETRA. Minus 480 Punkte sind ein deutliches Warnsignal. Damit dürfte uns eine insgesamt spannende neue Handelswoche bevorstehen.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.