TRADERS´ Briefing - Nr. 0700 - 04.02.2025

Ausgabe Nr. 700, 04.02.2025

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Donald Trumps Handelskrieg gegen die Welt eskaliert: nach angekündigten Zöllen gegen Mexiko, Kanada und China richtet er seinen Fokus auf die EU. Die genauen Details sind unklar, doch Trump droht mit raschen Maßnahmen. Als Begründung nennt er ein 300-Milliarden-US-Dollar-Handelsdefizit und wirft der EU mangelnde Fairness vor. Die Märkte reagieren spontan: DAX und EuroStoxx50 stürzen um über zwei Prozent, Bitcoin verliert 10,5 Prozent. Die EU-Kommission kündigt entschiedene Gegenmaßnahmen an - Scholz und Macron schließen nichts aus. Gleichzeitig setzt Trump die Mexiko-Zölle für einen Monat aus - offenbar als Teil eines Deals, bei dem Mexiko 10.000 Soldaten zur Grenzsicherung entsendet. Die Unsicherheit bleibt: Wie kompromisslos wird Trump tatsächlich handeln? Die News des Tages finden sich um 16:00 Uhr in den Vereinigten Staaten: der Auftragseingang im Dezember, sowie die JOLTS-Stellenangebote ebenfalls im selben Monat. Um weitere zwei Punkte ging es mit dem Fear-and-Greed-Index runter. Damit befindet sich der Sentiment-Indikator auf dem Wert von 44 jetzt im Bereich der Furcht. Wall Street und europäische Indizes schlossen am ersten Handelstag der Woche mit negativen Zahlen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Kerzen-Chart, Advance-Decline-Line (ADL) & MACD-Indikator auf den DAX-Index

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex erlebte über das Wochenende, bedingt durch die gegebene globale Politik, einen massiven Abfall seines Wertes: das morgendliche Gap umfasste einen Verlust von 430,52 Punkten, was einem Minus von 1,98 Prozent entsprach. Damit war der Verlust fast schon eingepreist, denn schon um 9:05 Uhr wurde nachträglich das Tagestief auf der Marke von 21.252,71 Punkten gemessen. Der Kurs berappelte sich in Schwüngen und kletterte bis zum Hoch des Tages um 16:25 Uhr bis auf 21.462,65 Punkte hoch. Zum Handelsschluss 70 Minuten später standen 21.428,24 Zähler auf der Abrechnung, und damit ein verbliebenes Tagesminus von 303,81 Punkten bzw. ein Verlust in Höhe von 1,40 Prozent.

Beim ADL-Indikator musste man den zweiten Tag in Folge einen Abstieg hinnehmen, denn sechs Gewinner-Aktien standen ganzen 34 Verlierern gegenüber. Übergeordnet befindet sich der ADL weiterhin im Long-Modus. Am Montag bildeten diese drei Unternehmen die größten Verlierer im DAX: die Vorzugsaktie von Volkswagen sank auf 94,60 Euro - ein Minus von 4,10 Prozent. Siemens Energy verzeichnete einen Rückgang auf 55,48 Euro, was einem Verlust von 4,08 Prozent auf dem vorletzten Platz entspricht. Das Wertpapier der BASF notierte bei 44,84 Euro, und gab damit immerhin noch um 3,81 Prozent nach.

Der MACD hat die Kurve nach unten bestätigt durchgesetzt, so dass sein lokales Hoch nun fertig ausgebildet erscheint. Damit laufen MACD- und Signallinie derzeit einander entgegen.

Da die grüne Tageskerze vom Montag auf den Bildschirmen von Analysten und Börsenhändlern deutlich sichtbar zutage tritt, erkennt man den positiven Intraday-Verlauf, und damit scheint das Thema der Short-Korrektur auch schon vorüber zu sein. Ob dem so ist oder nicht, muss die Praxis zeigen, doch stehen die Zeichen bislang nicht auf einen weiteren Abverkauf. Wir blicken somit bislang optimistisch auf den heutigen Dienstag.

Zur frühen vorbörslichen Stunde befindet sich der Kurs auf dem Level von 21.400 Punkten, und damit nicht weit unterhalb des gestrigen Schlusskurses an der XETRA. Von einem weiteren größeren Wertverfall ist daher bislang nicht auszugehen.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.