Ein eigener Trading-Server?

Ein Server (Hardware) ist ein Computer, der ein oder mehrere Programme beziehungsweise Dienste zur Verfügung stellt. In der Regel ist es ein Computer, der durchgehend eingeschaltet ist und in einer professionellen Umgebung, also in einem Serverraum steht. Dort werden die Computer rund um die Uhr überwacht, sind an eine sehr schnelle Internetleitung angeschlossen, werden gut gekühlt und im Falle eines Defekts ist innerhalb weniger Minuten ein Techniker vor Ort. Diese Serverräume verfügen über eine redundante Strom- und Internetversorgung. Sollte also der Strom oder das Internet ausfallen, dann wird automatisch auf eine gleichwertige Alternative gewechselt. Da die Server durchgehend eingeschaltet sind, können wir uns jederzeit und von überall aus damit Der eigene Trading-Server verbinden. Aus der Ferne kann der Server so bedient werden, als würde der Computer direkt vor uns stehen.

 

Was benötige ich als Trader

 

Wenn wir automatische Handelssysteme betreiben, führt eigentlich kein Weg an einem Trading-Server vorbei. Die Handelssysteme sollten durchgehend aktiv sein, um am Markt zu handeln. Nur die Zwangstrennung der DSLLeitungen alle 24 Stunden sorgt dafür, dass die Systeme nicht unterbrechungsfrei agieren können. Auch wenn es nur ein bis zwei Minuten sind, baut sich hier langfristig gesehen eine große Abweichung auf. Hinzu kommt: Selbst wenn wir wollten, gelänge es uns nicht, zuhause den Computer durchgehend laufen zu lassen. Zu viele Faktoren – wie ein Stromausfall, ein Neustart durch Updates oder die Installation neuer Software – sorgen für Unterbrechungen. Für automatische Handelssysteme sind Server also die perfekte Umgebung.

 

Der Einsatz eines Servers in der Praxis

 

Trading-Server sind jedoch nicht nur für Handelssysteme sinnvoll. Sie können auch für das manuelle Trading genutzt werden. In der Regel nutzen wir nicht nur ein einziges Programm, um zu traden, sondern mehrere. Diese verwenden wir selten in den Standardeinstellungen. Häufig individualisieren wir alle Programme so, dass wir damit arbeiten können. Das beginnt bei der Formatierung der Candles und endet bei den Sound-Alarmen, die zu gewissen Events abgespielt werden sollen. Wir konfigurieren uns die TradingUmgebung, in der wir uns wohlfühlen und gut traden können. Die Zeiten, in denen man zuhause am festen Stand-PC sitzt, sind inzwischen auch vorbei. Heute agieren viele über das Smartphone, Tablet oder vom Notebook aus. Auch bei der Arbeit im Büro ist die Verlockung sehr groß, hin und wieder auf den Markt beziehungsweise seine Konten zu schauen. Wir können aber nicht an jedem PC, an dem wir sitzen, unsere Programme installieren und konfigurieren. Das würde zu viel Zeit beanspruchen und außerdem wäre das viel zu unsicher.

 

Vor- und Nachteile

 

Einen Server für das eigene Trading zu nutzen bietet sehr viele Vorteile. Ein großer, der bisher noch nicht angesprochen wurde, ist die Unabhängigkeit vom Betriebssystem. Die wenigsten Programme laufen unter Mac oder Linux. Hierfür müsste Windows virtualisiert werden – man muss also parallel ein zweites System auf dem PC installieren. Das sorgt dafür, dass die Rechenleistung des PC nun auf das lokale Betriebssystem und das neue virtualisierte System aufgeteilt wird. Das hat besonders bei Notebooks zur Folge, dass der Akku schneller leer wird und die Lüfter stärker und hörbarer arbeiten. Bei einem Trading-Server wird die Rechenleistung des lokalen PC kaum benötigt. Alle Berechnungen werden vom Server durchgeführt. Der PC muss lediglich den entfernen Server visualisieren, was jedoch keine große Rechenleistung beansprucht. So können auch aufwendige Backtests durchgeführt werden, ohne dass der PC zu 100 Prozent ausgelastet ist.

 

Unser Fazit

 

Der Betrieb eines eigenen Trading-Servers ist nicht aufwendig und bietet dennoch sehr viele Vorteile für relativ wenig Arbeit beziehungsweise Geld. Egal, ob automatisiertes oder manuelles Trading – ein Trading-Server bietet für alle Varianten Vorteile. Natürlich gibt es noch die Möglichkeit, mehrere Trading-Server zu mieten und seine Lasten aufzuteilen. Zum Beispiel zwei Server für Handelssysteme und ein Server für das manuelle Trading.

 

Erwägen Sie daher genau, ob und für welche Zwecke Sie einen Trading-Server benötigen.