TRADERS´ Briefing - Nr. 0424 - Die Luft an den globalen Börsen wird dünner

Nachdem der Dax am Mittwoch bei 11.224 Punkten den höchsten Schlusskurs seit dem 06. März markiert hatte, legte das Barometer gestern eine kleine Verschnaufpause ein. Mit einem Kursrückgang von 1,4 Prozent bis auf 11.066 Zähler konnte der deutsche Leitindex jedoch die runde 11.000er-Marke erfolgreich verteidigen. Damit bleibt die Chance auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung bis zum nächsten Widerstand bei 11.500 Punkten gewahrt. Allerdings besteht derzeit noch die Gefahr der Ausbildung eines Doppel-Hochs, das sich aus den beiden Hochpunkten vom vergangenen Mittwoch und vom 30. April ergeben könnte. Dieses Szenario wäre jedoch bei einem Break über den Widerstand bei 11.235 Punkten vom Tisch. Sollte dagegen die Formation eines Doppel-Hochs bestätigt werden, dann könnte dies zu einem mittelfristigen oberen Wendepunkt führen. Voraussetzung hierfür wäre jedoch mindestens die Unterschreitung der 10.800-Punkte-Unterstützung.

Aus der Perspektive der Markttechnik deutet derzeit allerdings noch nichts auf ein bärisches Szenario hin. Denn die Indikatoren im Tageschart und auf Zwei-Stunden-Basis befinden sich aktuell alle auf bullischem Territorium. Zudem verlief der Handel im gestrigen nachbörslichen Handel relativ ruhig, wobei der Dax im Bereich des Schlusskursniveaus trendlos hin und her pendelte.

Index-Check: S&P 500

Moderate Kursrückgänge am amerikanischen Aktienmarkt

Den US-Barometern fehlten nach den Kursgewinnen vom Wochenbeginn gestern die frischen Impulse, um die Rallye weiter fortzusetzen. Die drei führenden Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 gaben zwischen 0,4 Prozent und 1,1 Prozent nach. Im Bereich des Technologiesektors gehörten Aktien aus dem Halbleiterbereich mit durchschnittlichen Kursrückgängen von 2,5 Prozent auf Basis des viel beachteten Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange zu den größten Verlierern.

Bei den Leitindizes hat sich trotz des Rücksetzers an der bullischen charttechnischen Lage nichts verändert. Der S&P 500 notiert nach wie vor auf dem höchsten Kursniveau seit Anfang März. Zudem ist der Ende März eingeleitete Aufwärtstrend unverändert intakt. Die entsprechende Trendgerade verläuft aktuell bei ca. 2850 Punkten und steigt mit etwa 18 Zählern pro Tag weiter an. Würde sich der S&P 500 mit unveränderter Dynamik entlang des eingeschlagenen Aufwärtspfads weiter nach oben bewegen, dann könnte der Index zur Jahresmitte das Allzeithoch bei knapp 3400 Zählern erreichen. Auf der Unterseite würde das Barometer dagegen bei einem Bruch des Aufwärtstrends im Bereich von 2800 Punkten auf eine massive Unterstützung treffen.

Vonseiten der Indikatoren sind sowohl mittel- als auch kurzfristig weiter steigende Kurse zu erwarten. Denn sämtliche Indikatoren befinden sich zurzeit im unteren bis mittleren Bereich der jeweiligen Kaufzonen.

Im Fokus: Infineon

Aktie mit hoher Aufwärtsdynamik

Die Aktie des Chipherstellers Infineon hat als einer der wenigen Dax-Titel bereits die 200-Tage-Linie überwunden. Trotz des gestrigen Rücksetzers in Höhe von 2,6 Prozent beträgt der Abstand zum langfristigen Durchschnittskurs noch 5,6 Prozent. Dabei verläuft die Kursentwicklung des Wertpapiers seit Ende März innerhalb eines blitzsauberen Aufwärtstrends. Nachdem sich der Kurs im Zuge des Corona-Crashs vom bisherigen Jahreshoch bei 23,06 Euro bis auf ein Vierjahrestief von 10,13 Euro mehr als halbiert hatte, legte die Aktie bis zum gestrigen Schlusskurs von 18,88 Euro um knapp 90 Prozent zu.

Aus charttechnischer Sicht besteht jetzt weiteres Aufwärtspotenzial bis zum Widerstand bei 23 Euro. Darüber hinaus könnte der Kurs im positiven Szenario sogar weiter bis auf 25,50 Euro steigen. Auf diesem Kursniveau bildete Infineon zwischen November 2017 und Juni 2018 ein Dreifach-Hoch aus. Sollte die Aktie die bisherige Aufwärtsdynamik beibehalten, dann könnte dieses Kursziel bis Ende Juni erreicht werden. Hierzu müsste aber die Aufwärtstrendgerade, die aktuell bei 17,40 Euro verläuft und mit ungefähr einem Euro pro Woche steigt, unbedingt verteidigt werden.

Unterstützung erhält der Titel durch die Markttechnik. Denn zurzeit befinden sich sowohl auf Tages- als auch Intraday-Basis sämtliche Indikatoren in der Kaufzone, ohne bislang Anzeichen einer Überhitzung anzuzeigen.

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