TRADERS´ Briefing - Nr. 0473 - Hohe Volatilität an den Aktienmärkten

Nr. 0473

31.07.2020

Index-Check: DAX

Dax unter Druck

Der Dax erlebte gestern mit einem Minus von 3,5 Prozent den stärksten Kurseinbruch seit dem 11. Juni. Bereits zur Eröffnung startete der deutsche Leitindex 40 Punkte unterhalb des Vortagesschlusskurses und setzte danach die Talfahrt bis zum Nachmittag kontinuierlich fort. Das Tagestief markierte der Index bei 12.254 Punkten. Zu diesem Zeitpunkt notierte der Dax nur noch 46 Punkte bzw. 0,4 Prozent über der 200-Tage-Linie. Von dort setzte in der letzten Handelsstunde eine Erholung ein, die bis auf einen Schlusskurs von 12.380 Zählern führte.

Aus charttechnischer Sicht hat der Index damit die beiden wichtigen Unterstützungen bei 12.800 Punkten und bei 12.500 Punkten durchbrochen. Jetzt kommt es entscheidend darauf an, ob die 200-Tage-Linie in den nächsten Tagen erfolgreich verteidigt werden kann. Hieraus lassen sich zwei Szenarien ableiten. Im bärischen Fall unterschreitet der Dax die langfristige Durchschnittslinie. Danach würde sich weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich 11.500/11.600 Punkte eröffnen. Dort befindet sich die obere Begrenzung des Abwärts-Gaps vom 09. März sowie das markante Tief vom Juni. Sollten sich jedoch die Bullen durchsetzen, dann wäre der Tiefpunkt der Korrektur bereits erreicht. Notwendig hierfür wäre jedoch eine rasche Rückeroberung der 12.800er-Marke.

Vonseiten der Markttechnik besteht allerdings noch weiterer Korrekturbedarf. Denn auf Basis des Zweistunden-Charts haben inzwischen der Timing-Indikator und der Random-Walk-Index Verkaufssignale generiert, der Z-Score steht unmittelbar davor. Daher ist in den nächsten Tagen bestenfalls eine volatile Seitwärtsphase zwischen 12.350 und 12.600 Zählern zu erwarten. In der Nachbörse schob sich der Dax bereits wieder bis auf 12.500 Punkte nach oben. Damit zeichnet sich für heute eine deutliche Erholung ab.

 

Index-Check: S&P 500

US-Börsen erweisen sich als sehr widerstandsfähig

Die amerikanische Wirtschaft brach im zweiten Quartal auf annualisierter Basis um 33 Prozent ein und erlitt damit den stärksten Rückgang seit dem zweiten Weltkrieg. Auf diese Negativmeldung reagierten die Aktienmärkte zur Eröffnung gestern mit deutlich nachgebenden Kursen. Der S&P 500 fiel im Tief auf 3204 Punkte zurück, was gegenüber dem Vortag ein zwischenzeitliches Minus von 54 Zählern oder 1,7 Prozent bedeutete. Danach zogen die Kurse jedoch deutlich an, sodass der S&P 500 mit einem Schlusskurs von 3246 Punkten den Kursrückgang auf zwölf Punkte bzw. 0,4 Prozent reduzieren konnte. Der Dow Jones fiel um 1,0 Prozent zurück, dagegen legte der Nasdaq 100 sogar um 0,5 Prozent zu.

Aus technischer Sicht hat der S&P 500 zum vierten Mal innerhalb der zurückliegenden zwölf Handelstage die Unterstützung bei 3200 Punkten erfolgreich getestet. Inzwischen befindet sich der Index erneut am oberen Rand der Widerstandszone zwischen 3230 und 3250 Zählern. Sollte dort ein nachhaltiger Break gelingen, dann könnte das Barometer sehr rasch in Richtung Allzeithoch bei 3394 Punkten vordringen.

Die Chancen hierfür stehen sehr gut. Denn nachbörslich schossen die drei Schwergewichte Apple, Amazon und Facebook aufgrund besser als erwartet ausgefallener Unternehmensergebnisse jeweils um mehr als fünf Prozent nach oben. Parallel hierzu stieg die Indikation für den S&P 500 auf 3275 Punkte. Auch die Markttechnik gibt weiterhin grünes Licht. Denn zurzeit notieren alle Indikatoren im mittel- und im kurzfristigen Zeitfenster im Kaufmodus.

 

 


Im Fokus: Deutsche Bank

Aktie erreicht charttechnisch trendentscheidende Zone

In einem insgesamt schwachen Marktumfeld gehörte die Aktie der Deutschen Bank mit einem Kursrückgang von drei Prozent gestern noch zu den stärkeren Dax-Titeln. Dabei legte das Wertpapier kurz nach der Eröffnung bis auf ein Tageshoch von 7,87 Euro zu. Danach setzte eine massive Abwärtsbewegung ein, die den Kurs bis zum Nachmittag auf ein Tief bei 7,30 Euro drückte. Damit wurde die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 7,32 Euro verläuft, kurzzeitig unterschritten. Von dort drehte der Kurs wieder nach oben ab, und die Deutsche Bank schloss bei 7,57 Euro.

Damit hat die Aktie zum einen die langfristige Durchschnittslinie erfolgreich verteidigt. Zum anderen setzte der Titel nahezu punktgenau auf der seit Mitte März gültigen Aufwärtstrendgeraden auf. Der Kurs befindet sich daher an einem trendentscheidenden Punkt. Nachdem die Deutsche Bank seit Beginn der vergangenen Woche vom Zwischenhoch bei neun Euro in der Spitze um mehr als 20 Prozent eingebrochen ist, könnte die Korrektur jetzt beendet sein. Hierzu müsste jedoch der Widerstand im Bereich von acht Euro möglichst rasch zurückerobert werden. Danach wäre ein neuer Anlauf auf die Neun-Euro-Marke möglich. Sollte jedoch die Schlüsselunterstützung bei 7,30 Euro nach unten durchstoßen werden, dann könnte die Aktie bis zur nächsten charttechnisch relevanten Auffanglinie bei 6,50 Euro durchrutschen.

Die Markttechnik bestätigt zurzeit die brisante Lage. Denn die Indikatoren sind inzwischen von der mittleren Kaufzone teilweise an den oberen Rand des bärischen Bereichs gefallen. Mit einem erneuten Aufwärtsschub könnte sich die Aktie aus dieser brisanten Situation befreien.

 


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