TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0055 - 20.04.2022

Ausgabe Nr. 55, 20.04.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

aus Angst vor westlichen Sanktionen scheint sich nun einer der größten Staatskonzerne der Volksrepublik China aus den USA, Kanada und Großbritannien zurückziehen. Welches Ereignis dazu führen könnte, dass die Vereinigten Staaten sowie westliche Verbündete nach Russland nun auch chinesische Unternehmen sanktionieren könnte, lässt Platz für Spekulationen. Der Fear-and-Greed-Indikator steht stabil auf dem Wert von 40 Zählern im Bereich der leichten Angst. Die Wall Street schloss am Dienstag uneinheitlich, die europäischen Börsen einheitlich im Gewinn.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Das Unternehmen Henkel gibt sein Russland-Geschäft auf, teilte der Düsseldorfer Konzern gestern mit. Henkel will nun die Details für das weitere Vorgehen klären – insbesondere, wie die rund 2.500 Mitarbeiter weiterbeschäftigt und bezahlt werden.

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, hält als Ausgleich für die stark gestiegenen Preise der jüngsten Zeit Lohnanpassungen für dringend notwendig, damit unter anderem auch der Konsum aufrechterhalten werden kann. Ansonsten drohen Unternehmen größere Probleme, die Arbeitslosigkeit steigt an und es droht in der Folge eine Spirale aus immer schwächerem Wachstum bei gleichzeitig hoher Inflation.

Nach dem starken Start ins Jahr hat China deutlich an Schwung verloren. Die Lockdowns in Shanghai und die Einschränkungen durch die strikte Null-Covid-Strategie bremsen die Konjunktur so stark ab, dass nun von notwendigen Stützungsmaßnahmen die Rede ist.

Der Klavierbauer Steinway bereitet den Börsengang vor und hat dazu einen Antrag bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht gestellt. Das Traditionsunternehmen gehört seit 2013 der Investmentfirma Paulson & Co. Laut Financial Times erhält der Milliardär John Paulson selbst mehr als die Hälfte der Stimmrechte. Die Aktie von Steinway wird an der New Yorker Börse unter dem Kürzel STWY gelistet werden.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Für den deutschen Leitindex ging es am Dienstag nach Ostern 106,42 Punkte bzw. 0,75 Prozent tiefer als der Schlusskurs am Gründonnerstag in den neuen Handelstag. Der DAX konnte sich nicht wirklich für eine Richtung entscheiden: nach 10 Minuten war das erste Hoch ausgebildet, nach weiteren 30 Minuten das erste echte Tief und nochmals 30 Minuten später das zweite Hoch. Auch dieses konnte er nicht halten, darum bildete die 11:50-Uhr-Kerze das zweite Tief des Tages. Schlussendlich folgte die nächste Aufwärtsbewegung, um das endgültige Tageshoch um 16:45 Uhr auszubilden. Bis zum Abpfiff mussten ein paar Punkte dran glauben und so ging der Aktienindex mit einem Tagesverlust von 10,39 Punkten bzw. minus 0,07 Prozent bei einem Schlusskurs von 14.153,46 Punkten aus dem Handel.

Der ADL-Indikator hat ein Unentschieden eingefahren: 20 DAX-Werte schlossen gestern im Plus und 20 Aktien mussten mit einem Verlust in den Feierabend gehen. Tagesgewinner war das Unternehmen Continental: die Aktie schloss mit einem Plus von 3,91 Prozent auf 65,98 Euro, gefolgt von Hellofresh mit 3,37 Prozent auf 39,22 Euro und der Daimler Truck Holding mit 3,26 Prozent auf 24,52 Euro. Die Aktie von Merck bildete das Schlusslicht mit einem Verlust von 3,74 Prozent auf 179,95 Euro. Der ADL steht deutlich Short.

Der MACD hat knapp über der Null-Linie ein neues Long-Signal hervorgebracht. Ob dieses gehandelt werden sollte oder nicht, ist nicht für jeden Handelsstil pauschal zu beantworten.

Schaut man sich die eingezeichnete Flagge an, dann war die gestrige Tageskerze der erste Ausbruchsversuch aus dem abwärts geneigten Trendkanal. Um von einem nachhaltigen Ausbruch zu sprechen, sollte die Kerze deutlich oberhalb der oberen Trendlinie schließen – und am besten zuvor oberhalb der Trendlinie eröffnet haben. Ein weiteres Kriterium ist das Pullback: das Abwarten, bis der Ausbruch wieder auf die durchbrochene Trendlinie korrigiert, um anschließend mit dem Tief ein neues Long-Einstiegssignal zu erhalten.

Der Blick auf das vorbörsliche Geschehen gibt eine Vorstellung davon, wie der Start in den neuen Handelstag verlaufen könnte. Zur aktuellen Stunde steht der DAX zwischen 14.200 und 14.250 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.