TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0060 - 27.04.2022

Ausgabe Nr. 60, 27.04.2022

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Liebe Leserinnen und Leser,

Polen erhält ab heute keine Gas-Lieferungen mehr aus Russland, da Polen sich weigert, das Gas in Rubel zu bezahlen. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sagte am Dienstag nach einem Treffen mit dem Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin, dass sie Drohungen von Gazprom erhalten haben, die Gaslieferungen aus Russland einzustellen. Da sich Polen in Sachen Gaslieferungen diversifikativ aufgestellt habe, sei die Wirtschaft jedoch nicht gefährdet, zudem seien die Gasspeicher aktuell zu 76 Prozent aufgefüllt. Der Fear-and-Greed-Index hat sich stark entwickelt und steht mittlerweile kurz vor dem Bereich der extremen Angst auf 26 Zählern. Wall Street und europäische Börsen haben am Dienstag im Verlust geschlossen, jedoch konnten Rohstoffe und Anleihen punkten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

An den US-Börsen scheint man sich auf die nächste Zinserhöhung der US-Notenbank FED einzustimmen, die schon nächste Woche zu erwarten ist: nicht nur die US-Indizes schlossen mit einem kräftigen Minus, auch die europäischen Indizes DAX und ATX haben gestern Abschläge erfahren müssen.

Die Commerzbank hat ein gutes erstes Quartal hinter sich gebracht. Dazu Vorstandschef Manfred Knof: "Dank eines starken Kundengeschäfts haben wir unseren operativen Gewinn gesteigert, obwohl die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine unser Risikoergebnis belastet haben". 

Die Schweizer Großbank UBS verwaltet ein Vermögen von 22 Milliarden US-Dollar für russische Staatsbürger. Dieses Geld sei möglicherweise auch von aktuellen Sanktionen gegen Russland betroffen, doch wollte UBS derzeit nicht bekanntgeben, in welchem Umfang. Die Großbank betont, dass sie ihr Russlandgeschäft zurückgefahren hat.

Trotz des andauernden Russland-Ukraine-Kriegs sind die Erwartungen der deutschen Exporteure für die kommenden Monate wieder gestiegen, zeigt eine Unternehmens-Umfrage des Münchner Ifo-Instituts. Der ifo-Index, der im März auf minus 2,9 Punkte abgestürzt war, stieg im April auf plus 3,5 Punkte an. Laut Ifo-Präsident Fuest legten in der Elektroindustrie und im Maschinenbau die Exporterwartungen zu, in der chemischen Industrie und bei den Möbelherstellern herrsche Skepsis und Unternehmen in der Autoindustrie rechneten mit weiter rückläufigen Exportzahlen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Dienstag war kein erfreulicher Tag für den deutschen Leitindex: er eröffnete zwar mit einer großen Aufwärtslücke von 162,91 Punkten bzw. 1,17 Prozent in der Nähe seines Tageshochs am Mittag, das bei 14.112,84 Punkten lag, doch ging es nachmittags für den DAX steil bergab. Der beliebte Index schloss in der Nähe seines Tagestiefs bei 13.756,40 Punkten. Am Ende stehen 167,77 Punkte effektiver Tagesverlust bzw. minus 1,21 Prozent auf der Uhr.

Für den ADL-Indikator ging es gestern weiter bergab. Der Indikator ist derzeit sehr Short-lastig. Gestern schlossen 34 von 40 DAX-Werten im Verlust. Den obersten Platz im internen DAX-Ranking nahm die Münchener Rück ein, die mit einem Plus von 2,68 Prozent auf 234,10 Euro aus dem Handelstag ging. Den letzten Platz hielt Hellofresh mit einem Verlust von 8,42 Prozent auf 32,72 Euro.

Der MACD hat gestern Abend seine Signallinie leicht gekreuzt und damit ein frühes Short-Signal oberhalb der Null-Linie hervorgebracht.

Da der gestrige Handelstag zudem einen Outside-Day auf dem Tages-Chart generiert hat, die lange rote Tageskerze innerhalb der Flaggenformation geschlossen hat, ist der Ausbruch unter das gestrige Tief der Favorit des Tages. Zudem ist zu beobachten, dass sich seit dem Flaggenhoch mit dem gestrigen Abend ein valider Abwärtstrend gebildet hat – das Tief vor 9 Handelstagen wurde unterschritten.

Der vorbörsliche Kurs gibt einen Hinweis darauf, wie es um die Eröffnung bestellt sein könnte. Der DAX steht zur aktuellen Stunde zwischen 13.700 und 13.750 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.