TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0064 - 03.05.2022

Ausgabe Nr. 64, 03.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

ein „Fat Finger Trade“ löste am Montag gegen 10:00 Uhr einen „Flash Crash“ aus und schreckt Anleger und Trader in ganz Europa auf. Der DAX fiel um rund 2 Prozent, EuroStoxx50 und der breit gefasste Stoxx600 rutschten um drei Prozent ab – der Stockholmer Leitindex brach sogar bis zu acht Prozent ein. Zum Glück hielt dieser Abverkauf nicht lange an, die Kurse stabilisierten sich schnell wieder. Der Fear-and-Greed-Index leicht stabilisiert auf nunmehr 30 Zähler. Die Wall Street hat gestern Abend einheitlich im Gewinn geschlossen, die europäischen Indizes hingegen haben Verluste hinnehmen müssen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die Wirtschaftsstimmung in der Euro-Zone hat sich im April 2022 angesichts des Russland-Ukraine-Kriegs, der extrem hohen Inflation und der Corona-Krise beim Handelspartner China eingetrübt. Aus veröffentlichten Daten der EU-Kommission geht hervor, dass das Barometer um 1,7 auf 105,0 Punkte fiel. Damit fallen die veröffentlichten daten schlechter aus als ursprünglich angenommen. In fast allen Branchen ist die Stimmung derzeit getrübt, Dienstleister bleiben weitgehend verschont.

Nach vorläufigen Ermittlungen der EU-Kommission verstößt der US-Konzern Apple gegen europäische Wettbewerbsvorschriften. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, den Zugang zu einer Standardtechnologie für das kontaktlose Bezahlen mit mobilen Geräten zu beschränken, hörte man aus Brüssel. Das Problem dabei sei, dass der Wettbewerb im Bereich der mobilen Geldbörsen zugunsten der eigenen Lösung „Apple Pay“ eingeschränkt würde.

Stabilus hat als Hersteller von Gasdruckfedern, hydraulischen Dämpfern und elektromechanischen Antrieben im zweiten Geschäftsquartal von einer guten Nachfrage profitiert. Mit rund 281 Millionen Euro hat der Konzern seinen bislang höchsten Quartalsumsatz erzielt, heißt es aus der Hauptverwaltung in Koblenz. Das entspricht einem Umsatzplus von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Autozulieferer Leonie verringerte im ersten Quartal seinen Angaben zufolge den Umsatz von 1,35 Milliarden Euro auf 1,26 Milliarden Euro. Leonie nennt als Gründe den hohen Inflationsdruck, Lieferketten-Engpässe und die Folgen des Russland-Ukraine-Krieges. Wegen des Krieges in der Ukraine musste der Konzern einen Teil der Produktion in andere Länder verlagern.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am ersten Handelstag der Woche sowie des Monats eröffnete der deutsche Leitindex mit einer abwärts gerichteten Kurslücke von minus 101,06 Punkten bzw. einem Abschlag von 0,72 Prozent. Die Kerze um 9:55 Uhr stellte als „Flash Crash“ Tageshoch bei 14.036,11 und Tagestief bei 13.778,13 Zählern in einer Zeitspanne von nur wenigen Minuten. Die Spannweite dieser fünf Minuten entspricht 275,98 Punkten, somit hat der Kurs in dieser Zeit um 1,84 Prozent nachgelassen. Für den Rest des Handelstages bildete der DAX einen Seitwärtsmarkt innerhalb dieser Spanne aus. Das Tagesergebnis fiel mit einem Minus von 158,81 Punkten bzw. minus 1,13 Prozent bei dieser unerwünschten Störung noch moderat aus. Der Index schloss den Handel mit einem Stand von 13.939,07 Punkten etwas unterhalb der 14.000er-Marke.

Der ADL-Indikator lief am Montag bedingt durch 34 DAX-Unternehmen, die den Handelstag mit Verlusten verlassen haben, weiter in Short-Richtung. Hellofresh war gestern das bestplatzierte Unternehmen im DAX-internen Ranking mit einem Zugewinn von 3,50 Prozent auf 42,00 Euro. Abgeschlagen auf Platz 40 positionierte sich die Mercedes-Benz Group mit einem Verlust von 7,27 Prozent auf 62,22 Euro.

Der MACD steht in bearisher Ausrichtung kurz vor seiner Null-Linie und könnte diese mit dem Ende des Handelstages unterschreiten.

Nach dem gestrigen Handelstag dürfte heute ein gerütteltes Maß an Vorsicht unter den DAX-Tradern präsent sein, da ein Flash Crash oftmals auf weitere Probleme an den Märkten aufmerksam macht.

Ob es heute mit dem DAX abwärts oder aufwärts geht, dazu kann der vorbörsliche Kurs einen ersten Einblick geben. Der DAX steht zur aktuellen Stunde zwischen 14.000 und 14.100 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.