TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0065 - 04.05.2022

Ausgabe Nr. 65, 04.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

gestern traf CDU-Chef Friedrich Merz in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – es war der erste Besuch eines deutschen Spitzenpolitikers in Kiew seit Kriegsbeginn. Merz sicherte der Ukraine die uneingeschränkte Solidarität Deutschlands zu. Außenministerin Annalena Baerbock war bei ihrem letzten Besuch kurz vor Kriegsbeginn nicht von Selenskyj empfangen worden. Der Fear-and-Greed-Index hat sich leicht erhöht und steht aktuell bei 33 Zählern. Wall Street und europäische Börsen haben den Dienstag positiv aufgenommen und weitgehend im Plus geschlossen. Rohöl hingegen hat sich gestern deutlich verbilligt.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die australische Notenbank beschließt nach über einem Jahrzehnt die erste Zinserhöhung. Wegen der steigenden Inflation setzte die Zentralbank den Leitzins am Dienstag überraschend von 0,1 auf 0,35 Prozent herauf. Laut einer Umfrage unter Analysten rechnete man lediglich mit einer Erhöhung auf 0,25 Prozent. Mit diesem Schritt signalisierten die australischen Währungshüter zugleich ihre Bereitschaft zu weiteren Zinsanhebungen.

Die beiden Autohersteller BMW und Mercedes-Benz verkaufen ihre Carsharing-Tochter „Share Now“ an den französisch-italienischen Autokonzern Stellantis. BMW und Mercedes-Benz wollen sich auf den Ausbau ihres gemeinsamen E-Auto-Ladedienst „Charge Now“ konzentrieren. Die Aktie von BMW schloss gestern Abend mit einem Gewinn von 3,01 Prozent auf 79,98 Euro, die Mercedes-Benz Group strich einen Tagesgewinn von 1,06 Prozent ein und beendete den Handelstag mit einem Aktienkurs von 62,88 Euro.

Die Deutsche Post bleibt auch nach dem ertragsreichen letzten Jahr dank einer starken Entwicklung in der Frachtsparte weiter auf Wachstumskurs: sie konnte ihren Umsatz im ersten Quartal 2022 um 19,8 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro steigern. Die Aktie schloss gestern mit einem leichten Verlust von 0,32 Prozent auf 40,20 Euro.

Covestro erzielte im ersten Quartal 2022 einen operativen Gewinn von 806 Millionen Euro. Mit diesem Ergebnis übertrifft das Unternehmen die Erwartungen vieler Analysten. Das Leverkusener Unternehmen schloss gestern Abend mit minus 4,85 Prozent bei einem Kurs von 39,40 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Dienstag eröffnete der DAX mit nur einem kleinen Kurssprung von 19,85 Punkten bzw. einem Plus von 0,14 Prozent den Handelstag. Das Tageshoch fand sich mit der 5-Minuten-Kerze um 10:10 Uhr bei 14.081,15 Zählern. Im Anschluss daran ging es wieder unter die 14.000er-Marke, um das Tagestief bei 13.920,46 Punkten auszubilden. Zum Handelsschluss schloss der DAX dann doch wieder über 14.000 Punkten bei 14.039,47 Zählern mit einem Tagesgewinn von 100,40 Punkten bzw. 0,72 Prozent Kurszuwachs zum Vortag.

Auch für den ADL-Indikator war gestern ein guter Tag: 32 von 40 DAX-Unternehmen schlossen ebenso im Gewinn und daher ging es mit dem Indikator, der noch deutlich Short ist, ein Stück bergauf. MTU Aero Engines konnte zum Handelsschluss mit plus 4,90 Prozent auf 197,10 Euro die Bestmarke in DAX-internen Ranking setzen. Delivery Hero nahm den zweiten Platz mit Plus 4,05 Prozent auf 35,89 Euro ein. Den Schlussplatz sicherte sich Covestro – wie schon erwähnt mit minus 4,85 Prozent auf 39,40 Euro.

Der MACD steht weiterhin Short, kann sich jedoch nicht mit Stärke behaupten. Zudem pendelt er unentschlossen in der Nähe seiner Null-Linie.

Zur ausgebildeten schwarz eingezeichneten Flagge, von der es bisher kein echtes Wegkommen gab, gesellte sich eine weitere kleine Version (blau eingezeichnet) mit drei Auflagepunkten an der Oberseite am Ende des gestrigen Tages – jedoch mit nur zwei Auflagepunkten auf der Unterseite. Dieses verschachtelte Muster lässt sich auf unterschiedliche Arten interpretieren. Von Seiten des Momentums dürfte ein Long-Ausbruch aus der neuen kleineren Flagge – da die Flagge als typisches Trendfortsetzungsmuster gilt – das zu erwartende Szenario sein. „Eine kleine Flagge schiebt sich durch eine größere Flagge“ dürfte dann, sollte es weiter aufwärts gehen, den Rückhalt für ein starkes Aufwärts-Momentum darstellen.

Auf der anderen Seite lässt sich der bisherig schwache erste Flaggenausbruch als Zeichen der Schwäche interpretieren und ein Rückfall innerhalb der beiden Abwärts-Trendkanäle erwarten lassen Welches Szenario am heutigen Mittwoch wahrscheinlicher ist, dazu gibt der vorbörsliche Kurs einen ersten Anhaltspunkt. Dieser liegt zur aktuellen Stunde bei rund 14.000 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.