TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0068 - 09.05.2022

Ausgabe Nr. 68, 09.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der norwegische Staatsfonds gilt für nicht nur für viele deutsche Anleger als Vorbild, sondern weltweit. Er gehört zu den größten rohstoffbasierten Staatsfonds, die es gibt. Chef Nicolai Tangen bezeichnet die gegenwärtige Wirtschaftslage als „neue Ära“ und warnt derzeit vor den schwerwiegenden Folgen der Inflation für viele Investoren. Der Fonds generiert seit zweieinhalb Jahrzehnten durchschnittlich 6,6 Prozent Rendite. Tangen zufolge dürften Investoren in Zukunft froh sein, überhaupt noch Gewinne zu machen. Der Fear-and-Greed-Index weiterhin auf 31 Zählern im Bereich der Angst. Wall Street und europäische Börsen haben am Freitag erneut Verluste gemacht – Rohstoffe hingegen konnten Gewinne verbuchen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die derzeitigen Corona-Lockdowns in Asien bereiten Adidas massive Probleme, 45 Städte sind offiziell so gut wie abgeriegelt und die Geschäfte geschlossen. Auch in Vietnam stehen viele Fabriken still und erzeugen Unterbrechungen wichtiger Lieferketten. Der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern verlor am Freitag nochmal 3,64 Prozent. Die Adidas-Aktie schloss am Abend auf 181,36 Euro. 

Die Quartalszahlen von Adidas sehen nach einem Gewinneinbruch im ersten Quartal nicht mehr so rosig aus wie zuvor – das Unternehmen muss seine Ziele für das Gesamtjahr zurückschrauben. Der Konzern verdiente im ersten Quartal 300 Millionen Euro – und damit 200 Millionen weniger als noch vor einem Jahr. Adidas setzt im zweiten Halbjahr auf entsprechenden Rückenwind durch die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar.

Der bayerische LKW-Zulieferer SAF Holland erhöht nach einem Anstieg im ersten Quartal seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2022. Das Unternehmen ist Hersteller von Achsen und Anhängerkupplungen, rechnet nun nach eigenen Angaben mit einem Umsatz von bis zu 1,35 Milliarden Euro für das aktuelle Jahr. In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz um fast 30 Prozent auf rund 370 Millionen Euro. Dieses Ergebnis haben Anleger sehr positiv aufgenommen – die Aktie schloss am Freitagabend mit einem Plus von 7,92 Prozent auf 7,70 Euro.

Der Getränkeabfüllanlagenbauer Krones ist sehr gut ins Jahr gestartet, hat trotz der Lieferengpässe und den höheren Kosten bei der Materialbeschaffung Umsatz und Gewinn im ersten Quartal deutlich steigern können. Das Unternehmen verdiente 87 Millionen Euro – das entspricht einem Plus von knapp 14 Prozent. Nach Aussagen des Unternehmens mit Sitz in Neutraubling werden die Geschäfte weiterhin sehr gut laufen, da 45 Prozent mehr Aufträge in der Pipeline stehen. Die Aktien von Krones haben am Freitag um 1,47 Prozent auf nunmehr 75,80 Euro zugelegt.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Den letzten Handelstag der Woche hat der DAX mit einer Abwärts-Kurslücke von 69,87 Punkten bzw. minus 0,50 Prozent den Handelstag eröffnet – dabei setzte er das Tageshoch schon nach 15 Minuten bei 13.851,45 Punkten. Für den Index ging es weiter von der 14.000er-Marke weg bis zum Tief von 13.592,15 Punkten gegen 16:00 Uhr. Zum Handelsschluss stand ein Verlust von 228,23 Punkten bzw. minus 1,64 Prozent Kursverlust bei 13.674,29 Zählern auf der Uhr.

Beim ADL-Indikator sah es auch nicht besser aus: 8 von 40 DAX-Unternehmen konnten am Freitag zwar Gewinne einfahren, doch bei 32 Unternehmen mit Verlusten ging es für den Indikator auch weiter nach unten. Henkel konnte am Freitag gut punkten mit plus 3,06 Prozent auf 61,38 Euro, Symrise belegte das Extrem auf der unteren Seite des DAX-internen Rankings mit Verlusten in Höhe von 6,36 Prozent auf 102,40 Zählern.

Der MACD hat am Freitag die Null-Linie unterschritten und steht signaltechnisch damit stärker auf Short als in den Handelstagen zuvor. Trader, die bisher noch einen Short-Einstieg in den DAX gesucht haben, könnten dieses für den heutigen Handelstag nutzen.

Von der Gesamtlage her stehen alle Zeichen auf Beginn einer stärkeren Abwärtsbewegung, sofern das Tief von vor acht Handelstagen nachhaltig unterschritten wird.

Vorbörslich steht der Aktienindex zur aktuellen Stunde im Bereich von 13.500 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.