TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0073 - 16.05.2022

Ausgabe Nr. 73, 16.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Nachrichtenagentur Interfax berichtete, dass der finnische Präsident Sauli Niinisto in einem Telefonat den russischen Präsidenten Wladimir Putin über einen möglichen NATO-Beitritt informiert hat. Putin warnte Finnland vor diesem Schritt und nannte es einen Fehler, sollte Finnland seinen neutralen Staus aufgeben und der NATO beitreten. Laut Moskau gebe es keine Sicherheitsbedrohung für Finnland. Der NATO-Beitritt Finnlands stellt für die Ost-Erweiterung ein extremer Schritt dar, da Finnland direkt an Russland angrenzt. Der Fear-and-Greed-Indikator steht mit 12 Zählern im hohen Bereich der Angst. Wall Street und europäische Börsen schlossen am letzten Handelstag der Woche erfreulicherweise mit Gewinnen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Tech-Milliardär Elon Musk hat den 44-Milliarden-US-Dollar-Deal zum Kauf von Twitter für vorläufig ausgesetzt erklärt. Als Grund gab er an, dass er zuerst die Untersuchung abwarten wolle, ob sich der Anteil unechter Nutzer-Accounts tatsächlich unter der 5-Prozent-Marke bewegen sollte.

Die US-Luftaufsichtsbehörde FAA ist Insidern zufolge nicht zufrieden mit der Dokumentation von Boeing, die der Hersteller für eine neue Genehmigung des Großraumflugzeugs 787 eingereicht hat. Reuters berichtete, dass die FAA die Unterlagen für unvollständig halte. Der Flugzeughersteller hatte die Auslieferung der 787 wegen technischer Probleme in der Produktion für ein Jahr unterbrochen.

Der Kraftfahrzeughersteller Volkswagen liefert im April 40 Prozent weniger Fahrzeuge aus - ein weiterer schwerer Einbruch des Unternehmens. Weltweit lieferten die Wolfburger 516.500 Fahrzeuge aus – 37,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Mitverantwortlich ist das Fehlen wichtiger Bauteile wie Elektronikchips. Die Aktie von VW schloss am Freitagabend mit einem Verlust von 1,53 Prozent auf 144,20 Euro und war damit im DAX-internen Ranking Verlierer des Tages.

Die Deutsche Telekom blickt nach einem gelungenen Start ins neue Jahr optimistischer auf das Gesamtjahr. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf 28 Milliarden Euro und damit über den Wert, der von Analysten prognostiziert wurde. Auf dem stark umkämpften US-amerikanischen Markt wurden rund 64 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet. Die Aktie schloss vor dem Wochenende mit einem Plus von 2,08 Prozent auf 18,32 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am letzten Handelstag der Woche hat der deutsche Leitindex mit einem Kurssprung von 97,78 Punkten bzw. 0,71 Prozent eröffnet und einen klaren Aufwärtstrend auf den Chart gezeichnet. Das Tagestief stand kurz nach Beginn des Handels mit der 5-Minuten-Kerze um 9:05 Uhr bei 13.795,64 Punkten, das Tageshoch zum Schlusskurs um 17:35 Uhr bei 14.034,15 Punkten – und damit endlich wieder über der wichtigen 14.000er-Marke. Am Ende des Handelstages standen 288,29 Punkte bzw. ein Plus von 2,10 Prozent auf der Uhr.

Der ADL-Indikator hat vom Freitag profitieren können, da 35 DAX-Unternehmen einen positiven Tagesabschluss generieren konnten. Insgesamt steht der Indikator jedoch Short. Die drei Gewinner des Tages waren Hellofresh mit starken 9,27 Prozent Gewinn auf 39,00 Euro, gefolgt von Sartorius auf dem zweiten Platz mit plus 7,42 Prozent auf 335,80 Euro und Delivery Hero auf Platz 3 mit einem Kursaufschlag von 6,26 Prozent auf 28,84 Euro.

Für den MACD hat es noch nicht für ein Long-Signal gereicht, doch stand der beliebte Indikator für das Feintuning von Ein- und Ausstiegen am Freitagabend kurz vor dem Kreuzen der MACD-Linie mit seiner Signallinie knapp unterhalb der Null-Linie.

Schaut man sich den Chart vom DAX an, kann man eine Art „schräge Schiebezone“ mehrerer Abwärtstrendkanäle sehen, die durch die beiden eingezeichneten Flaggen-Muster repräsentiert werden. Mit Abstrichen in der Qualität lassen sich weitere Trendlinien, die nur über zwei Auflagepunkte verfügen, einzeichnen, die jedoch nicht immer parallel zu den bisherig eingezeichneten Linien verlaufen. Der Übersicht halber zeichnen wir diese jedoch nicht ein.

Der endgültige Ausbruch aus diesem Bereich lässt sich immer erst später exakt definieren, da es hierbei nicht um rein horizontale Level-Brüche geht, bei denen sich exakte Werte einsetzen lassen. Ob es heute für den DAX zu einem weiteren Hoch reicht, muss der Handelstag entscheiden. Zur aktuellen Stunde steht der Kurs vorbörslich in der Region von 14.000 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.