TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0077 - 20.05.2022

Ausgabe Nr. 77, 20.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wie man den Worten vom russischen Vize-Außenminister Andrej Rudenko am Donnerstag entnehmen konnte, hat sich Russland vor einem Beitritts-Referendum der von Georgien abtrünnigen Region Südossetien am 17. Juli zurückhaltend gezeigt. Russland hatte Südossetien nach einem Krieg gegen Georgien 2008 als unabhängigen Staat anerkannt. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich seit gestern um drei Punkte entspannt und steht aktuell bei 12 Zählern. Die Wall Street und der DAX haben am Donnerstag einheitlich mit leichten Verlusten geschlossen, der österreichische Aktienindex konnte gar Gewinne einfahren.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Ruf nach schnellen Zinserhöhungen wird bei der Europäischen Zentralbank immer deutlicher, wie aus den aktuellen Sitzungsprotokollen vom Donnerstag hervorgeht. Der Grund hierzu sind die steigenden Teuerungsraten im EU-Raum. Der Bundesbankchef Joachim Nagel spricht sich für eine Erhöhung im Juli 2022 aus.

Easyjet hat seinen Verlust im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März deutlich reduzieren können. Konzerchef Lundgren erwartet einen erfolgreichen Sommer bei 90 Prozent Auslastung auf das Vorkrisenniveau. Für das dritte Quartal 2022 sei eine Auslastungsquote von 97 Prozent anvisiert. Im ersten Halbjahr bis Ende März 2022 hat der Billigflieger die Verluste stark reduziert und mit einem Minus von umgerechnet 509 Millionen Euro abschließen können. Der Schlusskurs liegt am Donnerstagabend für Easyjet bei 6,05 Euro je Aktie – das ist ein Plus von 1,00 Prozent.

Der US-Netzwerkausrüster Cisco hat nach einem schwachen Quartal seine Jahresziele deutlich reduziert. Als Grund nannte das Unternehmen die anhaltenden Lieferkettenprobleme. Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal stagnierte der Umsatz von Cisco im Vergleich zum Vorjahr bei 12,8 Milliarden US-Dollar. Damit blieb das Betriebsergebnis weit unter den Markterwartungen. Das Unternehmen verlor bis zum Abend 15,80 Prozent auf 39,585 Euro.

Die Mercedes-Benz Group will sich wieder stärker als Luxusmarke etablieren, so der Konzern im Strategie-Update an der französischen Côte d' Azur zur zukünftigen strategischen Ausrichtung. In den nächsten vier Jahren soll der Absatz von den Modellen EQS, S-Klasse, GLS und Maybach um 60 Prozent zulegen. Im Gegenzug sollen preisgünstigere Modelle in ihrer Variation komprimiert werden. Ziel des Automobilbauer ist es, sich stärker als Luxuskonzern zu positionieren. Am Abend schloss die Aktie der Mercedes-Benz Group mit einem Verlust von 2,29 Prozent auf 63,28 Euro. 

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Donnerstag startete der deutsche Leitindex schwach mit einer Kurslücke von 185,41 Punkten bzw. minus 1,32 Prozent in den Tag. Kurz nach dem Handelsstart ging es für den DAX Short, wo er bei 13.683,59 Punkten am frühen Mittag sein Tagestief erreichte. Für den Rest des Handelstages ging es wieder aufwärts. Zum Handelsschluss um 17:35 Uhr stand er auf seinem Tageshoch bei 13.882,30 Punkten. Trotz grüner Intraday-Tageskerze schloss der DAX mit einem Tagesverlust von 125,46 Punkten bzw. minus 0,90 Prozent auf den Vortag.

Der ADL-Indikator hat mit 10 zu 30 DAX-Unternehmen verloren, daher ging es für den ADL weiter abwärts. Sieger des Tages war die Aktie von Delivery Hero mit einem Plus von 4,79 Prozent auf 29,55 Euro. Die Deutsche Post bildete das Schlusslicht am gestrigen Abend mit einem Abschlag von 3,15 Prozent auf 37,48 Euro.

Der MACD liebt augenscheinlich das Verweilen um seine Null-Linie – daran lässt sich die augenblickliche Unentschlossenheit im Markt ebenfalls sehr gut ablesen. Der MACD steht jedoch weiter im Long-Modus.

Da der Markt sich seit Wochen leicht abwärts bewegt, zeigen Regressionskanäle die Auflagepunkte sehr gut an, bzw. die internen Widerstände und Unterstützungen, die ja bedingt durch die Natur der Sache - dem Abwärtstrend – schräg verlaufen.

Ob der DAX mit der gestrigen Tageskerze sein vorläufiges Tief gefunden hat, bleibt abzuwarten, was der Tag an Überraschungen zu bieten hat. Die Long-Hammer-Tageskerze zeigt das Momentum, dass dem so sein könnte. Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde an der 14.000er-Marke und damit oberhalb des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.