TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0079 - 24.05.2022

Ausgabe Nr. 79, 24.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die besprochene mögliche Zinsanhebung im Juli scheint immer wahrscheinlicher zu werden. Dass ein Ende der Netto-Wertpapierkäufe „sehr früh“ im dritten Quartal zu erwarten ist, schrieb jüngst die EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem Beitrag auf der Internetseite der Notenbank. Damit könnten die Leitzinsen den negativen Bereich verlassen zum Ende des dritten Quartals 2022 verlassen. Damit einher ginge dann ein Aufatmen bei allen Sparern, da erwartet wird, dass Banken und Sparkassen dann unverzüglich aufhören, von ihren Kunden weiterhin „Verwahrentgelte“ zu verlangen. Ob sich der Fear-and-Greed-Indikator von dieser Nachricht hat beeinflussen lassen, lässt sich nicht feststellen. Fest steht jedoch, dass der internationale Indikator zur Bestimmung der Stimmung von Anlegern und Tradern sich um drei Zähler beruhigt hat. Der Indikator steht aktuell bei 14 Zählern. Die Wall Street hat am Montag einheitlich im Gewinn geschlossen, ebenso die europäischen Börsen. Verlierer des Tages waren die Anleihen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 91,9 Zählern im Vormonat auf nunmehr 93,0 Punkte und damit das zweite Mal in Folge, teilte das Münchner Ifo-Institut laut einer Umfrage unter rund 9000 Top-Managern mit. Das positive Ergebnis zeigt ein Aufhellen der Stimmung der deutschen Wirtschaft im Mai 2022.

Ermittler in den USA machen einen neuen Anlauf, um den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg im Datenschutz-Skandal um Cambridge Analytica persönlich zur Verantwortung zu ziehen. Karl Racine, Generalstaatsanwalt von Washington, reichte eine Klage gegen den heutigen Chef des Facebook-Dachkonzerns Meta ein. Die Ermittler warfen Facebook in einer Klage von 2018 unter anderem vor, dass das Unternehmen ihre Nutzer falsch über die Weitergabe ihrer eigenen Daten informiert habe. Die Aktie von Meta Platforms schloss am Abend auf Xetra mit einem Schlusskurs von183,36 Euro bzw. plus 0,13 Prozent.

Die Deutsche Euroshop, im SDAX gelistet, gehört wie der Projektentwickler ECE zum Einflussbereich der Familie Otto. Das Unternehmen an 21 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und in Ungarn beteiligt. Zu seinem Portfolio gehören unter anderem das Main-Taunus-Zentrum (Frankfurt), die Altmarkt-Galerie (Dresden) und die Galeria Baltycka (Danzig). Großaktionär Alexander Otto will das Unternehmen komplett übernehmen, intensive Gespräche mit einem Finanzinvestor aus den USA laufen derzeit. Für die Übernahme steht eine Summe von rund 1,5 Milliarden Euro im Gespräch. Die Aktie der Deutschen Euroshop ging gestern steil nach oben: plus 40,12 Prozent bei einem Kurs von 21,90 Euro.

Der Autozulieferer Leoni steckt seit langem in Schwierigkeiten und sucht gemeinsam mit seinen Gläubigern nach Wegen zur Beschaffung von rund 50 Millionen Euro. Leoni liefert unter anderem Kabelbäume für den Automobilbau und wurde durch den Russland-Ukraine-Krieg hart getroffen. Die Aktie schloss am Montagabend mit einem leichten Verlust von 0,63 Prozent auf 7,88 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zum Start in die neue Handelswoche eröffnete der deutsche Aktienindex mit einem Aufwärts-Kurssprung von 197,93 Punkten bzw. 1,42 Prozent. Das Tageshoch stellte sich schon um 9:10 Uhr ein: 14.217,48 Punkte. In den beiden nächsten Handelsstunden ging es in Richtung Süden, um das Tagestief in der Nähe der 14.000er-Marke bei 14.026,14 Punkten zu setzen. Anschließend ging es für den Rest des Tages wieder aufwärts, bis der DAX dank des hohen Gaps vom Morgen mit einem Tagesgewinn von 193,49 Punkten bzw. 1,38 Prozent auf dem Level von 14.175,40 Zählern in den Feierabend ging.

35 der insgesamt 40 DAX-Unternehmen schafften es ebenso, Gewinne mitzunehmen. Daher ging es für den ADL-Indikator, der sehr stabil im Short-Modus verweilt, wieder ein Stück aufwärts in Richtung 100-Tage-Signallinie. Gewinner des Tages war die Deutsche Bank mit 7,01 Prozent Wertzuwachs auf 10,018 Euro – damit notiert das Finanzunternehmen wieder im zweistelligen Euro-Bereich. Linde generierte ein Plus von 2,42 Prozent auf 302,80 Euro, gefolgt auf Platz Nummer 3 von Covestro mit 2,38 Prozent Steigerung auf 40,94 Euro.

Der MACD hat etwas in Long-Richtung zugelegt und das erfreut jeden Trader, der in dieser Richtung unterwegs ist.

Wohin die Reise in den nächsten Tagen geht, lässt sich nicht eindeutig vorhersagen, doch lässt das Ergebnis mit einem Schlusskurs deutlich über der 14.000er-Marke sowie die neue Formation eines beginnenden kleinen Aufwärtstrends (der jedoch noch nicht bestätigt bzw. vollzogen ist), hoffen.

Sollte der DAX am heutigen Dienstag über dem Schlusskurs vom Montag eröffnen, steigen die Chancen für einen Lauf in Long-Richtung deutlich an. Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde im Bereich von 14.050 Punkten und damit deutlich unterhalb des Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.