TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0097 - 22.06.2022

Ausgabe Nr. 97, 22.06.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der Bundesverband der Deutschen Industrie hat am Dienstagmorgen mitgeteilt, dass er für dieses Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von rund 1,5 Prozent erwartet. Mit dieser Prognose hat der BDI seine Schätzung mehr als halbiert. Der BDI-Präsident Russwurm erwartet eine Erholung zum Vorkrisenniveau vor Corona frühestens zum Jahresende 2022. Sollte das russische Gas infolge der verfehlten Politik ausbleiben, steht Deutschland eine Rezession bevor. Der Fear-and-Greed-Index hat sich von 15 auf aktuell 20 Zählern entspannen können. Am Dienstag konnten Wall Street und europäische Börsen endlich wieder gemeinsam Gewinne generieren.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der US-amerikanische Supreme Court hat es abgelehnt, sich noch einmal mit einem Schadenersatz-Prozess zu befassen, der als richtungsweisend bezeichnet werden kann. Edwin Hardeman machte glyphosathaltige Produkte für seine Krebserkrankung verantwortlich. 2019 sprach ihm das Gericht rund 25 Millionen Dollar Schadenersatz zu. Bayer wollte gegen das Urteil vorgehen, befürchtet nun eine kommende Klagewelle. Die Aktie des Konzerns schloss am Dienstagabend mit einem Abschlag von 2,05 Prozent auf 62,06 Euro.

Um Braunkohle-Kraftwerke länger betreiben zu können, hat der Energiekonzern RWE die Frühverrentung seiner Mitarbeiter gestoppt, die eigentlich in den Vorruhestand gehen sollten. Laut RWE ginge es um hunderte von Stellen. Die Sparte RWE Power verfügt über drei 300-Megawatt-Kraftwerksblöcke, die in Sicherheitsbereitschaft sind und jederzeit wieder hochgefahren werden können. Die Aktie schloss am Abend mit einem leichten Gewinn von 0,57 Prozent auf 39,01 Euro.

Tesla streicht nach eigenen Angaben zwischen drei und dreieinhalb Prozent seiner Stellen – bei den Angestellten solle dabei rund jeder zehnte Job wegfallen. Musk rechnet damit, dass langfristig die Zahl der Fabrikmitarbeiter steigen werde. Der Elektroautobauer steht in Texas in der Kritik: es geht um den Verdacht auf Massenentlassungen ohne Einhaltung der vorgeschriebenen Kündigungsfristen. Eine Sammelklage werde von den Mitarbeitern angestrebt. Trotz der Ereignisse kletterte der Kurs bis zum Dienstagabend um 9,15 Prozent auf 683,60 Euro an.

Dem Hamburger Windturbinenhersteller Nordex haben Umstellungen in der Produktion und eine geringere Anzahl an Installationen zugesetzt. Der Start in das Jahr 2022 sei anders verlaufen als geplant, berichtete der Chef von Nordex. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einem Jahresumsatz von 5,2 bis 5,7 Milliarden Euro. Nordex machte jüngst Schlagzeilen, weil es wegen eines Hackerangriffes am Montag aus dem SDAX gefallen ist. Der Angriff führte zur verspäteten Abgabe des Quartalsberichts. Die Aktie schloss am Abend mit einem Abschlag von 7,25 Prozent auf 8,676 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der zweite Handelstag der Woche war ein kleiner Erfolg für den deutschen Leitindex: zur Eröffnung startete der DAX mit einem Aufwärts-Kurssprung von 69,55 Punkten bzw. 0,52 Prozent in den Handelstag. Gewinne in den beiden ersten Handelsstunden mündeten um 11:05 Uhr im Tageshoch, die jedoch bis zum Nachmittag wieder vollständig abgebaut wurden. Sein Tagestief fand der Index mit der 5-Minuten-Kerze um 15:35 Uhr direkt nach der US-Eröffnung. Zum Handelsschluss stehen 13.292,40 Zähler auf der Uhr – ein Plus von 26,80 Punkten bzw. 0,20 Prozent auf den Vortag.

Für den ADL-Indikator ging es bei 23 von 40 DAX-Tagesgewinnern ein Stück nach oben. Der Indikator steht insgesamt deutlich im Short-Modus und bestätigt damit den längerfristigen Short-Handel. Tagesgewinner am Dienstag war die Aktie von Linde mit einem Plus von 2,90 Prozent auf 284,10 Euro.

Der MACD hat leicht in Aufwärtsrichtung eingedreht und kommt zugleich seiner Signallinie näher. Er ist noch immer im Short-Modus, könnte jedoch seine Meinung noch in der aktuellen Handelswoche ändern.

Ob es mit dem MACD oder dem Kurs im Allgemeinen jetzt wieder aufwärts geht, ist eine Frage, die sich viele Anleger und auch Trader stellen. Drei kleine Gewinntage sind leider kein Grant für ein solches Szenario. Schaut man sich die gestrige rote Tageskerze an, dann steht diese für eine Umkehr im Markt – in diesem Fall für eine Long-Umkehr in Short-Richtung. Ein gutes Zeichen für involvierte Short-Swing-Trader, ein weniger gutes für den Anleger.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Handelsstunde unter 13.100 Punkten – und damit deutlich tiefer als der gestrige Schlusskurs.

 

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.