TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0134 - 12.08.2022

Ausgabe Nr. 134, 12.08.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

um einen Zahlungsausfall der Ukraine zu vermeiden, unterstützen rund 75 Prozent der ausländischen Gläubiger das Land mit einem Aufschub der anstehenden Zahlungen für Anleihen für den Zeitraum von zwei Jahren. Damit werde einem Zahlungsausfall der Ukraine vorgebeugt. Insgesamt wird die Ukraine dabei sechs Milliarden Euro einsparen. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich um einen Punkt vergrößert und steht aktuell auf dem Wert von 53. Wall Street und europäische Indizes haben am Donnerstag uneinheitlich geschlossen. Gas und Erdöl hingegen haben sich deutlich verteuert.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die Telekom hat gestern mitgeteilt, dass sie die Gewinnerwartung für das laufende Jahr erneut anhebt: von 36,6 Milliarden Euro auf 37 Milliarden Euro. Damit erhöht der Telekommunikations- und Internet-Konzern schon das zweite Mal dieses Jahr seine eigene Prognose. Die Aktie der Telekom schloss am Donnerstagabend mit einem Plus von 0,43 Prozent auf 18,938 Euro.

Siemens meldet trotz gut laufender Geschäfte rote Zahlen. Verantwortlich dafür seien die hohen Abschreibungen der ehemaligen Energiesparte Siemens Energy sowie die Belastungen aus dem Rückzug aus dem Russland-Geschäft. Siemens kann sich über eine mangelnde Auftragslage nicht beschweren: aktuell stehen Aufträge in Höhe von 99 Milliarden Euro in den Büchern – soviel wie nie zuvor. Siemens schloss am Abend mit einem Gewinn von 0,68 Prozent auf 109,92 Euro.

Thyssenkrupp profitiert weiter von gestiegenen Stahlpreisen mit einem höheren Umsatz sowie einer Zunahme des operativen Ergebnisses im zweiten Quartal. Der Stahl-Konzern beklagt jedoch die gestiegenen Zinsen, die sich negativ auf das Geschäftsergebnis auswirken. Die Aktie von Thyssenkrupp schloss am Donnerstag mit einem Abschlag von 0,07 Prozent auf 5,90 Euro.

Hapag-Lloyd ist die größte Container-Reederei in Deutschland. Der Frachtexperte rechnet in den kommenden Monaten mit einer Entspannung in der Situation bei den Lieferketten. Damit einher gehe auch ein Absenken der Frachtpreise, so der Konzernchef Rolf Haben Jansen bei der Halbjahresbilanz. Der Konzern erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen sehr starken Gewinn von 8,7 Milliarden Euro bedingt durch die hohen Frachtpreise. Jansen rechnet ebenso mit einem starken zweiten Halbjahr. Trotz der hervorragenden Aussichten schloss die Aktie am Donnerstagabend mit einem Abschlag von 6,57 Prozent auf 318,40 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Donnerstag startete der DAX mit einem verhaltenen Kurssprung von 46,14 Punkten bzw. 0,34 Prozent in den neuen Handelstag. Schon nach einer Viertelstunde fand der deutsche Leitindex sein Tageshoch: mehr als 13.763,26 Punkte sollten gestern nicht zu sehen sein. Nach der anschließenden Abwärtsfahrt stand um 10:30 Uhr auch das Tagestief fest, das bei 13.661,17 Punkten notierte. Größere Schwünge zwischen diesen beiden Polen brachten zwar Bewegung in den Markt, doch lediglich Daytrader konnten von diesen partizipieren. Um 17:35 Uhr schloss der Index auf 13.694,51 Punkten unterhalb der 13.700er-Marke mit einem leichten Tagesverlust von 6,42 Punkten bzw. minus 0,05 Prozent.

Für den ADL-Indikator war der Minus-Tag kein Problem, da gestern 22 von 40 DAX-Firmen Gewinne einstreichen konnten – damit ging es weiter bergauf mit dem ADL. Sartorius legte mit plus 4,53 Prozent die Messlatte für den ersten Platz im DAX-internen Ranking auf den Schlusskurs von 443,00 Euro, gefolgt von Hellofresh auf Platz 2 mit 3,78 Prozent auf 29,39 Euro sowie E.ON auf dem dritten Platz mit einem Tagesgewinn von 3,02 Prozent auf einem Aktienwert von 9,22 Euro.

Der MACD signalisiert dem Long-Swing-Trader weiterhin, dass der die Marktlage im Griff habe. Der beliebte Indikator zeigt sich derzeit noch immer stabil Long. 

Die gestrige Eröffnung über der 100-Tage-Linie und der anschließende Schlusskurs unterhalb dieser Linie zeigt deutlich, dass hier ein Kampf um diesen wichtigen Widerstand geführt wird. Auch an den Vorkerzen lässt sich dieser sehr gut ablesen. Das nachhaltige Überwinden dieses Widerstandes soll für alle Anleger und Trader das Ziel des Tages sein.

Ob sich dieses Szenario heute bewahrheitet oder nicht, zeigt der letzte Handelstag. Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde im Bereich zwischen 13.660 und 13.690 Punkten – und damit leicht unterhalb des Vortages-Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.