TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0138 - 18.08.2022

Ausgabe Nr. 138, 18.08.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Bundesregierung sucht derzeit nach Möglichkeiten der Entlastung bei der beschlossenen Gasumlage. Am Mittwoch sagte der Regierungssprecher Steffen Hebestreit, dass es das Ziel sei, die Gasumlage an den Endverbraucher so zu gestalten, dass der Mehrwertsteuer-Anteil „nicht zu Buche schlägt“ – eine Streichung der Mehrwertsteuer sei jedoch nicht möglich. Mit der Gasumlage sollen große Energieversorger vor der Pleite bewahrt werden. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich aus dem grünen Bereich mit 57 Punkten wieder um zwei Punkte auf den Wert von 55 zurückgezogen. Am Mittwoch machten die Wall Street sowie europäische Börsen Verluste.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die Inflation ist in Großbritannien besonders hoch: die Teuerungsrate hat im Juli die Zehn-Prozent-Marke geknackt: 10,1 Prozent mehr müssen die Bürger im Durchschnitt für Waren und Dienstleistungen ausgeben als noch im Vorjahr. Das ist der stärkste Anstieg seit Februar 1982.

Der norwegische Staatsfonds hat im ersten Halbjahr 2022 einen Rekordverlust zu verzeichnen: minus 170 Milliarden Euro bedingt durch den Russland-Ukraine-Krieg, Rezessionsängste und steigende Inflationsraten sind die Hauptverursacher für das schlechte Ergebnis des weltgrößten Staatsfonds. Damit schrumpfte der Fonds aus Oslo bis Ende Juni um 14,4 Prozent seines Kapitals.

Die russische Gaspipeline Nord Stream 1 wartet noch immer auf die inzwischen versandfertig gemachte Turbine, die per LKW von Mülheim an ihren Bestimmungsort transportiert werden soll. Ein Unternehmenssprecher von Siemens Energy sagte, dass die Abwicklung stocke – angeblich mache Russland Probleme in der Abnahme von Dokumenten. Die Aktie von Siemens Energy schloss am Abend mit einem Verlust von 1,12 Prozent auf 16,285 Euro.

Uniper hat im ersten Halbjahr 12 Milliarden Euro Verlust gemacht. Der Gasversorger wird von der Gasumlage mit einer milliardenschweren Summe profitieren. Im Gegenzug dazu plant der Bund, Anteilseigner von Uniper zu werden. Ob bzw. unter welchen Bedingungen die EU ihre Zustimmung dazu gibt, müsse noch geklärt werden. Uniper verlor am Mittwoch 12,13 Prozent auf nunmehr 6,81 Euro je Aktie.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zwar ging der Mittwoch für den deutschen Aktienindex gut los – er startete mit einem leichten Aufwärts-Gap von 18,00 Punkten bzw. 0,13 Prozent in den Handelstag, doch dann ging es nach weniger als einer halben Stunde strikt ab in Richtung Süden – wie an einer Schnur gezogen. Keine Korrekturen, lediglich eine einzige gleichmäßige Abwärtsbewegung. Der DAX schloss nahe dem Tiefpunkt des Tages mit einem Verlust von 283,41 Punkten bzw. minus 2,04 Prozent auf 13.626,71 Zählern.

Da war der ADL-Indikator chancenlos: 4 DAX-Gewinner gegenüber 36 Verlierer-Aktien bedeuteten einen Schritt in Richtung Süden. Der Indikator steht derzeit stabil im Aufwärts-Modus. Tagessieger war gestern Sartorius mit einem Plus von 1,60 Prozent auf 451,00 Euro. Das untere Ende der Liste belegten HelloFresh mit minus 7,11 Prozent auf 28,22 Euro und Zalando gar mit einem Abschlag von 7,61 Prozent auf 28,41 Euro.

Der MACD hat sich am Mittwoch horizontal entwickelt, und damit eine beginnende Schwäche angezeigt.

Die Stabilität der 100-Tage-Durchschnittslinie, die vormals als Widerstand fungiert hat, hat gestern als Unterstützung versagt. Das Plus der vier vorherigen Handelstage wurde an einem Tag vernichtet. Damit ist der Weg jetzt frei für eine Short-Korrektur – oder gar auf großem Maßstab die Short-Bewegung, die auf dem Wochen-Chart noch nicht zu finden ist, sich jedoch gut in das Chartbild einreihen könnte.

Vorbörslich steht der Kurs des DAX zur aktuellen Stunde unterhalb der Marke von 13.650 Punkten – und damit in der Nähe des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.