TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0141 - 06.09.2022

Ausgabe Nr. 141, 06.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die OPEC-Staaten und ihre zugehörige Förderländer wollen weniger Öl fördern. Crude Oil erreichte einen Höchststand von 130,50 US-Dollar im März – aktuell notiert das Barrel auf 88,82 US-Dollar. Die OPEC beschloss, pro Tag 100.000 Barrel weniger Öl zu produzieren – und damit zog der Preis um 1,80 Prozent an. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich von 41 auf den Wert 43 erhöht. Die Wall Street pausierte am Montag aufgrund des Labor Day, europäische Indizes mussten Verluste einstecken.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Gazprom liefert derzeit kein Gas mit der Pipeline Nord Stream 1. Trotz des aktuellen Zustands hat sich der Preis für Natural Gas um 1,56 Prozent verringert. Nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird sich daran in nächster Zeit nichts ändern. Habeck geht davon aus, dass Russland über diese Pipeline kein Gas mehr nach Europa liefern werde.

Die BASF hat trotz des erneuten Stopps russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 an allen Standorten seinen Gasbedarf gesichert. Der Konzern erwartet eine „anhaltende Preisvolatilität auf einem weiterhin hohen Preisniveau“, so eine Sprecherin des Unternehmens. Die BASF ist nach Experten der größte industrielle Gasverbraucher in Deutschland. Die Aktie schloss am Abend mit einem Abschlag von 4,01 Prozent auf 41,27 Euro.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat von VW befassen sich derzeit intensiv mit der Frage, ob sie das Tochterunternehmen Porsche schon Ende September oder erst Anfang Oktober an die Börse bringen. Porsche ist eine 100-prozentige Tochter von Volkswagen. Die VW-Aktie schloss am Abend mit einem Verlust von 3,67 Prozent auf 143,50 Euro.

Turnusmäßig nimmt die Deutsche Börse AG die Zusammensetzung der Aktienindizes DAX, MDAX, TecDAX und SDAX unter die Lupe, um zu entscheiden, wer bleiben darf und wer gehen muss. Ein Aufstiegskandidat in den DAX ist die Commerzbank, die diesen Platz vor vier Jahren verlassen musste. Ebenso wird die Rheinmetall für den Ausstieg aus dem MDAX, um zukünftig in der Top-Liga mitzuspielen, gehandelt. Die Aktie der Deutschen Börse schloss mit einem Verlust: minus 1,59 Prozent auf 167,55 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Nach einem ausgezeichneten Vortagesergebnis vom Freitag startete der Deutsche Aktienindex am Montag die neue Handelswoche mit einem starken Verlust-Gap von 222,69 Punkten bzw. minus 1,71 Prozent. Sein Tageshoch verlor der DAX sogleich bei der Eröffnung, sein Tagestief erreichte er 50 Minuten später mit einem Wert von 12.617,40 Punkten. Ab dem Wendepunkt um 9:50 Uhr ging der Index wieder aufwärts, hatte im Anschluss jedoch mit einer Short-Korrektur zu kämpfen und berappelte sich bis zum Nachmittag auf ein Zwischenhoch über der 12.800er-Region, dass er bis zum Abschluss halten konnte. 12.827,58 Zähler Endstand bedeuteten einen Tagesverlust von 289,49 Punkten bzw. minus 2,22 Prozent.

Für den ADL-Indikator war dieser Verlusttag genauso hart zu verdauen: nur vier von 40 DAX-Titeln konnten am Montag überhaupt mit Gewinnen in den Feierabend gehen: E.ON mit 1,00 Prozent auf 8,93 Euro, Brenntag mit 0,21 Prozent auf 67,00 Euro, Siemens Healthineers mit 0,10 Prozent auf 49,08 Euro und die RWE AG mit 0,08 Prozent auf 39,00 Euro. Der Indikator steht derzeit kurz vor dem Durchbruch in den negativen Bereich.

Beim MACD hat sich nichts verändert, er steht weiter im stabilen Abwärts-Modus.

Der Chartverlauf ist eindeutig Short – lediglich der ADL befindet sich noch im Long-Modus, hat jedoch einen validen Abwärtstrend inne. Als Swing-Trader sollte man sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX das Tief vom März auf 12.438 Punkten bzw. das letzte lokale Tief vom Juli in derselben Region, erreichen und auch durchbrechen kann, sollte diese Unterstützung beim Anlauf nicht halten.

Ob es danach aussieht, dass das Short-Szenario in Kürze angelaufen wird oder nicht, das lässt sich hin und wieder sehr gut vom vorbörslichen Kurs ablesen. Der DAX steht zur aktuellen Stunde im Bereich der 12.750 Punkte-Marke – und damit tiefer als zum gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.