TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0143 - 08.09.2022

Ausgabe Nr. 143, 08.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der Russland-Ukraine-Krieg ist noch immer Bestandteil der täglichen Nachrichten, auch wenn andere Ereignisse und das Tagesgeschäft für Ablenkungen sorgen. Aus Kiew ist aktuell zu hören, dass die ukrainische Armee im Süden und im Osten Geländegewinne zu verzeichnen hat. Laut Berichten sind russische Luft- und Artillerieangriffe auf mehrere Ortschaften im Gebiet Cherson vorgefallen. Friedensverhandlungen lassen zu wünschen übrig – dieser Krieg kann sich noch über eine längere Zeit hinziehen, ohne dass sich etwas am Status Quo ändert. Der Fear-and-Greed-Indikator lässt sich nicht beeindrucken und hat sich lediglich um einen Punkt auf den Wert 40 verringert. Die Wall Street und die europäischen Börsen erfreuten sich am Mittwoch über positive Zahlen. Öl und Gas hatten gestern wieder einen hohen Preisverfall zu verzeichnen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Heute steht der Zinsentscheid der EZB auf dem Programm. Es gilt als sicher, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins um einen halben Punkt anheben wird. Analysten und Ökonomen gehen überwiegend davon aus, dass auch eine Erhöhung um einen Dreiviertelpunkt sich nicht als „Erdbeben für die Märkte“ auswirken sollte.

Die kanadische Zentralbank gab gestern bekannt, dass sie den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent anheben werde. Das ist die fünfte Korrektur in 2022. Die letzte Erhöhung fiel im Juli mit einem ganzen Prozentpunkt stark aus – das war die deutlichste Zinserhöhung seit 1988. Im Januar lag der Leitzins noch bei 0,25 Prozent.

Das Britische Pfund fällt auf tiefsten Stand zum US-Dollar seit 1985 – die Ernennung der neuen Premierministerin Liz Truss hat leider keinen positiven Einfluss auf diese Entwicklung. Das Währungspaar GBPUSD verzeichnet ein 37,5-Jahre-Tief. Damit stand das Britische Pfund am Mittwochabend auf 1,1525 US-Dollar.

Die Energiekrise eskaliert weiter, die Uniper-Aktie setzt ihre Fahrt in Richtung Süden fort: die Aktie schloss am Mittwochabend auf XETRA mit einem Abschlag von 0,46 Prozent auf 4,712 Euro. Positiv zu verzeichnen ist der Preisverfall von Öl und Gas dieser Tage. Das WTI Crude Oil hat am späten Mittwochabend mit einem Abschlag von satten 5,96 Prozent auf 81,78 US-Dollar je Barrell geschlossen, Natural Gas brachte es immerhin auf minus 2,57 Prozent bzw. 7,82 US-Dollar.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex eröffnete zur Wochenmitte mit einer abwärts gerichteten Kurslücke von 100,72 Punkten bzw. minus 0,78 Prozent den Handelstag. Sein Tagestief fand der Index schon um 9:25 Uhr bei 12.736,09 Euro – ab dann ging es mit zwei Bewegungsschüben, unterbrochen von einer Korrekturphase, nach oben bis um 17:10 Uhr auf 12.953,99 Punkte. Das reichte noch nicht aus, um der 13.000er-Marke nahe zu kommen – der DAX zog sich in den verbleibenden 25 Minuten noch einmal zurück auf den Schlusskurs von 12.915,97 Zähler. Damit verblieb ein Tagesgewinn von 44,53 Punkten bzw. 0,35 Prozent auf den Vortag.

Für den ADL-Indikator hat es mit 19 Gewinnern aus dem DAX-Universum nicht gereicht: die 21 Verlierer waren in der Überzahl. Damit ging es für den Indikator leicht abwärts. Insgesamt steht der ADL noch im Long-Modus. Auf Platz eins der Energieversorger RWE mit einem starken Gewinn von 7,18 Prozent auf 41,07 Euro.

Beim MACD scheint sich ein Eindrehen in Long-Richtung anzubahnen. Short-Swing-Trader sollten spätestens jetzt darüber nachdenken, Gewinne mitzunehmen, auch wenn der Abwärtstrend nach wie vor volle Gültigkeit hat. Ob Gewinnmitnahmen sich später als richtige Entscheidung erweisen, weiß man als Trader vorher leider nicht.

Der DAX bildete am Mittwoch ein Outside-Day, das sich nach Regelwerk handeln lassen sollte. Ob der Ausbruch nach oben oder unten erfolgt, wird der Tag zeigen.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich der 13.000 – und damit oberhalb des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.