TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0219 - 12.01.2023

Ausgabe Nr. 219, 12.01.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau rechnet mit weiteren Zinsschritten in den nächsten Monaten. Sein Ziel ist es, in einem kurzen Zeitraum die Inflation wieder auf zwei Prozent herunterzuschrauben – ein sehr ambitioniertes Unterfangen bei den derzeit immer noch sehr hohen Werten. Der Fear-and-Greed-Index konnte um weitere vier Zähler zulegen und steht aktuell mit 54 Punkten am rechten Rand der Neutralität. Wall Street und europäische Börsen freuen sich über Gewinne am Mittwoch – lediglich Gold und Silber mussten kleine Preisnachlässe hinnehmen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Seit über einer Woche präsentiert sich die Aktie von Bed Bath & Beyond als Wertpapier, dessen Kurs wie wild geworden nach oben und nach unten springt. Gestern Abend schloss die Aktie des US-amerikanischen Einrichtungshauses um sagenhafte 65,55 Prozent höher als noch am Tag zuvor auf nunmehr 2,9325 Euro. Hintergrund dieses Verhaltens sind die Gerüchte einer möglichen Unternehmensübernahme. 

Der Verband der Deutschen Autoindustrie (VDA) rechnet in 2023 mit der Zunahme des Fahrzeugverkaufs in Höhe von zwei Prozent. Damit gingen dann rund 2,7 Millionen Neuwägen über den Ladentisch. Weltweit ist die Prognose gar doppelt so hoch für das laufende Jahr: insgesamt 74 Millionen Fahrzeuge. Hersteller beklagen einheitlich, dass durch die vorherrschende Standort- und Wirtschaftspolitik eine globale Achsenverschiebung bevorstehe. Die Aktie von Volkswagen schloss mit einem leichten Plus von 0,39 Prozent auf 127,78 Euro.

Die Shop Apotheke hat in 2022 einen Rekordumsatz in Höhe von 1,20 Milliarden Euro erzielt – das ist ein Plus von 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Anteil hatten dabei die nicht-verschreibungspflichtigen Medikamente, nämlich 1,07 Milliarden Euro. Der Arzneimittelversandhändler konnte am Abend mit einem Plus von 1,69 Prozent je Aktie zufrieden sein, die auf 57,88 Euro schloss.

Das Softwarehaus TeamViewer hat 2022 seine gesetzten Ziele erreicht: die Umsätze sind im vierten Quartal auf 191 Millionen Euro gestiegen. Im gesamten Jahr hat der Fernwartungsspezialist 635 Millionen Euro eingenommen – Ziel waren zwischen 630 und 650 Millionen Euro. Am Mittwoch schloss die Aktie trotz der guten Zahlen mit einem Abschlag von 0,42 Prozent auf 12,945 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Mittwoch begann positiv für den Deutschen Aktienindex: ein kleiner Kurssprung von 30,80 Punkten bzw. plus 0,21 Prozent. Und da der ganze Handelstag im positiven Licht erscheinen sollte, war das Tagestief schon um 9:05 Uhr auf der Marke von 14.794,99 Punkten gesetzt. Ein geordneter Marsch auf Zwischenhochs um 12:45 Uhr und um 14:55 Uhr, sowie um 16:10 Uhr auf das Tageshoch, waren die Highlights. Am frühen Abend war auf der Marke von 14.947,91 Zählern Schluss – ein Tagesgewinn von 173,31 Punkten bzw. 1,17 Prozent auf den Vortag.

Auch der ADL-Indikator profitierte von der positiven Grundstimmung: 30 Wertpapiere schlossen im Gewinn – und damit 75 Prozent aus dem DAX-Pool. Der ADL stieg weiter an und steht im hohen Aufwärts-Modus. Tagessieger war die Vonovia mit plus 6,55 Prozent auf nunmehr 26,86. Die Hannover Rückversicherung musste die Rolle des Schlusslichtes einnehmen mit einem Abschlag von 1,94 Prozent auf 182,20 Euro.

Der MACD ist auf Kurs in Richtung Norden – und damit eine wohltuende Bestätigung für jeden Anleger und Long-orientierten Trader.

Die Möglichkeit der Ausbildung einer Korrektur scheint dieses Mal keine Option gewesen zu sein, denn der DAX nahm das Hoch vom November ohne Anstrengung – einzig ein Inside Day bildete sich nach dem Durchbruch auf diesem Level aus.

Neue Hochs auszubilden ist die neue Aufgabe, doch zuvor gilt es, die 15.000er-Marke einzunehmen, die einen starken psychologischen Faktor darstellt. Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich der 14.990 Punkte. Sollte sich dieses Level bis zur Eröffnung halten können, würde der DAX mit einem Aufwärtsschwung in den heutigen Handelstag starten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.