TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0220 - 13.01.2023

Ausgabe Nr. 220, 13.01.2023

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Liebe Leserinnen und Leser,

gute Nachrichten aus den USA: die Inflation ist im Dezember auf 6,5 Prozent gefallen – damit hat der Inflationsdruck der letzten Monate merklich nachgelassen. Mit dem aktuellen Ergebnis liegt der niedrigste Stand seit Oktober 2021 vor. Unter Anlegern und Finanzexperten macht die Hoffnung die Runde, dass die FED das Tempo bei den Zinsschritten nun drosseln könnte. Der Fear-and-Greed-Index hat um weitere drei Zähler zugelegt und befindet sich somit auf dem Wert von 57 im Bereich der einfachen Gier. Wall Street und europäische Börsen konnten am Donnerstag einheitlich Gewinne mitnehmen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Am Donnerstag hat Alphabet bekanntgegeben, dass das Unternehmen rund 15 Prozent seiner Mitarbeiter aus der Sparte der Gesundheitsforschung („Verily Life Science“) kündigt. Damit sind 240 Arbeitsplätze betroffen. Bislang konnte der Mutterkonzern von Google Stellenstreichungen in größerem Rahmen vermeiden. Die Aktie schloss gestern auf XETRA mit einem leichten Plus von 0,21 Prozent auf 84,27 Euro.

Der Absatz von PCs ist im vierten Quartal 2022 gesunken, vermeldete Gartner. Während der Corona-Zeit investierten viele Arbeitnehmer und Selbstständige in neue Hardware, um den Aufgaben von Homeoffice gerecht zu werden. Eine Sättigung des Marktes ist derzeit zu beobachten. Der größte Computerhersteller Lenovo, der einem Marktanteil von 24 Prozent aufweisen kann, erlebte trotz der derzeitigen Flaute gestern einen starken Tag mit einem Zuwachs von 6,67 Prozent auf 0,80 Schweizer Franken auf SIX SWISS.

Wie aktuell das „Handelsblatt“ berichtete, könnte die REWE-Tochter DER Touristik den Konkurrenten FTI schlucken. Sollte der Deal wirklich über die Bühne gehen, würde das auf dem Reisemarkt die Verhältnisse auf den Kopf stellen, da die Nummer zwei und drei auf dem Markt dann gemeinsam gegen die Nummer eins – TUI – antreten. Bevor eine Übernahme getätigt werden kann, muss zuerst geklärt werden, wie mit dem hohen Schuldenberg von FTI zu verfahren ist.

Bei Südzucker endete das dritte Geschäftsquartal Ende November. Der Konzern hat eine Umsatzsteigerung von mehr als 20 Prozent auf die Beine gestellt: rund 2,5 Milliarden Euro fuhr das Unternehmen ein. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 170 Millionen Euro. Die Aktie von Südzucker schloss am Donnerstagabend trotz eines hervorragenden Ausblicks auf das Jahr 2023 mit einem Verlust von 1,39 Prozent auf 16,32 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Auch am Donnerstag startete der deutsche Leitindex mit einem Aufwärts-Kurssprung in den neuen Handelstag: ein leichtes Plus von 24,37 Punkten bzw. 0,16 Prozent. Anschließend ging es mit einem Aufwärtstrend los, der zur Zeit der Nachrichten um 14:30 Uhr durch heftige Ausschläge in beide Richtungen gestört wurde. Das Tageshoch fand sich dann um 15:05 Uhr. Am frühen Abend stand der DAX auf der Marke von 15.058,30 – die 15.000 Punkte wurden somit per Schlusskurs geknackt. Ein Plus von 110,39 Punkten bzw. 0,74 Prozent – so lautete das offizielle Endergebnis.

Stark im Kommen ist der ADL-Indikator: 27 Gewinner unter den Einzelaktien bedeuteten einen weiteren Schritt in Richtung Norden – und damit steht ein sehr stabiler Long-Trend. Die Aktie der RWE hat gestern das große Los gezogen und den ersten Platz auf 41,91 Euro mit einem Gewinn von 3,74 Prozent hingelegt.

Der MACD ist weit geöffnet und steht sehr stabil in seinen beiden Linien. Auch für ihn scheint es derzeit nur eine Richtung zu geben: Long. 

Die nächste große Marke ist die der 16.000 Punkte – und nur wenig später steht das Allzeithoch auf dem Wert von 16.290,19 Zählern. Beide Marken sind nun in greifbare Nähe gerückt. Sollte die Stimmung anhalten, könnte rein theoretisch noch im Januar ein kleines Wunder geschehen. Doch träumen sollte man beim Börsenhandel stets mit offenen Augen, denn bekanntlich kann jederzeit so ziemlich alles passieren.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich zwischen 15.050 und 15.100 Punkten. Damit könnte der DAX den gestrigen Schlusskurs halten oder leicht übertreffen. Es bleibt also spannend, ob der Index mit einem Vorsprung in den heutigen Handelstag geht oder nicht.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.