TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0222 - 17.01.2023

Ausgabe Nr. 222, 17.01.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Volkswirte der Banken zeigen sich mittlerweile wieder optimistischer: nach neuesten Zahlen spricht sich nicht nur die Deutsche Bank, sondern auch Berenberg, die LBBW und die Bayerische Landesbank für eine optimistischere Konjunktur in 2023 aus. Dass die schwere Rezession in Deutschland ausbleibt, ist Kern ihrer Aussagen. Der Fear-and-Greed-Index hat sich zum heutigen Tag nicht von der Stelle bewegt und steht weiter auf dem Stand von 63 Punkten. Die Wall Street pausierte gestern feiertagsbedingt, die europäischen Indizes erlebten einen Flaute-Tag mit leichten Gewinnen. Natural Gas hingegen stieg um mehr als vier Prozent.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Microsoft plant, den Videospieleentwickler Activision Blizzard zu übernehmen. Die EU-Kommission prüft den Deal und könnte in den nächsten Wochen mit einer Warnung an die Softwareschmiede aus den USA heranzutreten. Hintergrund ist die Behinderung des freien Wettbewerbes. Experten sprechen davon, dass sich Microsoft gezwungen sehe könnte, entsprechende Zugeständnisse zu machen. Die Microsoft-Aktie schloss am Montagabend mit einem Plus von 1,81 Prozent auf 221,80 Euro.

Die Fraport konnte die Passagierzahlen im vergangenen Jahr nahezu verdoppeln: der Flughafenbetreiber meldete 48,9 Millionen Reisende – das sind 97,2 Prozent mehr als im Jahr 2021. Der Wegfall der Corona-Beschränkungen und eine Zunahme von Geschäftsreisen wirkten sich besonders positiv auf das Gesamtergebnis aus. Mittlerweile steht die Aktie bei 47,74 Euro – ein Zugewinn von 1,10 Prozent am Montag.

Rheinmetall hat eine strategische Partnerschaft mit dem Serverhersteller Incooling B.V. im Auge. Das niederländische Unternehmen profitiere dabei ebenso von der Zusammenarbeit wie der Rüstungskonzern. Incooling hat sich auf die Entwicklung von sogenannten „Zwei-Phasen-gekühlten Servern“ spezialisiert. Die Aktie von Rheinmetall schloss am Abend mit einem gewinn von 2,76 Prozent auf nunmehr 215,90 Euro.

Die ATOSS Software AG hat nach vorläufigen Zahlen ihre Prognose für das Jahr 2022 übertroffen: 113 bis 114 Millionen Euro Umsatz sei erwartet – anvisiert waren ursprünglich nur 110 Millionen Euro. ATOSS plant für 2023 Einnahmen in Höhe von 135 Millionen Euro, für das Folgejahr gar 160 Millionen. Am Montagabend belohnten die Anleger die sehr gute Arbeit des Unternehmens mit einem Plus von 6,99 Prozent je Aktie, die damit auf dem Wert von 159,20 Euro notiert.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der erste Handelstag der Woche startete mit einem leichten Aufwärts-Kurssprung von 25,53 Punkten bzw. 0,17 Prozent für den Deutschen Aktienindex. Das Tagestief wurde schon früh um 9:55 Uhr gesetzt, bis zum nachfolgenden Tageshoch im Aufwärtstrend um 17:10 Uhr auf 15.154,19 Punkten marschierte der Index mit mehreren Zwischenhochs. Zum Schlusskurs konnten 15.134,04 Zähler notiert werden. Damit verblieb ein Plus von 47,52 Punkten bzw. 0,32 Prozent auf den Vortag.

Da mit 29 Unternehmen, die am Montag mit Gewinn schlossen, diese in der Überzahl waren, ging es mit dem ADL-Indikator weiter bergauf. Auf dem ersten Platz die Aktie von Zalando mit 4,20 Prozent auf 44,38 Euro, Vonovia mit 3,66 Prozent auf 28,04 Euro sowie Fresenius Medical Care mit 3,10 Prozent beim Kurs von 33,94 Euro auf dem dritten Platz.

Vorbildlich und ungetrübt zeigt sich der MACD in starker Position: ein Traum für den Long-Swing-Trader. Ginge es ausschließlich nach ihm, deutet nichts auf Schwäche hin.

Der DAX bildete nur eine niedrige Tages-Range von rund 70 Punkten aus. Diese zeugt vom völligen Fehlen an Impulsen. Auch ist dies ein Zeichen auf eine möglichen Wendpunkt. Und dies ist eine valide Möglichkeit, Geld vom Tisch zu nehmen nach getreu dem Motto: „von Gewinnmitnahmen ist noch kein Trader verhungert“.

Ob es heute zur Wende kommt, bleibt abzuwarten. Zur aktuellen Stunde steht der Kurs vorbörslich leicht unterhalb der 15.100 Punkte. Sollte sich der Stand bis zur Eröffnung halten, startet der DAX mit einem Abwärts-Gap in den heutigen Dienstag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.