TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0225 - 20.01.2023

Ausgabe Nr. 225, 20.01.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Sorge um eine Rezession in den USA nimmt zu, höhere Zinsen werden befürchtet. Ein geringes Wirtschaftswachstum in den nächsten Monaten wird auch vom Beige Book der FED-Notenbank prognostiziert. Der Fear-and-Greed-Index hat um weitere vier Punkte nachgelassen und steht jetzt auf dem Wert von 53 Zählern im neutralen Bereich. Die Wall Street musste am späten Abend mit Verlusten aus dem Handel gehen, DAX und ATX rangierten dabei unterhalb der Werte der US-Indizes. Die Gewinner des Tages waren Crude Oil und die Metalle. Natural Gas musste einen moderaten Preisverfall einstecken.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Christine Lagarde will im Kampf gegen die hohe Inflation nicht nachgeben, das hat sie aktuell bei einer Rede im Weltwirtschaftsforum in Davos klar ausgesprochen. Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt die EZB-Chefin in Kauf, dass die wirtschaftliche Entwicklung eingebremst wird. Lagarde empfahl den Teilnehmern indirekt, sich nicht an das Szenario einer lockeren Zinspolitik der Europäischen Zentralbank zu klammern.

Die aktuellen Ölpreise zeigen sich von ihrer volatilen Seite. Hierbei spielen Hoffnungen nach einer steigenden Nachfrage aus China mit rein, gleichzeitig bereiten die Rezessionssorgen so manchem Analysten schlaflose Nächte. Am späten gestrigen Abend wurde Crude Oil auf dem Stand von 80,58 US-Dollar je Barrel abgerechnet – das ist ein Plus von 1,82 Prozent auf den Vortag.

Die Bundesnetzagentur hat auf eine Anfrage geantwortet und bestätigt, dass es in ländlichen Gebieten offenbar zu Der Elektroautohersteller NIO aus Shanghai hat in einem Rechtsstreit gegen Audi den Kürzeren gezogen. Das Landgericht in München gab dem deutschen Autobauer recht, dass zwei der Modelle von NIO denen von Audi zum Verwechseln ähnlich sähen. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig und der chinesische Konzern kann in Berufung gehen. NIO schloss gestern an der Börse in Frankfurt mit einem Abschlag von 2,76 Prozent auf 9,85 Euro.

Die Bundesnetzagentur hat auf eine Anfrage geantwortet und bestätigt, dass es in ländlichen Gebieten offenbar zu wenige Filialen gibt. Hierbei stehen rund 140 Pflichtstandorte in Deutschland leer. Laut einer Verordnung muss es in jeder Gemeinde ab 2.000 Einwohnern mindestens eine Filiale geben – ab 4.000 Einwohnern in durchgehend bebauten Gebieten darf keine Filiale mehr als zwei Kilometer entfernt sein. Ein Argument der Post ist, dass es sich nur um vorübergehende Schließungen handle. Die Aktie der Deutschen Post verlor am Donnerstagabend 3,43 Prozent und steht aktuell auf dem Wert von 39,33 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Donnerstagmorgen war es dann „endlich“ soweit: der deutsche Leitindex beschloss, die ausstehende Korrektur einzuleiten. Der Index eröffnete mit einem Abschlag von 66,25 Punkten bzw. minus 0,44 Prozent auf den Vortag. Die Abwärts-Rallye dauerte den ganzen Tag über an, wobei das Tief schon am frühen Nachmittag um 14:30 Uhr bei 14.906,27 Punkten gesetzt wurde. Damit wurde die Marke von 15.000 deutlich unterschritten. Um 17:35 Uhr stand der DAX auf 14.920,36 Zählern – ein Verlust von 261,44 Punkten bzw. minus 1,76 Prozent.

Der ADL-Indikator musste bei 35 Aktien im Verlust doch die Flügel strecken und nachgeben. Der wichtige Trendindikator steht insgesamt stabil im Long-Modus. Den ersten Platz belegte Beiersdorf mit einem leichten Plus von 0,59 Prozent auf 111,15 Euro – auf dem unbeliebten 40. Platz notierte die Continental mit einem Verlust von 5,44 Prozent auf 62,60 Euro.

Eine Schwächung des MACD ist zu sehen: seine Linie bewegte sich am gestrigen Handelstag horizontal, während seine Signallinie dabei ein Stück aufgeholt hatte.

Mit seinem Sturz radierte der DAX die Ergebnisse der letzten fünf Handelstage an einem einzigen Tag aus. Das ist nichts Besonderes, doch es verdeutlicht den Wert von kleinen Gewinntagen, wenn sowieso eine Korrektur ansteht. Das ist dann lediglich „ein Spiel auf Zeit“, ein Hinauszögern, eine Art Zermürbungstaktik. Wer sich als Swing-Trader daran gehalten hat, Gewinnmitnahmen einzustecken und Stopps sinnvoll anzupassen, sieht der Korrektur ohne Gefühls-Chaos zu. Es ist schwierig, schon jetzt sinnvolle Aussagen zu machen, wie weit die Korrektur denn diesmal gehen wird. Man wie es nicht, das ist noch vollkommen offen.

Am heutigen Freitagmorgen steht zur aktuellen Stunde der Kurs im Bereich von 15.000 Punkten. Sollte sich dieses Level halten können, stünde beim DAX ein Kurssprung zur Eröffnung um 9:00 Uhr an.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.