TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0236 - 06.02.2023

Ausgabe Nr. 236, 06.02.2023

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Russland -Ukraine-Krieg ist in den Medien in den Hintergrund getreten – ein Grund sind die schweren Erdbeben in der Türkei, die mehr als 170 Opfer zu beklagen haben. Der türkische Innenminister hat die höchste Alarmstufe ausgerufen – sogar auf Zypern waren die Erschütterungen zu spüren. Nicht erschüttert hingegen zeigt sich der Fear-and-Greed-Indikator, der zum heutigen Tag um vier Punkte auf den Wert 76 angezogen hat. Damit steht der Index erstmals wieder seit langer Zeit im Bereich der „extremen Gier“. Wall Street und europäische Börsen hatten am Freitagabend durchgehend rote Zahlen zu vermelden.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die USA kann sich über einen starken Rückgang der Arbeitslosenquote freuen, die Zahlen schauen im Januar deutlich besser aus als erwartet: plus 517.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft wurden jüngst verzeichnet. Die US-Volkswirte erwarteten eigentlich einen Anstieg von lediglich 188.000 neuen Arbeitsplätzen. Damit steht die Arbeitslosenquote nun auf dem niedrigen Wert von 3,4 Prozent landesweit.

Beim EURUSD hat es nicht funktioniert, die 1,10-US-Dollar-Marke nachhaltig zu überwinden: der Rückzug erfolgte und mit dem späten Schlusskurs am Freitagabend steht der EURUSD schon wieder zwei Cent tiefer – inzwischen auf der Marke von 1,0795 US-Dollar. Damir sank der Kurs des Währungspaares am Freitag um 1,05 Prozent.

Apple, Amazon und Alphabet hatten im vierten Quartal Gegenwind zu spüren bekommen. Bei Apple waren es vor allem die Lieferprobleme im Weihnachtsgeschäft, bei Amazon die hohen Ausgaben, die den Gewinn drückten und beim Google-Konzern Alphabet die allgemeine Flaute im Online-Geschäft. Alphabet hat am Freitagabend jedoch wieder über ein Plus berichten können: 1,12 Prozent. Damit schloss die Aktie auf nunmehr 99,23 Euro.

Meme-Alarm: zweistellige Kurssteigerungen am Donnerstag durch US-Meme-Trader, die sich über soziale Medien abgesprochen hatten und hochgehebelt die Aktienkurse manipulierten. Betroffen waren Coinbase, Beyond Meat sowie Bed Bath and Beyond. Am Freitag stieg der Kurs der Krypto-Börse Coinbase um „moderate“ 7,11 Prozent auf 78,20 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex startete am Freitagmorgen mit einer Kurslücke von 100,79 Punkten bzw. mit minus 0,65 Prozent in den letzten Handelstag der Woche. Das erste Zwischentief stand schon um 9:20 Uhr fest danach ging es bis zu einem Zwischenhoch um 14:15 Uhr aufwärts. An diesem Wendepunkt folgte am frühen Nachmittag die Short-Korrektur bis zum endgültigen Tagestief um 14:50 Uhr auf 15.347,86 Punkten. Die folgende Aufwärts-Rallye dauerte bis zum Handelsschluss an – das Hoch des Tages wurde um 16:45 Uhr gesetzt. Um 17:35 Uhr ging der Handel für den DAX zu Ende mit einem Verlust von 32,76 Punkten bzw. minus 0,21 Prozent auf dem Schlusskurs von 15.476,43 Zählern bei einer kleinen grünen Tageskerze.

Siebzehn DAX-Aktien von insgesamt 40, die im Gewinn schlossen, waren dann doch für den ADL-Indikator zu wenige, um weiter zu performen. Der Trendindikator musste einen Schritt in Richtung Süden machen, steht jedoch weiterhin stabil im Long-Modus. Auf dem ersten Platz rangierte im DAX-internen Rennen des Tages das Wertpapier der Sartorius mit einem Plus von 2,02 Prozent auf 459,70 Euro. Am unteren Ende musste sich die neue Aktie der Porsche AG einreihen, die mit einem Verlust von 3,17 Prozent auf 114,70 Euro aus dem Handel – und damit ins Wochenende – ging.

Als positive Bestätigung taugt der MACD-Indikator dieser Tage nicht besonders, da hinkt er mit seinem schwachen Momentum noch dem ADL hinterher. Er notiert knapp unterhalb seiner Signallinie, doch könnte sich das am Ende des heutigen Montags bei einem entsprechend starken Lauf in Richtung Norden auch schon ändern.

Ob es jedoch dazu kommt, bleibt abzuwarten, wie der DAX eröffnet und wie er sich am heutigen Tag behaupten kann. Der Index bildete am Freitag einen Indside-Day aus, der sich nach Regelwerk handeln lässt. Insgesamt 326,40 Punkte Gewinn konnte der DAX aus der letzten Handelswoche herausziehen – das entspricht einem Plus von 2,15 Prozent.

Zur aktuellen Stunde steht der deutsche Leitindex vorbörslich im Bereich von 15.350 Punkten und damit deutlich tiefer als mit dem Schlusskurs vom Freitag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.