TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0303 - 15.05.2023

Ausgabe Nr. 303, 15.05.2023

Newsletter für den Swing-Trader


Liebe Leserinnen und Leser,

Elon Musk hat den Posten als CEO von Twitter abgegeben und übergibt ihn an Linda Yaccarino, eine Werbe-Expertin und ehemalige Leiterin des Anzeigengeschäfts bei NBC Universal. Musk wird sich zukünftig als Technikvorstand auf Produkte und Software konzentrieren. Die Erfahrung von Yaccarino könnte dazu beitragen, das Verhältnis zu wichtigen Werbekunden zu verbessern und die Stabilität bei Twitter wiederherzustellen. Es bleibt jedoch unklar, wie viel Spielraum die neue Geschäftsführerin im Vergleich zu Musk haben wird. Linda Yaccarino ist eine der Vorstandsvorsitzenden des Weltwirtschaftsforums (WEF). Das WEF ist bekannt für das jährliche Treffen von Spitzenpolitikern und globalen Wirtschaftsführern in Davos, deren Kind "The Great Reset" ist. Kritiker sehen hier deutliche Interessenskonflikte. Der Fear-and-Greed-Indikator hat erneut um einen Punkt nachgegeben - damit steht der Sentiment-Indikator am Montagmorgen auf 58 Zählern. Die Wall Street schloss am Freitagabend mit Verlusten, die europäischen Indizes hingegen uneinheitlich.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die Rohölpreise sind bereits die vierte Woche in Folge rückläufig. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI Crude Oil beträgt zum Handelsschluss am Freitagabend 70,09 US-Dollar. Die sinkenden Ölpreise sind auf Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und China zurückzuführen. In den USA wächst die Besorgnis über eine mögliche Rezession aufgrund des Schuldenobergrenzenstreits und der drohenden Zahlungsunfähigkeit. In China belasten schwache Wirtschaftsdaten diese Woche die Ölpreise.

Die Allianz verzeichnete im ersten Quartal einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses. Laut eigenen Angaben stieg es um 24 Prozent auf 3,73 Milliarden Euro. Dies ist hauptsächlich auf das Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen zurückzuführen. Auch der Bereich Lebens- und Krankenversicherungen war erfolgreich. Die Vermögensverwaltung hingegen zeigte etwas Schwäche. Die Allianz bestätigt ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktie schloss am Freitag mit einem leichten Plus von 0,19 Prozent auf 212,00 Euro.

Volkswagen konnte im wichtigen Auslandsmarkt China stark aufholen. Im April wurden über 255.000 Fahrzeuge verkauft, was einem Plus von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies ist eine gute Leistung angesichts des Drucks, unter dem der deutsche Automobilhersteller in China steht, insbesondere aufgrund der Dominanz chinesischer Hersteller im Bereich der Elektroautos. Insgesamt hat der VW-Konzern seit Jahresbeginn fast 2,8 Millionen Fahrzeuge aller Marken ausgeliefert, was einem Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahrszeitraum entspricht. Die Aktie von VW schloss am Freitagabend mit einem leichten Abschlag von 0,33 Prozent auf nunmehr 119,24 Euro.

Der Autozulieferer Vitesco aus Regensburg verzeichnete im ersten Quartal einen Nettoverlust von 50,7 Millionen Euro, obwohl der Umsatz auf 2,3 Milliarden Euro leicht gesteigert wurde. Trotz der roten Zahlen zeigte sich der Vorstand insgesamt zufrieden, da das Unternehmen aufgrund des Umbruchs in Richtung Elektromobilität ähnlich wie andere Autozulieferer steht. Die Vitesco-Aktien im SDAX verzeichneten einen Kursrückgang von 2,09 Prozent auf 63,25 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am letzten Handelstag der Woche startete der DAX mit einem Kurssprung von 83,34 Punkten bzw. einem Plus von 0,53 Prozent. Leider ging es dann direkt mit dem Ausfindig-Machen des Tagestiefs um 9:20 Uhr los, das auf der Marke von 15.852,10 Punkten gefunden wurde. Das Tageshoch um 11:10 Uhr auf 15.938,01 Punkten verriet dem Trader, dass die gehandelte Range die eines Seitwärtsmarktes ist. Am frühen Abend schloss der DAX auf 15.913,82 Zählern dank des morgendlichen Gaps mit einem Gewinn von 78,91 Punkten bzw. plus 0,50 Prozent.

Der ADL-Indikator konnte mit einer Übermacht von 60 Prozent der unterlegten Aktien am Freitagabend im Plus schließen. Siemens Energy verzeichnete den höchsten Gewinn im Index mit einem Kursanstieg von 3,32 Prozent auf 22,38 Euro pro Aktie. Rheinmetall folgte mit einem Anstieg von 2,89 Prozent auf 266,80 - gefolgt von Continental auf dem dritten Platz mit einem Anstieg von 1,93 Prozent auf nunmehr 66,48 Euro.

Nichts neues beim MACD: dieser läuft weiter in leichtem Short-Bewusstsein. Fehlendes Momentum zeichnet sich dafür verantwortlich.

Der Freitag schloss mit einem Doji, bei dem es sich nun zeigen muss, ob seine Intention dazu ausreicht, die Kursrichtung zu ändern. Das wäre dann der Weg nach unten in Richtung Süden. In der allgemeinen Marktsituation dürfte an dieser Stelle von der Tageskerze keine besondere Gefahr ausgehen, denn insgesamt ist das langsame Ansteigen ja auch von einer innewohnenden Kraft getragen. Wie schon vor Kurzem besprochen rechnen Sie bitte jederzeit mit einem stärkeren Einbruch. Sollte dieser ausbleiben, so ist das natürlich ein Grund zum Feiern. Der letzte Handelstag endete übrigens in einem Inside-Day.

Vorbörslich steht der deutsche Leitindex zur aktuellen Stunde deutlich oberhalb der Marke von 15.900 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.