TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0304 - 16.05.2023

Ausgabe Nr. 304, 16.05.2023

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Bundesstaat Florida hat ein Gesetz verabschiedet, um die potenzielle Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) durch die US-Notenbank (Fed) im Bundesstaat zu verbieten. Texas hat ebenfalls einen ähnlichen Gesetzentwurf in den lokalen Kongress eingebracht. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Bürgern die Einführung einer CBDC zu ersparen und damit auch ein potenzielles Social Credit Score System zu verhindern. Das Gesetz in Florida zielt darauf ab, die finanzielle Unabhängigkeit und Privatsphäre der Bürger zu schützen. Es wird argumentiert, dass Regierungen in den letzten Jahren vermehrt Maßnahmen ergriffen haben, um die Ausübung grundlegender Bürgerrechte einzuschränken, insbesondere im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie. Der Fear-and-Greed-Indikator konnte wieder um einen Punkt steigen und steht damit erneut auf dem Wert von 59. Somit präsentiert sich der Sentiment-Indikator derzeit in Warteposition. Die Wall Street schloss am Montag mit Gewinnen, die europäischen Indizes hingegen uneinheitlich nahe der Null-Linie.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die russische Regierungskommission hat den Verkauf des Volkswagen-Werks in Kaluga an die Autohändlergruppe Avilon genehmigt. Das Werk, mit einer Kapazität von 225.000 Fahrzeugen pro Jahr, wurde seit März 2022 aufgrund des Russland-Ukraine-Kriegs stillgelegt. Volkswagen hatte seine Geschäftstätigkeit in Russland vorübergehend eingestellt. Weitere Details zum Geschäft wurden nicht bekannt gegeben. Die VW-Aktie schloss am Montag mit einem Abschlag von 0,42 Prozent auf 118,74 Euro.

Jost Werke, ein Nutzfahrzeugzulieferer, bestätigt seine Jahresziele und bleibt auf Wachstumskurs. Im ersten Quartal übertrafen Umsatz und operatives Ergebnis die durchschnittlichen Analystenschätzungen deutlich. Das Unternehmen verzeichnete einen Umsatzanstieg von 9,6 Prozent auf 341,6 Millionen Euro, hauptsächlich getrieben durch den Bereich Transport mit einer robusten Nachfrage nach Lkw- und Anhängerkomponenten. Allerdings führten Bedenken aufgrund explodierender Preise für Energie, Düngemittel und Saatgut zu einer Zurückhaltung bei Landwirten, was zu einem deutlichen Rückgang des Umsatzes im landwirtschaftlichen Segment führte. Die Finanzergebnisse wurden an den Börsen positiv aufgenommen, wodurch der Aktienkurs des Unternehmens um 1,35 Prozent auf 48,70 Euro stieg.

Siemens Energy verzeichnet im zweiten Geschäftsquartal trotz starker Umsatz- und Auftragseingangszahlen weiterhin Verluste. Insbesondere das Windkraftgeschäft bei Siemens Gamesa belastete das Ergebnis. Der Konzernverlust beläuft sich auf 189 Millionen Euro nach Steuern, was jedoch eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr und zum vorherigen Quartal darstellt. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf acht Milliarden Euro, während der Auftragseingang um 55 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro zunahm. Der Auftragsbestand erreichte mit 102 Milliarden Euro einen Rekordwert. Siemens Energy positioniert sich gut auf dem Markt für Energiewende-Technologien, insbesondere in den Bereichen Stromerzeugung und Netztechnik. Dennoch bleibt das Marktumfeld für die Windindustrie weiterhin herausfordernd. Das Papier der Siemens Energy schloss am Abend auf 22,93 Euro - ein Preisaufschlag von 2,46 Prozent.

Evotec, ein Pharma-Wirkstoff-Forscher, beharrt trotz eines Cyberangriffs vorerst auf seinen Jahreszielen. Die Auswirkungen der Attacke auf die Prognosen bleiben jedoch unsicher. Der Betriebsgewinn soll weiterhin deutlich steigen. Evotec hatte den MDAX verlassen müssen, aber es wird erwartet, dass das Unternehmen bald wieder in den Index der mittelgroßen Werte zurückkehren wird. Die Aktienkurse von Evotec stiegen am Montag um 4,70 Prozent auf 19,82 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Leider fand sich am Montag das Tageshoch beim Deutschen Aktienindex schon sehr früh um 9:05 Uhr auf 15.982,10 Punkten. Das eingepreiste Gap von 53,14 Punkten Startgewinn bzw. ein Plus von 0,33 Prozent diente als Puffer für den nachfolgenden Rücklauf, der mit einem weiteren Zwischenhoch um 12:40 Uhr und einem Zwischentief um 15:10 Uhr sein Tagestief schlussendlich um 16:15 Uhr auf der Marke von 15.874,24 Punkten fand. Zum Handelsende stand der DAX wieder oberhalb der 15.900 auf 15.917,24 Zähler und konnte damit den Tag ausgleichen. Ihm verblieb damit ein leichtes Plus von 3,42 Punkten bzw. 0,02 Prozent auf den Vortag.

Der ADL-Indikator konnte mit 21 von 40 Gewinneraktien seinen Lauf nach oben verteidigen. An erster Stelle schloss gestern die Siemens Energy mit einem Kursanstieg von 2,46 Prozent auf 22,93 Euro. Den zweiten Platz belegt Henkel AG, deren Aktie um 2,31 Prozent auf 77,20 Euro zulegte. Siemens Healthineers erreichte den dritten Platz mit einem Kurszuwachs von 1,93 Prozent auf 54,80 Euro.

Inzwischen denkt der MACD darüber nach, eine leichte Kurskorrektur vorzunehmen. Gestern bewegte sich der Indikator überwiegend seitwärts.

Die letzten Tageskerzen präsentieren sich in einheitlichem Rot bzw. als Doji. Für einen Markt, der nach oben will, ist das ein Kräftemessen, das optisch nicht zu diesem Szenario passt. Übernacht-Kurssprünge, die am Handelstag wieder aufgezehrt werden sind kein gutes Zeichen für einen Index. Ja, der DAX kann sich möglicherweise noch lange auf diesem Niveau halten oder gar nach oben ausbrechen, doch sollte die negative Divergenz des MACD zum Kurs eine Warnung sein, gut auf bisherige Gewinne aufzupassen. Das kann ein Aussteigen aus Positionen oder deren Teile sein, oder dass entsprechend enge Nachziehen auf ein Level, bei dem man aus dem Markt sein will, falls der Kurs tatsächlich abstürzen sollte.

Zur aktuellen Stunde steht der DAX vorbörslich im Bereich der 15.900 Punkte und damit leicht unterhalb des gestrigen Schlusskurses. Es bleibt spannend, wo dieser zur XETRA-Eröffnung stehen wird: kommt es heute also zu einem Kurssprung oder zu einer Kurslücke?

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.