TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0306 - 19.05.2023

Ausgabe Nr. 306, 19.05.2023

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Liebe Leserinnen und Leser,

der DAX kehrte am Donnerstag über die Marke von 16.000 Punkten zurück. Mit einem Anstieg von 0,74 Prozent zu Handelsbeginn baute der Index seine Gewinne aus und erreichte zwischenzeitlich fast sein Allzeithoch. Zum Handelsschluss verzeichnete der DAX einen kräftigen Anstieg um 1,33 Prozent. Aufgrund des Feiertags waren die Umsätze dünn, aber der kleine Verfall sorgte für Volatilität. Das Interesse am Terminmarkt bei der Marke von 16.000 Punkten führte zu Kaufaufträgen in einem ausgedünnten Markt. Der Fear-and-Greed-Indikator hat kräftig zugelegt und steht inzwischen wieder im Bereich der Gier auf dem Wert 66. Die Wall Street schloss am Donnerstag einheitlich mit Gewinnen, den europäischen Indizes gelang dies leider nur teilweise. Natural Gas stieg gestern gar zweistellig um 10,22 Prozent.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der britische Billigflieger EasyJet verzeichnete vor der umsatzstarken Sommersaison erwartungsgemäß Verluste. Im Zeitraum von sechs Monaten bis Ende März betrug der Verlust vor Steuern 411 Millionen Britische Pfund. Trotzdem stieg die Anzahl der Passagiere um 41 Prozent auf über 33 Millionen. EasyJet ist optimistisch aufgrund der starken Nachfrage nach Sommerflügen und erwartet steigende Ticketpreise. Die Aktie von EasyJet stieg am Donnerstag um 1,98 Prozent auf nunmehr 6,092 Euro.

Volkswagen plant einen Umbau seiner Kernmarke, da sie im ersten Quartal nur eine Rendite von drei Prozent erwirtschaftet hat. Aufgrund dieser Situation kann das Unternehmen wichtige Investitionen in die Zukunft nicht leisten. Um krisenfest zu sein, strebt VW eine nachhaltige Umsatzrendite von 6,5 Prozent an. Aus diesem Grund wird ein Effizienz- und Synergieprogramm gestartet, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Es wird berichtet, dass ein Maßnahmenpaket im Gespräch ist, das die jährlichen Geschäftsergebnisse um mindestens drei Milliarden Euro steigern soll. Dabei geht es jedoch explizit nicht um Stellenabbau. Die Aktie von Volkswagen gehört heute zu den Favoriten im DAX und verzeichnet einen Anstieg von 3,24 Prozent auf 120,30 Euro. Damit schloss sie auf dem vierten Platz.

CTS Eventim, ein Ticketvermarkter und Konzertveranstalter, hat sich schnell von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Im letzten Quartal lag der Umsatz bei 366 Millionen Euro, fast 30 Prozent über dem Niveau von 2019. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 hat sich der Umsatz mehr als zweieinhalb Mal erhöht. Das bereinigte operative Ergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 76 Millionen Euro mehr als verdreifacht und liegt um ein Drittel über dem Niveau von 2019. Vorlaufkosten für große Festivals haben das Ergebnis im Veranstaltungsgeschäft gedämpft. Die Aktie von CTS Eventim im MDAX stieg am Feiertag um 5,01 Prozent auf 62,90 Euro.

Die Aktien von Siemens Energy legten am Donnerstag dank einer Kaufempfehlung der Citigroup weiter zu. Zwischenzeitlich stiegen die Aktien um über zwei Prozent auf 24,40 Euro, den höchsten Stand seit November 2021. Zum Handelsschluss verblieb ein Kursgewinn von 0,54 Prozent - damit stand die Aktie auf 24,03 Euro. Seit dem Tiefpunkt im Oktober 2021 sind die Aktien um fast 140 Prozent gestiegen. Die positiven Geschäftsaussichten des Unternehmens im zweiten Quartal und der Ausblick hatten bereits am Montag frischen Schwung in den bestehenden Aufwärtstrend gebracht. Die Citigroup hat die Aktien von Siemens Energy von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft. Der Experte begründete dies mit den verbesserten Geschäftsaussichten von Siemens Gamesa, einer Beteiligung von Siemens Energy, die im zweiten Halbjahr profitabel sein möchte. Die aus Aufträgen resultierenden Barmittel wurden ebenfalls als positiver Faktor genannt.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

An Christi Himmelfahrt startete der DAX mit einem starken Kurssprung von 118,12 Punkten bzw. einem Plus von 0,74 Prozent in den Feiertag, an dem die Börsen jedoch geöffnet hatten. Das Tagestief lag damit schon oberhalb der 16.000er-Marke auf 16.069,42 Punkten. Bis um 13:05 Uhr ging es in einem Aufwärtstrend nach oben, jedoch mit Zuhilfenahme einer stärkeren Korrektur. Das Tageshoch auf 16.230,44 Punkten lag schon nahe dem Allzeithoch auf 16.290,19 Punkten. Zum Handelsschluss standen immerhin noch 16.163,36 Zähler auf der Uhr - ein starker Gewinn von 212,06 Punkten bzw. plus 1,33 Prozent.

Der ADL-Indikator hat seinen Job sehr gut gemacht: 34 der 40 DAX-Aktien schlossen im Gewinn. Damit ging es für den ADL aufwärts. Die Aktie der Commerzbank schloss gestern Abend mit einem Gewinn von 4,38 Prozent auf 9,922 Euro und damit auf dem ersten Platz im DAX. Ihr folgte die Porsche Automobil mit plus 4,06 Prozent auf nunmehr 53,32 Euro. Dem Wertpapier der Infineon Technologies gelang es, den dritten Platz mit 3,95 Prozent auf 35,765 Euro zu erreichen.

Bedingt durch die beiden letzten Handelstage hat sich der MACD leicht eingedreht und verläuft aktuell parallel, also neutral. Bei der aktuellen Kursentwicklung kann man dies als Eingeständnis des Histogramms deuten, das nun die Richtung gefunden sein könnte.

Der Sprung über die 16.000 war notwendig, um die "Phase der Deckelung" abzuschließen. Um das Momentum, das nun für neue Allzeithochs benötigt wird, zu aktivieren. Ob es nun in der Folge stark weitergeht, muss abgewartet werden. Charttechnisch steht eine Long-Entwicklung an. Und wenn man das Plateau als Maßstab dazu nimmt, dann sollten die neuen Hochs schnell und stark fallen. Doch auch hier hat die globale Marktentwicklung ein Wörtchen mitzureden - es geht schlussendlich nicht immer nur um das Land selbst, welches ein Index repräsentiert. Man darf also gespannt sein und auch das Gefühl freudiger Erwartung auskosten - als Vorgeschmack der nahen Möglichkeiten.

Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde im Bereich oberhalb von 16.200 Punkten. Sollte sich der Kurs bis zur Eröffnung der XETRA um 9:00 Uhr halten, dann startet der deutsche Leitindex über seinem gestrigen Schlusskurs und bringt damit dann die besten Voraussetzungen für das Knacken seines Allzeithochs mit.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.