Ausgabe Nr. 314, 01.06.2023 TRADERS´Briefing
die Europäische Zentralbank warnt vor erhöhten Risiken für die Finanzstabilität im Euro-Raum. Die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor, hartnäckige Inflation und schärfere Finanzierungsbedingungen tragen dazu bei. Die EZB betont die Bedeutung von Preisstabilität für langfristige Finanzstabilität. Die derzeitige Straffung der Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation könnte Schwachstellen im Finanzsektor offenlegen und die Widerstandsfähigkeit von Haushalten, Unternehmen und Regierungen testen. Die EZB warnt vor möglicherweise erforderlichen geldpolitischen Reaktionen, sollten die Inflationsdrücke anhalten. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich um weitere drei Punkte auf den Wert 62 verringert. Damit ändert sich jedoch nichts an seinem Status: dieser steht weiterhin im Bereich der einfachen Gier. Wall Street und europäische Indizes schlossen am Mittwochabend einheitlich mit Verlusten. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Der offizielle Einkaufsmanagerindex im herstellenden Gewerbe Chinas sank im Mai zum zweiten Mal in Folge um 0,4 Prozentpunkte auf 48,8 Zähler, während der Index für das Dienstleistungsgewerbe von 56,4 auf 54,5 Punkte fiel, jedoch immer noch im Wachstumsbereich liegt. Beide Frühindikatoren liegen unter den Erwartungen der Experten. Die Gründe für die Konjunkturabkühlung sind vielfältig, darunter ein rückläufiges Exportwachstum, eine schwächere Erholung des Immobilienmarktes, verlangsamte Infrastrukturausgaben der Regierung und zunehmende politische Spannungen mit den USA und ihren Verbündeten, die Unternehmen belasten. Der S&P 500, einer der bekanntesten Aktienindizes, sendet ein Signal, das Anleger im Blick behalten sollten. Ähnlich wie vor dem Platzen der Dotcom-Blase vor 23 Jahren, deutet sich ein Trend an, bei dem nur eine kleine Gruppe von Unternehmen maßgeblich zum Aufwärtstrend des Index beiträgt. In den letzten drei Monaten haben lediglich 20 Prozent der Indexkomponenten den S&P 500 übertroffen, während nur acht Unternehmen für fast 30 Prozent der Punktbewegungen verantwortlich waren. Dieses Phänomen wurde zuletzt im März 2000 beobachtet. Obwohl der S&P 500 derzeit auf einem neuen Hoch steht, könnte diese Entwicklung auf eine potenzielle Konzentration von Gewinnen und eine Ungleichheit in der Marktentwicklung hinweisen. Anleger sollten daher wachsam bleiben. Der S&P 500 schloss am späten Mittwochabend mit einem Abschlag von 0,61 Prozent auf 4.179,83 Punkte. In naher Zukunft müssen Pendler und Reisende erneut mit umfangreichen Einschränkungen im bundesweiten Bahnverkehr rechnen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat angekündigt, dass es bald nochmals Warnstreiks im Zuge des Tarifkonflikts bei der Deutschen Bahn geben wird. Die Auseinandersetzung um die Tarife verschärft sich somit für etwa 180.000 Mitarbeiter der Bahn. Die Gewerkschaft hatte das jüngste Angebot des Konzerns abgelehnt und zu kurzfristigen Verhandlungen aufgerufen. Die Bahn lehnte vorerst weitere Gespräche ab, während die EVG weiterhin auf ihren Forderungen beharrt. Die Aktien des verstaatlichten Versorgers Uniper setzen ihre Erholungsrallye fort. Am Mittwoch schloss das Wertpapier auf 6,138 Euro - erneut ein zweistelliges Plus von 15,42 Prozent. Dieser Anstieg ermöglichte es den Aktien, die Kurslücke von Ende November zu schließen, die aufgrund von Berichten über eine hohe Kapitalerhöhung entstanden war. Uniper hatte in der Vorwoche bekanntgegeben, dass man dank Absicherungsgeschäften keine weiteren Eigenkapitalerhöhungen durch den Staat mehr benötigt. Seit der Unternehmensmeldung hat sich der Kurs um etwa 62 Prozent erhöht und seit dem Tiefststand Ende Dezember 2022 fast verdreifacht. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der Mittwoch ging für den Deutschen Aktienindex schon nicht gut los: eine Kurslücke von 151,48 Punkten bzw. minus 0,95 Prozent mussten erst einmal verdaut werden. Das gelang dem DAX sehr ordentlich, auch wenn er das Gap nicht vollständig schließen konnte, wie sich auf dem Tages-Chart ebenfalls ablesen lässt. Um 11:00 Uhr stand das Tageshoch auf 15.871,70 Punkten und dann ging es im Abwärtstrend über den restlichen Handelstag nach unten. Die tiefste Stelle erreichte der Index um 17:15 Uhr auf lediglich noch 15.629,12 Punkten. Um 17:35 Uhr ging der DAX mit 15.664,02 Zählern und einem Tagesverlust von insgesamt 244,89 Punkten bzw. mit minus 1,54 Prozent in den abendlichen Ruhemodus. Strikt weiter in Richtung Süden strebte auch der ADL-Indikator: nur drei Aktien von insgesamt 40 schlossen im Plus. Am Abend konnte die RWE den ersten Platz im Deutschen Aktienindex einnehmen: mit einem Kurs von 39,12 Euro verzeichnete die Aktie einen Anstieg um 0,33 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. Auf der anderen Seite des Spektrums belegte Covestro den letzten Platz im DAX mit minus 4,85 Prozent auf nunmehr 36,06 Euro. Wie auch der ADL dieser Zeit strebt der MACD die Unterseite an - keine Veränderung an dieser Stelle in Sachen Signallage für den Swing-Trader. Der DAX hat das lokale Tief von vor fünf Tagen gebrochen und unter diesem geschlossen. Damit steht der deutsche Leitindex in einem neuen bestätigten kleinen Abwärtstrend, wenn man als Maßstab die Dow-Theorie bzw. die Markttechnik zugrunde legt. Das nächste Ziel in Short-Richtung dürfte damit die 100-Tage-Linie sein. Und dann wird es sich zeigen müssen: ein Abpraller als Long-Korrektur, ein Abpraller für die Wiederaufnahme des übergeordneten Long-Trends oder kommt es zum Durchbruch, um den kleinen Short-Trend weiter voranzutreiben? Für Trader aller Zeiteinheiten steht eine spannende Zeit bevor. Wer schlussendlich profitieren kann, das muss auch hier - die Zeit - entscheiden. Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich oberhalb der Marke von 15.700 Punkten. Sollte der DAX dieses Level bis zur Eröffnung halten, dann steht einem Kurssprung am heutigen Donnerstag nichts im Wege.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
|