[EXTERN] TRADERS´ Briefing - Nr. 0380 - 18.09.2023

Ausgabe Nr. 380, 18.09.2023

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die deutsche Bauwirtschaft sorgt sich nach der Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank um eine Verschärfung der Branchenkrise. Die höheren Leitzinsen werden die Bau-Rezession verschlimmern, da die Finanzierungskosten steigen und das Bauen teurer wird. Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, betont die Notwendigkeit eines Bau-Pakets seitens der Bundesregierung. Im DAX ist die Aktie von Vonovia der größte Verlierer mit einem Minus von 2,00 Prozent auf 23,52 Euro. Zum heutigen Montag konnte der Fear-and-Greed-Index keinen Zuwachs generieren - ganz im Gegenteil: er musste wieder abgeben und um zwei Punkte niedriger auf dem Wert von 52 Halt machen. Die Wall Street schloss am späten Freitag mit Verlusten, die europäischen Indizes hingegen waren sich zu diesem Thema uneins.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Am letzten Handelstag der Woche verzeichnete der Dow Jones einen Gewinn von 0,96 Prozent, während der Nasdaq 100 auf 0,82 Prozent kam. Die US-Börsen blieben in der Woche weitgehend unverändert. Die Stimmung wurde durch TSMCs Verzögerung bei der Abnahme von Chip-Maschinen belastet, was zu einem 4,53-prozentigen Rückgang der Applied Materials-Aktien auf 129,68 Euro führte. Arm Holdings erlebte nach einem starken Börsendebüt einen 8,82-prozentigen Gewinnrückgang aufgrund von Gewinnmitnahmen. Das Papier steht nach seinem ersten Handelstag auf XETRA bei 57,18 Euro.

Disney erwägt den Verkauf seines TV-Geschäfts, was aufgrund des schrumpfenden Kabel-TV-Markts in den USA eine drastische Veränderung wäre. Es gab Gespräche mit Nexstar, aber noch keine endgültige Entscheidung. Disney setzt auf Streaming, das jedoch noch Verluste verzeichnet und bisher mit Einnahmen aus dem linearen TV-Geschäft ausgeglichen wird. Im letzten Quartal sanken die Erlöse aus dem klassischen Fernsehen um sieben Prozent, während der Streaming-Umsatz um neun Prozent stieg, aber Verluste von 512 Millionen US-Dollar verzeichnete. Disney plant, kostengünstigere Inhalte für den Streaming-Dienst zu produzieren und rechnet nicht mehr damit, sein Abonnentenziel bis 2024 zu erreichen. Die Abonnentenzahl stieg im letzten Quartal auf 105,7 Millionen Kunden. Die Nachrichten wurden positiv interpretiert - die Aktie schloss am Freitagabend auf XETRA mit einem Plus von 2,62 Prozent auf 80,02 Euro.

Monster Beverage, ein Pionier im Energy-Drink-Segment, dominiert den Markt in den USA mit starken Marken und nutzt Coca-Cola's Vertriebssystem für hohe Margen. Trotz Konkurrenz von Red Bull erkannten sie früh das Potenzial des Unternehmens. Ihr überdurchschnittliches Wachstum und die gegebene Rentabilität rechtfertigen die aktuelle Bewertung. An der NASDAQ schloss die Monster-Beverage-Aktie am späten Freitagabend mit einem Minus von 1,29 Prozent auf schlussendlich 56,14 US-Dollar.

Stefan Schulte wird für weitere drei Jahre als Vorstandsvorsitzender von Fraport bestätigt - bis August 2027. Schulte, der dem Unternehmen seit 2003 angehört, wird gelobt, die finanziellen Herausforderungen aufgrund von COVID-19 zu bewältigen, strategische Anpassungen vorzunehmen und Wachstumsprojekte abzuschließen, so der Aufsichtsratschef Michael Boddenberg über Stefan Schulte. Die Fraport notierte am Abend des letzten Handelstags mit einem Zugewinn von 0,81 Prozent auf 52,28 Euro an der XETRA.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex startete am letzten Handelstag mit einem starken Plus von 135,10 Punkten bzw. einem Guthaben von 0,86 Prozent in ebendiesen. Das Tageshoch wurde um 10:45 Uhr auf 15.989,30 Punkten gemessen, doch befand sich der Index bis zur Mittagszeit in einem Seitwärtsmarkt, der am Nachmittag in Richtung Süden eingeschlagen hatte. Somit setzte er das Tief des Tages um 17:05 Uhr. Zum Handelsschluss standen immerhin noch 88,24 Punkte bzw. ein Überschuss von 0,56 Prozent beim Schlusskurs von 15.893,53 Zählern auf der Uhr.

Deutlich positiv ging der Tag auch für den ADL-Indikator zu Ende: 28 Gewinneraktien aus dem Pool der vierzig. Die drei besten Aktien am Freitag im DAX waren die BASF mit einem Kurs von 46,25 Euro und einem Anstieg von 2,50 Prozent, gefolgt von Brenntag mit einem Preis von 76,90 Euro und einem Gewinn von 2,10 Prozent, sowie auf dem dritten Platz Porsche auf dem Level von 99,10 Euro bei einem Zugewinn von 1,87 Prozent.

Inzwischen steht der MACD den zweiten Tag im Long-Signal und damit einher geht ein Zuspruch für Trader, die im DAX Long positioniert sind.

Trotz roter Tageskerze wurde der Gleitende Durchschnitt, basierend auf 100 Tagen, während des Freitags deutlich überschritten, doch dies war eben kein dauerhafter Besuch in den oberen Sphären. Eine klare Ansage, wohin die Reise gehen soll - das war es jedoch. Nun bleibt es spannend, ob der Aufwärtsschwung weiter anhält oder ob sich jetzt erst einmal eine Short-Korrektur herausbildet. Solange das lokale Hoch vom Monatswechsel nicht nachhaltig überschritten wurde, besteht kein valider Aufwärtstrend.

Zur Stunde steht der vorbörsliche Kurs im Bereich zwischen 15.850 und 15.900 Punkten und damit in der Nähe des Schlusskurses vom Freitag. Ob sich um 9:00 Uhr erneut ein Kurssprung zeigen wird, steht zwar noch in den Sternen, doch stehen die Chancen dazu recht gut.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.