TRADERS´ Briefing - Nr. 0382 - 20.09.2023

Ausgabe Nr. 382, 20.09.2023

TRADERS´Briefing

Liebe Leserinnen und Leser,

die Inflation im Euroraum liegt weiterhin über fünf Prozent, wobei die Kerninflation sogar bei 5,3 Prozent liegt. Die OECD prognostiziert für das Gesamtjahr eine Rate von 5,5 Prozent und drängt die EZB, den Kampf gegen die Teuerung weiter fortzusetzen. Die steigenden Zinsen belastet die Volkswirtschaften schwer. Der Fear-and-Greed-Index hat zum Mittwoch einen Punkt aufgeholt und steht somit nur einen Punkt vor seinem Mittelwert - der Balance im neutralen Bereich. Die Wall Street schloss am Dienstag mit Verlusten, die europäischen Indizes schafften hingegen ein uneinheitliches Ergebnis mit dem österreichischen ATX, der ein Plus von 0,50 Prozent generieren konnte.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Das Start-up Redwood Materials, gegründet vom ehemaligen Tesla-Technologiechef Jeffrey Brian Straubel, plant eine Expansion in Deutschland und baut einen Standort in Bremerhaven auf. Das Unternehmen übernimmt den Bremerhavener Standort des Batterie-Recyclers Redux GmbH und plant, die Verarbeitungskapazität von Lithium-Ionen-Batteriematerialien bis 2030 mehr als zu verdoppeln, möglicherweise sogar zu verzehnfachen. Redwood erwägt weitere Standorte in Deutschland, Zentraleuropa und Teilen Skandinaviens und führt Gespräche mit deutschen Autoherstellern für mögliche Kooperationen. Insgesamt sollen dreistellige Millionenbeträge in Deutschland investiert werden. Die Redwood-Trust-Aktie notierte am späten Dienstagabend an der NYSE mit einem Rückgang von 0,90 Prozent auf 7,70 US-Dollar.

Der mutmaßliche Betrug von Schrottlieferanten belastet Aurubis und Salzgitter mit einer niedrigen dreistelligen Millionensumme. Aurubis rechnet mit einer Belastung von rund 150 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 aufgrund eines Fehlbestands in den Metallbeständen. Versicherungsgelder und mögliche Einziehungen von Tätergeldern könnten die Summe um etwa 30 Millionen Euro reduzieren. Infolgedessen erwartet Aurubis ein operatives Vorsteuerergebnis zwischen 310 und 350 Millionen Euro für das Jahr. Das Landeskriminalamt untersucht die Vorfälle. Die Aktie von Aurubis stieg nach dieser Ankündigung mit 2,88 Prozent auf 69,34 Euro auf XETRA. Salzgitter hingegen musste einen kleinen Verlust hinnehmen: minus 0,08 Prozent bei 24,34 Euro.

Eine Studie der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte ergab, dass die Gründer von Heckler & Koch (H&K) während der Nazi-Zeit Mitläufer waren, aber keine aktiven Nazis. Die Studie mit dem Titel "Waffeningenieure im Zwielicht" wird nächstes Jahr veröffentlicht. H&K-Chef Jens Bodo Koch betonte die Transparenz des Unternehmens und reagierte schnell auf die schweren Vorwürfe, die vor drei Jahren aufgekommen waren. Obwohl die Firmengründung erst 1949 in der Bundesrepublik erfolgte, hatte H&K die Vergangenheit seiner Gründer bisher nicht kritisch beleuchtet. Edmund Heckler arbeitete in den 1930er Jahren bei Hasag, einem Munitionshersteller mit Verbindungen zum Nazi-Regime. Die H&K-Aktie schloss auf Euronext in Paris mit einem Abschlag von 3,00 Prozent auf 97,00 Euro.

Krones hat die Voraussetzungen für eine baldige Rückkehr in den MDAX geschaffen, indem Matthias Winkler zum neuen Vorsitzenden des Prüfungsausschusses ernannt wurde. Dies erfüllt die Corporate Governance Regeln, die für die Mitgliedschaft in den Indizes der Deutschen Börse notwendig sind. Krones könnte somit im Dezember bei der nächsten Index-Neuberechnung in den MDAX zurückkehren. Auch das Krones-Wertpapier schloss auf XETRA auf glatt 97,00 Euro mit einem leichteren Verlust von 0,56 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex startete am Dienstagmorgen mit einem kleinen Verlust in Höhe von 39,05 Punkten bzw. einem Minus von 0,25 Prozent in den neuen Handelstag. Danach ging es bis zum Mittag aufwärts auf das Hoch von 15.743,90. Der Nachmittag stand im Zeichen des Abwärtstrends, der sein Tagestief auf der Marke von 15.630,34 Punkten um 16:40 Uhr fand. Ein kleines Stück konnte der DAX dennoch wieder gutmachen, so dass sich der Tagesverlust mit minus 62,64 Punkten bzw. einem Abschlag von 0,40 Prozent auf 15.664,48 Zähler im Rahmen hielt.

Bei einem knappen Gewinn von 21 zu 19 Aktien konnte sich der ADL-Indikator wieder etwas nach oben bewegen. Der Indikator steht nun direkt unterhalb seiner Null-Linie im offiziellen Short-Modus. Die beste DAX-Aktie war Vonovia mit einem Kurs von 23,84 Euro und einem Anstieg von 3,65 Prozent. Der schlechteste Performer war das Papier der Deutschen Post, welches bei 39,04 Euro lag und einen Rückgang von 6,47 Prozent verzeichnete.

Da der MACD wieder etwas nachgegeben hat, ist eine kleine "Beule" oberhalb seiner Signallinie entstanden und das Histogramm steht kurz davor, ein Short-Signal hervorzubringen. Sollte dies morgen der Fall sein, erfahren Sie, warum es noch zu früh sein könnte, das Signal umgehend zu handeln.

Mit der gestrigen roten Tageskerze ist zwar kein typisches Doji entstanden, doch man sieht trotzdem sehr gut einem relativ kleinen Kerzenkörper, der einen unentschlossenen Eindruck beim Trader vermittelt, was an Docht und Lunte liegt. Auch dadurch, dass Eröffnungskurs und Schlusskurs nicht besonders weit voneinander entfernt sind. Wie es heute weitergeht bleibt also abzuwarten. Als Swing-Trader ist am heutigen Handelstag kein sinnvoller Einstieg in den DAX zu finden.

Vorbörslich steht der Kurs des Deutschen Aktienindex zur aktuellen Stunde auf dem Level von 15.650 Punkten und damit im Bereich des gestrigen Schlusskurses. Kommt es heute wieder zu einem negativen Gap oder schafft es der DAX, mit einem Guthaben in den Mittwoch zu gehen?

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses. Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar. Möglicher Handelsansatz: a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars. b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt. Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist. Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar. Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern. Möglicher Handelsansatz: a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars. b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars. Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist. Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar. Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50