TRADERS´ Briefing - Nr. 0384 - 26.09.2023

Ausgabe Nr. 384, 26.09.2023

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

nach einem fünfmonatigen Streik haben sich Hollywood-Drehbuchautoren auf Eckpunkte für einen neuen Tarifvertrag geeinigt, der vor allem die Vergütung im Streaming und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz betrifft. Die Aktien der betroffenen Unternehmen stiegen vorbörslich, notierten jedoch im offiziellen Handel überwiegend im Minus, darunter Disney (minus 1,01 Prozent), Paramount und Warner Bros Discovery (minus 1,88 Prozent). Nur Netflix verzeichnete eine leichte Steigerung in Höhe von 0,35 Prozent. Trotz der Einigung sind viele Schauspieler seit Juli im Streik, und der Normalbetrieb in Hollywood ist noch nicht wiederhergestellt. Der Fear-and-Greed-Index konnte zum heutigen Dienstag um zwei Punkte auf den Wert 38 zulegen. Die Wall Street schloss am Montagabend mit Gewinnen, die europäischen Indizes hingegen mit Verlusten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Ifo-Index, der die Stimmung in den Chefetagen misst, ist leicht von 85,8 auf 85,7 Punkte gesunken, was besser ist als erwartet. Dennoch bleibt die deutsche Wirtschaft in schwierigem Fahrwasser, so Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im aktuellen Quartal geschrumpft sein. Dies wirkt sich negativ auf die deutsche Börse aus. Am Abend stand der DAX auf 15.405,49 Punkten.

Airbus plant laut der "Financial Times", den Vorstandsposten für den Flugzeugbau neu zu besetzen. Christian Scherer soll neuer Chef für diesen Bereich werden, womit der bisherige Konzernchef Guillaume Faury seine Doppelrolle aufgibt. Eine offizielle Bestätigung seitens Airbus steht noch aus. Der Wechsel soll Faury mehr Spielraum für die Bereiche "Raumfahrt" und "Rüstung" verschaffen, die an Bedeutung gewonnen haben. Faury hatte die Doppelrolle zuvor vier Jahre lang ausgefüllt. Die Ankündigung des Personalwechsels wird noch in dieser Woche erwartet. Airbus schloss am Montagabend mit einem Verlust von 0,79 Prozent auf 122,92 Euro.

Die Deutsche-Bank-Fondsgesellschaft DWS wird 25 Millionen US-Dollar an die US-Börsenaufsicht SEC zahlen, um Vorwürfe von Falschangaben zu "grünen" Kapitalanlagen und mangelnder Geldwäschekontrollen beizulegen. DWS wurde vorgeworfen, grüne Finanzprodukte irreführend beworben zu haben, was zu Ermittlungen führte. Die SEC stellte fest, dass DWS versäumte, ein Geldwäschebekämpfungsprogramm für Investmentfonds zu entwickeln, und falsche Angaben zum ESG-Investitionsprozess gemacht hatte. DWS stimmte einer Zahlung von sechs Millionen US-Dollar für Geldwäscheverstöße und 19 Millionen US-Dollar für falsche ESG-Angaben zu, ohne die Vorwürfe anzuerkennen oder abzustreiten. Die Aktie der Deutschen Bank notierte zum Handelsschluss auf 10,044 Euro - ein Verlust von 0,67 Prozent auf den vorherigen Handelstag.

Das Unternehmen Renk plant einen Börsengang mit einem Zielwert von 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro. Der Preis pro Aktie liegt zwischen 15 und 18 Euro. Triton, der Finanzinvestor, möchte bis zu 27,03 Millionen Renk-Aktien verkaufen und könnte dadurch 405 bis 486 Millionen Euro einnehmen. Renk selbst wird kein Kapital einsammeln. Nach dem Börsengang werden 27 Prozent der Aktien im Streubesitz sein. Die Zeichnungsfrist für Renk-Aktien erstreckt sich bis zum 4. Oktober, und der Börsenhandel soll am 5. Oktober beginnen. Renk ist auf die Herstellung von Großgetrieben spezialisiert und profitiert derzeit von Rüstungsaufträgen, wobei 70 Prozent des Geschäfts auf Getriebe für Panzer und Marineschiffe entfallen. Der Rest betrifft zivile Geschäfte, darunter Getriebe für Kompressoren.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Für den deutschen Leitindex war der Wochenstart nicht besonders gut verlaufen: minus 151,80 Punkte bzw. ein Preissturz in Höhe von 0,98 Prozent beim Endstand von 15.405,49 Zählern. Anfangs sah es noch gut aus bis zur Ausbildung des Tageshochs um 9:30 Uhr auf 15.572,14 Punkten. Was dann folgte, war ein stärkerer Intraday-Abwärtstrend mit dem Tief des Tages um 16:55 Uhr auf der Marke von 15.329,40.

Dem ADL-Indikator blieb nur der Weg in Richtung Süden, da fünf Gewinner-Aktien den 35 Verlierern haushoch unterlegen waren. Der ADL steht im stabilen Abwärts-Modus. Die drei schlechtesten DAX-Aktien gestern waren: die RWE AG mit einem Kurs von 35,83 Euro und einem Rückgang von 2,13 Prozent, Bayer bei 46,32 Euro mit einem Minus von 2,77 Prozent, sowie Zalando, die bei 22,19 Euro notierte und einen Rückgang von 3,61 Prozent verzeichnete.

Der MACD steht den zweiten Tag im Short-Signal und hat sich verschärft. Das bedeutet, dass die Schere zwischen MACD- und Signallinie sich weiter geöffnet hat.

Die gestern Morgen angesprochenen Tiefs bzw. deren Durchbruch wurden gestern tatsächlich schon Realität. Dabei schloss der DAX auch nachhaltig tiefer. Somit ist die angesagte Marschrichtung klar: "auf geht's nach unten!". Ob es sich nun wirklich genau so entwickelt oder nicht, ist natürlich nicht sicher, doch es stehen alle Anzeichen auf Short - auch der Fear-and-Greed-Index, der sich im roten Bereich tummelt. Daher rechnen Sie mit dem Abverkauf. Sollte dieser ausbleiben oder sich nur verkürzt darstellen, dann können Anleger entsprechend schnell wieder in die Entspannung finden. Als Short-Trader finden sich lohnenswerte Ziele im Bereich der 15.000 als psychologische Marke oder um die 14.500 Punkte - einem nicht allzu weit entfernten früheren Tief.

Vorbörslich steht der Kurs des DAX zur aktuellen Stunde auf dem Level von 15.400 Punkten und damit im Bereich des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.