TRADERS´ Briefing - Nr. 0386 - 28.09.2023

Ausgabe Nr. 386, 28.09.2023

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Tschechien hat beschlossen, 24 Tarnkappenjets vom Typ F-35 des US-Herstellers Lockheed Martin zu bestellen. Die Gesamtkosten für das Projekt, einschließlich Training, Ausrüstung und Infrastrukturvorbereitung, belaufen sich auf rund 6,2 Milliarden Euro. Die erste Lieferung wird für 2029 erwartet, die restlichen sollen bis 2035 eintreffen. Dies stellt einen Spitzenwert für Rüstungsprojekte in der Geschichte des Landes dar. Tschechien hat sich verpflichtet, ab dem kommenden Jahr mindestens zwei Prozent des BIP für Militärausgaben auszugeben. Die Entscheidung für die teuren F-35-Jets wurde von der Opposition kritisiert, da sie im Widerspruch zum Sparkurs der Regierung steht. Es ist auch geplant, Leopard-2-Kampfpanzer und CV-90-Schützenpanzer zu erwerben. Um weitere zwei Zähler hat der Fear-and-Greed-Index zum Donnerstag verloren und damit steht er mit 25 Punkten gerade eben so im Bereich der extremen Angst. Wall Street und europäische Indizes schlossen gestern uneinheitlich.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Sensorenhersteller AMS Osram plant, 2,25 Milliarden Euro durch eine Kombination aus Kapitalerhöhung, neuen Anleihen und anderen Finanzierungsinstrumenten aufzunehmen, um das Wachstum zu fördern und die Bilanz zu verbessern. Der Finanzierungsplan wird in mehreren Schritten umgesetzt, darunter eine Kapitalerhöhung von 800 Millionen Euro und die Emission von vorrangigen unbesicherten Anleihen in Höhe von 800 Millionen Euro sowie US-Dollar. Eine außerordentliche Generalversammlung am 20. Oktober 2023 soll die Kapitalerhöhung genehmigen. Zusätzlich ist der Verkauf und die Rückmietung von Unternehmensvermögenswerten geplant, um die Gesamtkosten der Fremdkapitalaufnahme niedrig zu halten. Weitere Fremdkapitalinstrumente in Höhe von etwa 350 Millionen Euro könnten je nach Marktentwicklung hinzukommen. Die Aktie des Unternehmens schloss am späten Abend auf der LS Exchange mit einem Verlust von 5,34 Prozent auf 5,286 Euro.

Der schwedische Finanzinvestor EQT hat sich mit einem Übernahmeangebot 98,2 Prozent der Anteile an der Linux-Firma Suse gesichert. Suse finanziert die Übernahme durch die Aufnahme von rund 500 Millionen Euro neuen Schulden und zahlt den verbliebenen Aktionären eine Sonderdividende von 3,20 Euro je Aktie. EQT hatte zuvor bereits 79 Prozent der Anteile an Suse besessen. Die Aktien von Suse haben seit ihrem Börsengang vor zwei Jahren etwa die Hälfte ihres Werts verloren und kosten nun rund 15 Euro pro Aktie. Suse notierte am Abend auf XETRA mit 14,69 Euro, was einem Abschlag von 4,11 Prozent auf den Vortag entspricht.

Eine IT-Störung hat die zentrale Infrastruktur des Volkswagen-Konzerns am Mittwoch lahmgelegt, wodurch die Produktion in mehreren Werken, einschließlich Wolfsburg, Emden, Osnabrück und Zwickau, zum Stillstand gekommen ist. Ein Konzernsprecher bestätigte die Störung und erklärte, dass es sich um Probleme mit Netzwerkkomponenten handelt. Ein externer Angriff wird derzeit als unwahrscheinlich angesehen, und die Behebung der Störung ist in Arbeit. Die genaue Ursache ist noch unbekannt, und der Konzern hat einen Krisenstab eingerichtet, um damit umzugehen. Die Auswirkungen betreffen auch Büros am Hauptsitz Wolfsburg. Die VW-Aktie schloss auf XETRA mit einem Preisnachlass in Höhe von 1,20 Prozent auf nunmehr 108,88 Euro.

H&M verzeichnet im dritten Quartal einen operativen Gewinn von rund 410 Millionen Euro dank erfolgreicher Sparmaßnahmen. Das Unternehmen übertrifft die Erwartungen der Analysten und betont, dass das Kosten- und Effizienzprogramm weiterhin wirksam sein wird. Im September wird jedoch ein Umsatzrückgang von zehn Prozent erwartet, aufgrund des verzögerten Herbsts in Europa. Das Ziel einer operativen Marge von zehn Prozent bis 2024 wird beibehalten, und H&M plant, Aktien im Wert von bis zu drei Milliarden Kronen zurückzukaufen. Die H&M-Aktien notierten zum Tagesende trotz der guten Zahlen mit einem leichten Minus von 0,25 Prozent auf 13,25 Euro auf XETRA.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Mittwochmorgen startete der DAX erneut mit einem Verlust in den neuen Handelstag: minus 30,29 Punkte bzw. ein Abschlag in Höhe von 0,20 Prozent war seine Vorlage. Dieses kleine Gap konnte schnell geschlossen werden und der Kurs erreichte um 10:20 Uhr sein Tageshoch nur wenige Zehntel unterhalb der Marke von 15.300 Punkten. Der Handelstag konnte insgesamt als Seitwärtsmarkt eingestuft werden, was sich auch am Schlusskurs zeigte: 15.217,45 Zähler bedeuteten am Ende einen Tagesverlust von 38,42 Punkten bzw. minus 0,25 Prozent auf den Vortag.

Vierzehn zu 26 lautete das Verhältnis der Gewinner-Aktien zu den Verlierer-Titeln. Damit ging es für den ADL-Indikator wieder einen Schritt abwärts. Gestern verzeichnete Siemens den besten Kursanstieg im DAX mit einem Anstieg von 3,29 Prozent auf 134,20 Euro, während Fresenius mit einem Rückgang von 3,59 Prozent auf 29,03 Euro die schlechteste Performance aufzeigte.

Wenn der Kurs scharf vorlegt, dann kommt auch Wallung beim MACD auf: die Schere zwischen MACD-Linie und Signallinie öffnete sich weiter, und nach unten ist für das Histogramm noch genügend Platz, auch wenn es am gewählten Ausschnitt den Eindruck vermittelt, schon am Tiefpunkt angekommen zu sein. Doch dem ist so leider nicht.

Wir sprachen von den Zielbereichen 15.000 sowie 14.500 Punkten, die für den DAX als mögliche große Zonen zur Verfügung stehen. Die 15.000 dürfte hierbei als sogenannte "Big Number" ein realistischer Halt sein, wenn es nicht schon vorher zu einer Korrektur kommt. Verlassen Sie sich bitte nicht auf den Stopp an diesem psychologischen Bereich, denn das kann schnell zu einer Falle werden und weiteren starken Abverkauf nach sich ziehen. Als Chartmarke ist dieses Level ein "weiches Ziel" und keine tragende Unterstützung. Diesen Unterschied sollte man auf dem Schirm haben.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde auf dem Level von 15.250/15.300 Punkten und damit höher als mit dem gestrigen Schlusskurs. Das ist ein gutes Zeichen für einen möglichen Kurssprung zur heutigen Eröffnung.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.