TRADERS´ Briefing - Nr. 0388 - 02.10.2023

Ausgabe Nr. 388, 02.10.2023

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Elon Musk hat sich eine Woche vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen auf seiner Plattform "X" (früher "Twitter") in die deutsche Politik eingemischt, indem er einen Beitrag teilte, der zur Stimmabgabe für die AfD aufrief. Dies sorgte für ein entsprechendes mediales Aufsehen, da Musk in der Vergangenheit schon öfters polarisierende Thesen vertreten hat wie beispielsweise das Thema der "Deep States", die insbesondere die USA steuern. Ein Phänomen, das nach Aussagen von Kritikern übrigens auch in Deutschland zu beobachten ist. Der Fear-and-Greed-Index hat auf den Wochenbeginn um einen Punkt abgenommen. Damit steht der Sentiment-Indikator heute auf dem Wert von 28 Zählern. Die Wall Street schloss am späten Freitagabend uneinheitlich, während die europäischen Indizes mit positiven Ergebnissen punkten konnten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Im US-Autobranche-Tarifstreit erhöht die UAW den Druck auf General Motors (plus 0,93 Prozent auf 31,52 Euro) und Ford (plus 1,07 Prozent auf 11,94 Euro) durch Streiks in weiteren Werken. Stellantis (plus 2,25 Prozent auf 18,218 Euro) bleibt verschont, da die Verhandlungen voranschreiten. Ford's Chicago-Werk und GM's Lansing-Werk sind betroffen. Der mögliche Shutdown und Haushaltsstreit belasten die Wall Street mit einem 0,47-prozentigen Dow-Jones-Rückgang auf nunmehr 33.507,50 Punkte.

Volkswagen verwirft den Plan für ein Trinity-Werk und verlagert die Produktion nach Zwickau. Das Elektroauto Trinity auf SSP-Plattform wird 2026 erwartet, zwei Jahre später als geplant. Dies soll helfen, die Software-Tochter Cariad zu entlasten. Wolfsburg wird stattdessen den Elektro-Golf herstellen. Die VW-Aktie schloss am Freitagabend mit einem Plus von 0,17 Prozent auf 108,94 Euro. Der Konkurrent BMW investiert seinerseits 100 Millionen Euro in ein Batterie-Testzentrum im bayerischen Wackersdorf. Das Wertpapier von BMW schloss mit einem Verlust von 0,79 Prozent auf 96,38 Euro.

Die Deutsche Börse hat die Suche nach einem neuen Vorstandschef gestartet, da der derzeitige Konzernchef Theodor Weimer seinen Vertrag nicht verlängern wird. Die Suche umfasst interne und externe Kandidaten und wird von Heads! International durchgeführt. Weimer leitet das Unternehmen seit 2018 und sein Vertrag läuft Ende 2024 aus. Die Deutsche-Börse-Aktie notierte zum Handelsschluss am Freitag auf 163,70 Euro - ein leichter Verlust von 0,12 Prozent auf den Vortag.

Europas größte Medizin-Laborkette Synlab soll nach über zwei Jahren nach ihrem Börsengang wieder vom Finanzinvestor Cinven übernommen werden. Cinven bietet 10 Euro pro Synlab-Aktie an und hat bereits etwa 80 Prozent der Anteile erworben. Nach einem Rückgang der Synlab-Aktien um fast zwei Drittel nach dem Ende des Corona-Testbooms konnte der Finanzinvestor seinen Anteil nicht verkaufen, was zu dieser Kehrtwende führte. Cinven hat zugesagt, die langfristige Strategie zu unterstützen. Daraufhin stiegen die Synlab-Aktien am letzten Handelstag der Woche stark zweistellig um 24,26 Prozent auf 10,09 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am letzten Handelstag der Woche überraschte der deutsche Leitindex mit einem Kurssprung in Höhe von 71,32 Punkten bzw. mit 0,47 Prozent zum Start. Das Tief des Tages stand schon früh um 9:10 Uhr auf der Marke von 15.382,56 Punkten fest. Ab dann startete eine schöne Intraday-Rallye bis zum späten Nachmittag auf 15.515,99 Punkte. Leider erfolgte in den beiden letzten Handelsstunden ein Abverkauf, der sämtliche Gewinne nach der Eröffnung wieder ausradierte. So verblieb bei einer roten Tageskerze ein Plus von 63,08 Punkten bzw. 0,41 Prozent beim Schlusskurs von 15386,58 Zählern.

Der ADL-Indikator konnte jedoch weiter in Richtung Norden aufsteigen. Der Grund waren die 27 Aktien, die mit Gewinnen schlossen. Die Commerzbank-Aktie verzeichnete den besten Anstieg im DAX mit einem zweistelligen Plus von 11,08 Prozent auf 10,79 Euro, während Rheinmetall mit einem Rückgang von 3,10 Prozent auf nunmehr 243,90 Euro das Schlusslicht bildete.

Inzwischen hat der Abwärtsdruck des MACD nachgelassen und eine seitliche Entwicklung war dann am Freitag das Resultat. Damit steht der MACD weiterhin im Short-Modus.

Das Verhalten des Kurses am letzten Handelstag deutet daraufhin, den Hochpunkt einer Long-Korrektur auszumachen und diese Stelle umgehend wieder zu verlassen, um die Korrektur somit als "bestätigt" anzuzeigen. Der "Inverted Hammer" gilt als Umkehrsignal in Shortrichtung. Nun wird es insofern spannend, heute herauszufinden, ob das positive Momentum verbraucht ist oder ob es trotzdem weiter nach oben mit dem Deutschen Aktienindex geht.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich der 15.400, was auf eine weitere positive Entwicklung hinweisen könnte. Doch dazu muss zuerst der Eröffnungskurs an der XETRA abgewartet werden.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.