TRADERS´ Briefing - Nr. 0432 - 07.12.2023

Ausgabe Nr. 432, 07.12.2023

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil verspricht Post- und Paketzustellern während des Weihnachtsgeschäfts in einem der größten DHL-Paketzentren in Ludwigsfelde, bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Heil betont, dass der gestiegene Wettbewerb in der Branche nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen dürfe. Das Paketzentrum in Ludwigsfelde, mit etwa 650 Mitarbeitern aus 70 Nationen, verzeichnet in der Vorweihnachtszeit Hochbetrieb. DHL-Group CEO Tobias Meyer gibt an, dass für das Weihnachtsgeschäft etwa 10.000 zusätzliche Mitarbeiter in Deutschland eingestellt wurden. Die Aktie der Deutschen Post schloss am Abend mit einem Plus von 0,67 Prozent auf 44,865 Euro. Der Fear-and-Greed-Index reduzierte sich zum Donnerstagmorgen um vier Punkte auf 63 Zähler. Die Wallstreet musste am Mittwoch mit Verlusten vorliebnehmen, während die europäischen Indizes am Abend uneinheitlich notierten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

McDonald's plant, seine Restaurantkette bis 2027 auf 50.000 Läden auszubauen - eine Steigerung von rund 9.000 Filialen. Die Aktienreaktion an der Börse war verhalten, mit einem leichten Rückgang von rund einem halben Prozent. Die Neueröffnungen sollen den systemweiten Umsatz um zwei Prozent im nächsten Jahr und in den folgenden Jahren um 2,5 Prozent steigern. Dies ist Teil eines mehrjährigen Wachstumsplans, der auch darauf abzielt, bis 2027 einen systemweiten Umsatz von 45 Milliarden US-Dollar zu generieren - im Vergleich zu den bisherigen 20 Milliarden. McDonald's plant, im kommenden Jahr 2,5 Milliarden US-Dollar in das eigene Geschäft zu investieren mit steigenden Beträgen bis 2027. Gestern schloss McDonald's mit einem Abschlag von 0,83 Prozent auf 284,10 Euro je Wertpapier.

Bayer erleidet in den USA erneut einen Rückschlag im Glyphosat-Prozess, als ein Gericht in Philadelphia den Konzern zur Zahlung von 3,5 Millionen US-Dollar an eine krebskranke Frau verurteilt. Dies erhöht den Druck von Investoren, ähnliche Klagen rasch beizulegen. Zuvor hatte Bayer bereits vier Prozesse verloren, nachdem es zuvor neun gewonnen hatte. Der Konzern plant, gegen das Urteil in Berufung zu gehen, während Marktbeobachter auf eine schnellere Lösung für Tausende ähnlicher Klagen drängen. Die Bayer-Aktie notierte am Mittwochabend auf einem Stand von 32,39 Euro - ein Gewinn von 2,16 Prozent gegenüber dem Vortag.

Mercks Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib verfehlt in der Phase-3-Studie das Hauptziel, was das Unternehmen als Hiobsbotschaft veröffentlicht. Das Medikament galt als vielversprechender Hoffnungsträger mit Blockbuster-Potenzial für Milliardenumsätze. Bereits im Frühjahr wurde die Entwicklung durch eine teilweise Aussetzung der klinischen Prüfung durch die FDA beeinträchtigt, wegen Bedenken hinsichtlich möglicher Leberschäden. An der XETRA erleiden Merck-Aktien einen starken Rückgang um 13,09 Prozent beim Kurs von 140,75 Euro, da Anleger enttäuscht auf die Nachricht reagieren.

Aufgrund gewährter Staatshilfen entscheidet der Fresenius-Vorstand, für das laufende Jahr auf Dividendenausschüttungen zu verzichten. Die Helios-Krankenhäuser des Konzerns erhielten bislang Zuschüsse von bis zu 300 Millionen Euro für Energiekosten aus dem "Entlastungspaket Energiehilfen". Fresenius behält diese staatlichen Zahlungen ein, und bis Ende September wurden bereits 160 Millionen Euro erhalten. Die Inanspruchnahme staatlicher Unterstützung bedeutet jedoch, dass das Unternehmen weder Dividenden noch Manager-Boni ausschütten darf. Der Vorstand plant eine rechtliche Überprüfung des Gesetzes aufgrund unklarer Formulierungen. Die Aktie erlitt durch diese Nachricht keine Nachteile: sie schloss am Mittwoch mit einem Zugewinn von 1,73 Prozent auf nunmehr 28,75 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex befindet sich auf dem Höhenflug und hat gestern ein erneutes Allzeithoch auf der Marke von 16.727,07 Punkten gesetzt. Seit dem Tagestief um 10:40 Uhr auf 16.536,12 Punkten ging es bis zum besagten Hoch um 16:15 Uhr strikt aufwärts. Um 17:35 Uhr schloss der DAX ein ganzes Stück tiefer auf 16.656,44 Zählern mit einem Plus von 123,33 Punkten bzw. 0,75 Prozent Zugewinn auf den Vortag. Zur Eröffnung konnte er übrigens 32,54 Punkte bzw. 0,20 Prozent Überschuss mit einbringen.

Bei 33 Gewinner-Titeln am Abend stand auch für den ADL-Indikator fest, dass der Tag gerettet ist, und so ging es einen weiteren wichtigen Schritt nach oben. Volkswagen legte hierbei die beste Performance mit einem Kurs von 114,38 Euro und einem Anstieg von 5,36 Prozent aufs Parkett. Dem gegenüber verzeichnete Merck den stärksten Rückgang bei einem Kurs von 140,75 Euro mit einem zweistelligen Minus von 13,09 Prozent.

Wie am Schnürchen gezogen beeindruckt der MACD, und das gefällt jedem Anleger und Long-Swing-Trader.

Schaut man sich den jüngsten Tages-Chart an, dann ist die Performance des deutschen Leitindex mit mehr als 2.000 Punkten seit dem Tief vom 23.10.2023 beindruckend: es ging fast ohne Korrekturen steil mit dem Kurs nach oben. Weiter Richtung Norden ist das Ziel - nur gibt es kein fixes Level in Form von Chartmarken, dafür jedoch die Marke von 17.000 Punkten, die zu erreichen, zu überwinden und zu verteidigen eine deutliche Signalwirkung hat.

Vorbörslich befindet sich der Kurs zur Stunde im Bereich der 16.600/16.620 Punkte und damit unterhalb des gestrigen Schlusskurses. Ob es bis zur Eröffnung um 9:00 Uhr zu einem Plus reicht, oder ob ein größeres Gap entstehen wird, bleibt abzuwarten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.