TRADERS´ Briefing - Nr. 0464 - 05.02.2024

Ausgabe Nr. 463, 05.02.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Tesla muss aufgrund einer falschen Schriftgröße auf den Warnleuchten rund 2,2 Millionen in den USA zugelassener Fahrzeuge der Modellreihen S, X, 3, Y sowie den Cybertruck nachbessern. Die National Highway Traffic Safety Administration warnt vor erschwerter Lesbarkeit von Sicherheitsinformationen, was das Unfallrisiko erhöhen könnte. Tesla reagiert mit kostenlosen Software-Updates, nachdem in den letzten Wochen bereits Rückrufe aufgrund von Display-Problemen und Autopilot-Änderungen erfolgten. Das Wertpapier schloss am letzten Handelstag der Woche mit einem Verlust von 0,69 Prozent auf 169,88 Euro. Zum Beginn der neuen Woche fiel der Fear-and-Greed-Index um drei auf nunmehr 67 Zähler im Bereich der einfachen Gier. Die Wallstreet schloss am Freitagabend mit Gewinnen, die europäischen Indizes hingegen konnten sich nicht festlegen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Meta verzeichnet im letzten Quartal einen Werbeumsatz von 40,1 Milliarden US-Dollar - ein Anstieg von 25 Prozent im Jahresvergleich mit einem Gewinn von 14 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen plant erstmals eine Quartalsdividende von 50 US-Cent. Trotz finanzieller Erfolge investiert Meta weiterhin intensiv in virtuelle Welten und Geräte, wobei der operative Verlust der Reality Labs Sparte auf 4,65 Milliarden US-Dollar anstieg. Der Umsatz dieses Bereichs wuchs von 727 Millionen auf knapp 1,1 Milliarden US-Dollar. Die Aktien stiegen bis zum Freitag um sehr starke 21,05 Prozent auf nunmehr 441,95 Euro, während Meta betont, weiterhin in KI und virtuelle Welten zu investieren.

Gerüchte über gescheiterte Verkaufsverhandlungen belasten die Delivery Hero-Aktien stark: ein sattes zweistelliges Minus von 22,56 Prozent. Damit notierte die Aktie auf 16,65 Euro. Das Unternehmen dementiert energisch und betont laufende Gespräche über den Verkauf von "Foodpanda" in Südostasien. Im September hatte Delivery Hero angekündigt, "Foodpanda" in einigen südostasiatischen Ländern zu verkaufen. Analysten sehen ein mögliches Scheitern aufgrund enttäuschender Geschäftsentwicklung als nicht überraschend.

Ceconomy plant trotz finanzieller Verluste im letzten Geschäftsjahr, seine Beteiligung von 23 Prozent an Fnac Darty nicht zu verkaufen. Der Elektronikhändler sieht die Beteiligung strategisch und bevorzugt eine Beteiligung an europäischen Wettbewerbern. Ceconomy ist in neun der elf Märkte entweder Marktführer oder an zweiter Stelle und sieht Raum für Konsolidierung in den fragmentierten europäischen Consumer-Electronics-Märkten. Die Fokussierung liegt kurz- bis mittelfristig auf der Konsolidierung innerhalb nationaler Märkte. Am Freitag musste Ceconomy mit minus 1,08 Prozent auf dem Wert von 2,204 Euro schließen.

Schaeffler plant, die Dividende für Vorzugsaktionäre bei 45 Cent pro Aktie zu stabilisieren, wobei Stammaktionäre einen Cent weniger erhalten. Diese Ankündigung erfolgte auf der außerordentlichen Hauptversammlung in Herzogenaurach. Ein zentraler Schritt zur Übernahme von Vitesco ist die Entscheidung der Aktionäre über die Umwandlung der stimmrechtslosen Vorzugsaktien in Stammaktien. Die Schaeffler-Aktie notierte zum Handelsschluss mit einem Gewinn von 1,44 Prozent auf 5,985 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Freitagmorgen ging es für den Deutschen Aktienindex dreistellig mit plus 118,71 Punkten bzw. einem Guthaben in Höhe von 0,70 Prozent an den Start. Nach dem Kurssprung entwickelte sich der DAX in kleinen Schwüngen bis um 13:35 Uhr auf sein neues Allzeithoch auf dem Stand von 17.004,55 Punkten. Über den Nachmittag erfolgte der Abbau von Long-Positionen im Übermaß, so dass der Abwärtstrend um 17:15 Uhr auf dem Tagestief von 16.894,67 Punkten notierte. Zwanzig Minuten später standen 16.918,21 Zähler auf der Uhr und damit Dank des morgendlichen positiven Gaps ein Gewinnüberschuss von 59,17 Punkten bzw. 0,35 Prozent bei roter Tageskerze.

Mit 22 Gewinner-Titeln gegenüber 18 Verlierern konnte der ADL-Indikator am Freitagabend punkten. Hierbei war die beste DAX-Aktie Porsche mit einem Kurs von 82,00 Euro und einem Anstieg von 4,19 Prozent, gefolgt von der Deutschen Bank, deren Kurs bei 12,826 Euro lag und die um 3,52 Prozent stieg. Die Mercedes-Benz Group verzeichnete bei einem Kurs von 64,34 Euro einen Anstieg von 2,00 Prozent und nahm damit den dritten Platz im Ranking ein.

Weiterhin zeigt sich der MACD hauchdünn unterhalb seiner Signallinie - ein neues Long-Signal ist ausgeblieben. Wie schon kürzlich erklärt, hat derzeit ein Signal aufgrund des parallelen engen Verlaufs keinen echten Wert, und es sollte zumindest ein weiterer Handelstag abgewartet werden, bis sich dieses bestätigt in stabilerer Form zeigt.

Auf der Suche nach einem Long-Einstieg könnte eine Pending-Order oberhalb des Rekordhochs eine Möglichkeit sein, um valide in den Markt einzusteigen. Ob sich nachfolgend dann das gewünschte Momentum zeigen wird, steht jedoch in den Sternen - dies müsste sich an den Folgetagen dann erst noch zeigen.

Vorbörslich steht der Kurs des deutschen Leitindex zur Stunde im Bereich der 16.880/16.900 Punkte, und damit nicht weit vom Endzählerstand vom Freitag entfernt.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.