Ausgabe Nr. 464, 06.02.2024 TRADERS´Briefing
die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat die deutsche Wachstumsprognose für dieses Jahr halbiert und erwartet nun einen Zuwachs von 0,3 Prozent - ursprünglich prognostizierte sie 0,6 Prozent. Auch für den Euroraum wurde die Erwartung auf 0,6 Prozent für 2024 gesenkt. Kurzfristig beeinträchtigen angespannte Kreditbedingungen die Konjunktur. Für 2025 sieht die OECD in Deutschland ein Wachstum von 1,1 Prozent. Weltweit prognostiziert sie für dieses Jahr 2,9 Prozent Wachstum - und damit etwas weniger, als noch im Herbst prognostiziert. Die Auswirkungen angespannter Finanzbedingungen betreffen besonders die Immobilien- und Kreditmärkte - der globale Handel bleibt gedämpft. Nach seiner letzten Reduktion geht es für den Fear-and-Greed-Index zum Dienstagmorgen um sechs Punkte auf 73 Zähler nach oben. Damit steht der Sentiment-Indikator im oberen Bereich der einfachen Gier. Die Wallstreet schloss am Montag mit Verlusten, die europäischen Indizes waren hingegen uneins. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Boeing gibt erneut Qualitätsprobleme bei noch nicht ausgelieferten 737 MAX bekannt. Rund 50 Flugzeuge sind betroffen, da zwei Löcher im Rumpf möglicherweise nicht den Anforderungen entsprechen. Ein Zulieferer informierte Boeing darüber. Der Konzern plant Nachbesserungen, was zu Verzögerungen bei der Auslieferung führen kann. Die Qualitätskontrollen stehen im Fokus, nachdem Anfang Januar bei einer 737-9 MAX von Alaska Airlines im Flug ein Rumpfteil abfiel. Lose Befestigungselemente wurden auch an anderen Flugzeugen dieser Variante gefunden. Rund 170 Flugzeuge dürfen erst nach Inspektionen wieder starten. Die Boeing-Aktie schloss am Montagabend mit einem leichten Plus von 0,10 Prozent auf 192,02 Euro. Die UniCredit plant, einen Großteil ihres Gewinns an die Aktionäre auszuschütten, da das vergangene Geschäftsjahr besser verlief als erwartet. Der Mutterkonzern der deutschen HypoVereinsbank verdiente bereinigt um bestimmte Steuereffekte 8,6 Milliarden Euro, von denen 90 Prozent an die Anleger gehen sollen. UniCredit-Chef Andrea Orcel kündigte Aktienrückkäufe von 5,6 Milliarden Euro und Dividendenzahlungen von drei Milliarden Euro an. Die Börse reagiert positiv, die Aktie der Bank stieg bis zum Handelsschluss um 8,20 Prozent auf 28,84 Euro. Delivery Hero verzeichnet erstmals einen operativen Gewinn mit einem bereinigten Betriebsergebnis von über 250 Millionen Euro im Jahr 2023 - im Gegensatz zu einem Verlust von 467,2 Millionen Euro im Vorjahr. Die Aktie startete mit einem Plus von fast zehn Prozent im MDAX, fiel jedoch aufgrund von Analystenkritik am langfristigen Ausblick bis zum Abend auf ein Plus von 4,53 Prozent bei nunmehr 17,404 Euro. Die Kritik bezieht sich auf Liquiditätsmangel. Seit Jahresbeginn hat die Delivery Hero-Aktie etwa 36 Prozent an Wert verloren. Der Rüstungszulieferer Renk plant einen Börsengang per Privatplatzierung mit 30 Millionen Aktien, die am 7. Februar in Frankfurt gehandelt werden. Der Erlös soll rund 370 Millionen Euro bei einem Aktienpreis von 15 Euro betragen. Nach der Platzierung wären 30 Prozent von Renk im Streubesitz, und das Unternehmen würde mit 1,5 Milliarden Euro bewertet. Im vergangenen Oktober wurde ein geplanter Börsengang kurz vor dem Debüt abgesagt mit der Begründung, dass sich das Marktumfeld spürbar eingetrübt habe. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der Wochenbeginn sah für den Deutschen Aktienindex einen Kurssprung von lediglich 7,76 Punkten vor, was einem Plus von 0,05 Prozent entsprach. Am Vormittag bildete der DAX jeweils ein Zwischenhoch um 9:30 Uhr und ein Zwischentief um 10:50 Uhr aus, bevor das Tageshoch um 12:50 Uhr auf 16.972,62 Punkten markiert wurde. Am Nachmittag ging es dann darum, einen Abwärtstrend zu bedienen, dessen Tief um 16:15 Uhr zu messen war. Unspektakulär ging es um 17:35 Uhr mit einem Tagesverlust von 14,15 Punkten bzw. mit einem Abschlag von 0,08 Prozent auf 16.904,06 Zählern in den ersten Feierabend der neuen Handelswoche. Siebzehn Gewinner-Aktien aus dem Pool der 40 reichten am Montagabend nicht aus, so musste der ADL-Indikator mit einem Schritt nach unten vorliebnehmen. Beiersdorf zeigte mit einem Kurs von 140,45 Euro und einem Anstieg von 3,96 Prozent, dass die Aktie das Zeug für den ersten Platz im DAX innehat. Infineon Technologies schloss auf 34,655 Euro mit einem Plus von 3,12 Prozent, die Hannover Rück auf Platz Nummer drei beim Preis von 226,20 Euro, der einer Steigerung von 2,17 Prozent auf den Vortag entspricht. Noch immer unverändert sehr nahe beieinander befinden sich die beiden MACD-Linien: der blaue MACD selbst sowie seine rote Signallinie. "Aktives Momentum" wäre das genaue Gegenteil der sich derzeit darstellenden Situation. So auch der Kurs selbst, der sich richtungslos zeigt, oder die gestrige Tageskerze als dickes rotes unentschlossenes Doji - man muss sich als Trader aktuell in Geduld üben, sofern man positioniert ist oder gar nach einem sinnvollen Einstieg in Long-Richtung sucht. Hier wäre dann eine Pending-Order über dem Allzeithoch, beispielsweise auf 17.010 Punkten, eine valide Einstiegsmöglichkeit, mit der man nicht auf Chartformationen oder Einzelsignale angewiesen ist. Zur aktuellen vorbörslichen Stunde steht der Kurs des deutschen Leitindex im Bereich zwischen 16.900 und 16.950 Punkten und damit auf Schlusskurs-Niveau. Es wird somit interessant, wie sich heute die Eröffnung darstellt.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
|