TRADERS´ Briefing - Nr. 0469 - 12.02.2024

Ausgabe Nr. 469, 12.02.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

die IG Metall hat einen Antrag beim Arbeitsgericht Frankfurt an der Oder gestellt, um die Betriebsratswahl bei Tesla aufgrund des Zeitdrucks durch Produktionsunterbrechungen zu stoppen. Der Wahlvorstand wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass sie gesetzlichen Vorgaben folgen. Die Gewerkschaft argumentiert, dass die Lieferkettenstörungen aufgrund der Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz die Zeit für die Wahl beeinträchtigen. Tesla schloss am Freitagabend mit einem leichten Verlust von 0,29 Prozent auf 177,12 Euro. Der Fear-and-Greed-Index konnte sich über das Wochenende um zwei Punkte steigern und steht am Montagmorgen auf dem Wert 78 im Bereich der extremen Gier. Die Wallstreet schloss am letzten Handelstag uneinheitlich, die europäischen Indizes mit leichten Verlusten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die Fusion zweier führender Fahrdienstvermittler in Südostasien bedroht Delivery Hero. Trotz des ersten Jahresgewinns des Unternehmens bleiben Investoren skeptisch. Die Verhandlungen zwischen Grab und GoTo könnten zu einem Übernahmeangebot führen. Diese Unternehmen bieten nicht nur Fahrdienste, sondern auch Finanztransaktionen und Lebensmittellieferungen an. Eine potenzielle Verschärfung des Wettbewerbs bedroht die Südostasien-Tochter von Delivery Hero, was den geplanten Verkauf erschwert. Die Aktien von Delivery Hero blieben am letzten Handelstag recht stabil mit einem leichten Schwund von 0,21 Prozent beim Kurs von 18,486 Euro.

AMS Osram verzeichnet einen deutlichen Rückgang beim Umsatz um 25 Prozent auf 3,59 Milliarden Euro und beim bereinigten operativen Ergebnis um 43 Prozent auf 233 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Dies resultiert hauptsächlich aus dem Auslaufen von Verträgen für Sensoren und Chips für Smartphones sowie dem Verkauf von Firmenteilen mit einem Umsatz von etwa 500 Millionen Euro. Vorstandschef Aldo Kamper strebt eine Trendwende an und plant, das Unternehmen effizienter und innovationsorientierter auszurichten, obwohl die schwache Nachfrage aus der Medizintechnik und der Industrie weiterhin belastet. Osram konnte am Freitag einen starken zweistelligen Gewinn in Höhe von 22,70 Prozent beim Preis von 2,481 Euro je Wertpapier realisieren.

Trotz mäßiger Quartalszahlen hebt Carl Zeiss Meditec an der Börse ab: der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank um ein Viertel, der Umsatz stieg minimal. Dennoch stiegen die Aktien um zehn Prozent und erreichen ein Neun-Monats-Hoch im MDAX - am Abend ging sie mit einem Tagesplus von 4,53 Prozent auf 110,75 Euro in das Wochenende. Die Firma bekräftigt ihren Ausblick für das laufende Geschäftsjahr trotz verschlechternden wirtschaftlichen Umfeldes und plant ein Aktienrückkaufprogramm, was die Märkte unterstützt.

Im wichtigen Weihnachtsgeschäft steigerten Europas größte Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn ihren Gewinn laut der Mutter-Holding Ceconomy auf 147 Millionen Euro - im Vorjahr waren es noch 127 Millionen Euro. Der Umsatz stagnierte bei rund sieben Milliarden Euro im ersten Quartal, zeigte jedoch bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte ein Wachstum von 3,7 Prozent. Mit etwa 1.000 Märkten in Europa sind Media Markt und Saturn wichtige Akteure im Einzelhandel nicht nur während der Weihnachtszeit. Trotz der positiven Zahlen notierte Ceconomy am Freitagabend mit einem Abschlag von 5,74 Prozent auf nunmehr 2,004 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Freitagmorgen konnte der deutsche Aktienindex mit einem leichten Vorsprung von 9,75 Punkten bzw. 0,06 Prozent an den Start gehen. Der Kurs hielt sich in einer niedrigen Range bis zum Nachmittag auf und setzte hierbei das Hoch des Tages um 13:50 Uhr auf 16.993,12 Punkten. Ab 14:30 Uhr ging es mit dem DAX abwärts bis zum Tagestief um 16:20 Uhr auf der Marke von 16.876,36. Um 17:35 Uhr standen 16.926,50 Zähler auf dem Chart, die zu einem Minus von 37,33 Punkten bzw. einem Abschlag von 0,22 Prozent führten.

Der ADL-Indikator zählte 12 Gewinner-Titel gegenüber 28 Verlierern, was dazu führte, dass dieser einen Schritt in Richtung Süden gehen musste. Infineon Technologies verzeichnete hierbei den größten Gewinn im DAX mit einem Kurs von 33,64 Euro: ein Plus von 1,48 Prozent. Auf der Gegenseite musste Siemens den stärksten Verlust mit minus 2,51 Prozent bei einem Kurs von 165,52 Euro einstecken.

Weiter unentschlossen ziert sich der MACD, der offiziell im Short-Modus unterwegs ist, sich hierbei jedoch annähernd horizontal fortbewegt. Von ihm aus scheinen derzeit keine Impulse ausgehen zu wollen.

Geduld ist ein guter Ratgeber, denn der Deutsche Aktienindex ist, schaut man sich den Chart an, nicht willig, nach unten durchzubrechen. Das bedeutet nicht, dass dieses Szenario vom Tisch wäre, nur ist das mit einem Blick auf das Gesamtbild nicht seine wahre Intention. Passend zu dieser Phase der Stagnation wäre ein von Momentum getriebener Long-Ausbruch. Nur weiß niemand, wann dieser erfolgen wird. Das kann heute geschehen, in dieser Woche oder auch in der darauffolgenden Woche. Auch kann es wieder nur zu einem leichten Ausbruch ohne echte Impulse kommen, wie erst vor Kurzem bei der noch eingezeichneten Flaggenformation zu sehen.

Vorbörslich steht der Kurs des Index zu dieser Stunde im Bereich der 16.950 Punkte und damit oberhalb des Schlusskurses vom Freitag. Geht es doch schon heute deutlich nach oben? Es bleibt nach wie vor spannend beim wichtigsten Aktienindex Deutschlands.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.