TRADERS´ Briefing - Nr. 0480 - 27.02.2024

Ausgabe Nr. 480, 27.02.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der Bitcoin-Kurs erreichte gestern über 54.000 US-Dollar, und damit den höchsten Stand seit Ende 2021. Das Interesse an Bitcoin steigt, auch durch die Zulassung spezieller Bitcoin-Fonds durch die US-Börsenaufsicht SEC im Januar. Diese ermöglichen es Anlegern erstmals, ohne direkten Erwerb der Digitalwährung, in Bitcoin zu investieren. Am Dienstagmorgen steht die wichtigste Kryptowährung gar auf 56.300 US-Dollar. Der Fear-and-Greed-Index hat sich im Bereich der extremen Gier gehalten, da er zum Dienstag um lediglich zwei Zähler abgenommen hat und damit auf dem Wert von 76 Punkten steht. Wallstreet und europäische Indizes schlossen am Montag uneinheitlich. Natural Gas endete mit einem zweistelligen Anstieg um 11,13 Prozent auf nunmehr 1,76 US-Dollar je Energieeinheit.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die US-Arzneimittelbehörde FDA stuft ein neuartiges Lungenkrebsmittel von Bayer als Therapiedurchbruch ein, was eine beschleunigte Entwicklung ermöglicht. Das Medikament zielt auf Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs mit aktivierenden HER2-Mutationen ab und befindet sich in Phase 1/2 der klinischen Studie. Trotz dieser positiven Entwicklung verzeichnet die Bayer-Aktie bis zum Handelsschluss am Montag einen Rückgang von 0,80 Prozent auf 28,585 Euro.

Sigmar Gabriel, Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp Steel, fordert eine grundlegende Neuaufstellung des Unternehmens angesichts sinkender Stahlproduktion und unzureichender Auslastung der Anlagen. Der Vorstand soll bis Mitte April ein Konzept vorlegen. Ein Beschäftigungsabbau bei Kapazitätsanpassungen wird nicht ausgeschlossen. In der Stahlsparte, in der rund 27.000 Menschen arbeiten, darunter 13.000 in Duisburg, kämpft man mit Konjunkturschwäche und hohen Energie- und Rohstoffpreisen. Der Mutterkonzern Thyssenkrupp plant eine Verselbstständigung der Sparte. Die Aktie von Thyssenkrupp schloss gestern Abend mit einem Gewinn von 0,88 Prozent auf 4,454 Euro.

Schaeffler plant einen neuen Standort in den USA für die Herstellung von Elektroauto-Komponenten in Dover im Bundesstaat Ohio, sowie die Erweiterung des bestehenden Werks in Wooster im selben Staat. Die Investitionen bis 2032 belaufen sich auf 230 Millionen US-Dollar und sollen 650 neue Arbeitsplätze schaffen. Laut Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld wird der Elektrifizierungstrend weiterhin anhalten. Schaeffler notierte am Montagabend mit einem Plus von 1,75 Prozent auf 6,385 Euro.

Veronika Grimm, Ökonomin und Mitglied der "Wirtschaftsweisen", wird trotz Bedenken einiger Kollegen mit großer Mehrheit in den Aufsichtsrat von Siemens Energy gewählt. Bei der Hauptversammlung erhielt sie 76,43 Prozent der Stimmen. Einige Mitglieder des Sachverständigenrats, dem Grimm angehört, äußerten Bedenken wegen möglicher Interessenkonflikte. Sie hatten ihr nahegelegt, den Rat zu verlassen, falls sie das Mandat annimmt. Grimm betonte, dass sie die Kompatibilität beider Aufgaben geprüft habe, und Siemens Energy habe eine Compliance-Prüfung durchgeführt, die keine Bedenken ergab. Siemens Energy konnte den Montag mit einem Tagesgewinn von 1,17 Prozent abschließen. Damit notierte die Aktie am Abend auf 13,89 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zum Montagmorgen eröffnete der deutsche Leitindex mit einer Kurslücke von 22,59 Punkten bzw. mit einem leichten Abschlag von 0,13 Prozent. Der Kurs bewegte sich den größten Teil des Tages in einem Aufwärtstrend, der jedoch nicht ausschließlich höhere Hochs zählte. Der Gipfel wurde um 10:05 Uhr erreicht: auf 17.460,53 Punkten - und damit stand ein neues Allzeithoch fest. In der verbliebenen Handelszeit musste der DAX jedoch wieder Gewinne an den Markt abgeben, so dass lediglich ein Tagesplus von 3,90 Punkten bzw. 0,02 Prozent auf 17.423,23 Zählern übrigblieb.

Der ADL-Indikator konnte leider nur 15 Gewinneraktien am frühen Abend zählen, und das reichte nicht aus, um die Mehrheit zu stellen. Die beste Aktie im DAX war die Rheinmetall, die um 2,80 Prozent auf 421,80 Euro ansteigen konnte. Das schlechteste Wertpapier war das der RWE AG, das um 1,97 Prozent auf schlussendlich 30,36 Euro abfiel.

Entspannt blickt der MACD vorsichtig optimistisch nach vorne. Sein Mangel an Dynamik durch Abwesenheit von Momentum ist mittlerweile so etwas wie Allgemeinwissen.

Es ist schon interessant zu beobachten, wie beständig neue Rekordhochs erzielt werden, diese jedoch mit sehr kleinen Tages-Bandbreiten ohne großen Bewegungsschub. Rechnen Sie trotz neuen Hochs immer damit, dass die "zarte Rallye" von einem Tag auf den anderen zu Ende sein könnte. Gewinnsicherung ist bekanntlich ein recht wichtiges Thema für den Swing-Trader.

Vorbörslich steht der Deutsche Aktienindex zur aktuellen Stunde in der Region von 17.380/17.400 Punkten, und damit nicht weit unterhalb des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.