TRADERS´ Briefing - Nr. 0481 - 28.02.2024

Ausgabe Nr. 481, 28.02.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

ab heute werden in Deutschland erneut Flugausfälle bei der Lufthansa erwartet, da Verdi das Bodenpersonal zu einem dreitägigen Ausstand aufgerufen hat. Der Konflikt betrifft Beschäftigte von Lufthansa Technik, Aviation Training und Technical Training. Passagierflüge sollen diesmal nicht betroffen sein, daher wird das Ausmaß der Ausfälle geringer sein. Trotz eines verbesserten Angebots seitens der Lufthansa, das vorhandene Nullmonate reduzierte und eine Gehaltserhöhung um 0,5 Prozent beinhaltet, lehnte Verdi das Angebot als unzureichend ab. Die Kernforderung von Verdi nach 12,5 Prozent mehr Gehalt werde nicht erfüllt. Die Verhandlungen werden am 13. und 14. März fortgesetzt. Der Fear-and-Greed-Index konnte um weitere zwei Zähler nach oben wandern. Damit steht der Sentiment-Indikator auf dem Wert von 78 Punkten im Bereich der extremen Gier. Die Wallstreet und die europäischen Indizes schlossen am Dienstag erneut uneinheitlich.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Euro fiel bis zum späten Dienstagabend auf 1,0844 US-Dollar, blieb aber insgesamt stabil. Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass die aktuellen Konjunkturdaten gestern nur einen begrenzten Einfluss auf den Devisenmarkt hatten. In Deutschland verbesserte sich die Konsumstimmung leicht, während sie in Frankreich sank. Die monetäre Entwicklung war enttäuschend, was die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Stabilisierung minderte, so Analyst Ulrich Wortberg. Enttäuschende US-Konjunkturdaten, wie der schwache Auftragseingang für langlebige Güter und das eingetrübte Verbrauchervertrauen, beeinträchtigten den US-Dollar nicht maßgeblich.

Die Bundeswehr vergibt an Rheinmetall einen Großauftrag für das mobile Flugabwehrsystem "Skyranger 30" im Wert von 595 Millionen Euro. Rheinmetall liefert einen Prototyp sowie 18 Serienfahrzeuge - mit der Möglichkeit für weitere 30 Systeme. Das System schließt eine bestehende Lücke der mobilen Flugabwehr und bietet Mobilität, Schutz, Flexibilität und Präzision für komplexe Bedrohungsszenarien. Die Auslieferung des Prototyps ist für Ende 2024 geplant. Das Wertpapier der Rheinmetall notierte am Abend mit einem Abschlag von 1,66 Prozent auf 414,80 Euro.

Der weltgrößte Rückversicherer verzeichnete im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 4,6 Milliarden Euro - und liegt damit über dem eigenen Zielwert von 4,5 Milliarden Euro. Analysten hatten knapp 4,6 Milliarden Euro erwartet. Dies ist das dritte Jahr in Folge, dass die Münchener Rück ihr Gewinnziel übertroffen hat. Für 2024 bleibt das Unternehmen angesichts steigender Preise zuversichtlich. Das Gewinnziel für das laufende Jahr beträgt fünf Milliarden Euro. Eine Dividende von 15 Euro je Aktie ist für 2023 geplant, sowie ein Aktienrückkauf von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Die Aktie schloss am Abend nahezu unverändert mit einem Plus von 0,02 Prozent auf 421,60 Euro.

Sixt bietet seinen Kunden Zugang zu fast 400.000 Ladepunkten im öffentlichen Ladenetzwerk der Volkswagen-Tochter Elli. Die gemeinsam mit Elli entwickelte Ladelösung "Sixt Charge" in der Sixt-App vereinfacht das Laden von E-Autos in mehreren Ländern. Kunden können alle Funktionen, von der Suche nach Ladepunkten bis zur Abrechnung in der App nutzen, ohne externe Ladekarten oder Apps zu benötigen. Die Abrechnung erfolgt über die in der Sixt-App hinterlegte Kreditkarte. Die Sixt-Aktie konnte gestern um 3,64 Prozent auf schlussendlich 88,20 Euro zulegen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex nahm am Dienstagmorgen einen kleinen Kurssprung in Höhe von 8,14 Punkten bzw. von 0,05 Prozent mit in den Aufwärtstrend, der vom Tiefpunkt des Tages um 9:00 Uhr auf 17.428,17 Punkten bis um 17:25 Uhr auf das Tageshoch von 17.563,41 Punkten führte. Der DAX schloss nahe seines damit generierten neuen Rekordhochs auf schlussendlich 17.556,49 Zählern mit einem Gewinnüberschuss von 133,26 Punkten bzw. 0,77 Prozent auf den Vortag.

Insgesamt konnten 29 Titel aus dem Index von einem Momentum-Anschub partizipieren, und daher durfte der ADL-Indikator gestern weiter steigen. Am Abend schloss das Papier der Infineon Technologies mit einem Anstieg um 4,03 Prozent auf 34,565 Euro auf dem ersten Platz im DAX. Zweiter war die BASF mit einem Plus von 2,43 Prozent auf 47,455 Euro. Der Drittplatzierte Continental legte um 2,20 Prozent zu und schloss auf 75,10 Euro.

Leicht nach oben entwickelt sich der MACD, dem noch ein gewisses Maß an Trägheit anhaftet.

Mit der gestrigen grünen Tageskerze lässt sich wieder von einer normaleren Range sprechen, denn ein kurzer Blick auf den Chart offenbart hier eine wochenlang anhaltende Bewegungsarmut in Sachen Schwankungsbreite. Wie schon erwähnt, stehen die 18.000 Punkte als neue Zielmarke nicht nur theoretisch im Raum, sondern ganz realistisch. Und theoretisch kann dieses Ziel noch in dieser Handelswoche erreicht werden.

Vorbörslich steht der Deutsche Leitindex zur Stunde der Analyse im Bereich von 17.560/17.580 Punkten, und damit auf dem Level des gestrigen Schlusskurses. Dies gilt als Zeichen der Kurs-Stabilität.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.