TRADERS´ Briefing - Nr. 0489 - 11.03.2024

Ausgabe Nr. 489, 11.03.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

halten wir uns mit Beginn dieser Woche vor Augen, was in der letzten geschehen ist. Der DAX setzt ein neues Allzeithoch bei 17.879,11 Punkten. Gold bewegt sich mehr als 200 US-Dollar und erreicht ebenso einen neuen Rekord bei 2.203,00 US-Dollar. Der Nasdaq 100 erkämpft sich ebenso positiv ein neues Allzeithoch bei 18.416,73 Punkten, sowie der S&P500, der mit 5.189,26 Punkten die Messlatte höher setzen kann. Bitcoin berührt erstmalig die 70.000 US-Dollar. Die Konjunkturdaten in den USA zeigen einen Rückgang der Inflation. Laut Jerome Powell ist die Zinssenkung durch die Fed in diesem Jahr wahrscheinlich und die Stimmung der Investoren steigt mit der Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung. Nach Veröffentlichung der amerikanischen Wirtschaftszahlen am Freitag ist bei allen Märkten eine Gewinnmitnahme im Aufwärtstrend zu sehen und die Frage, die bleibt, ist, wann wir in einer Zeit so großer Euphorie die ersten Kurseinbrüche zu erwarten haben. Der Fear-and-Greed-Index beendete die Woche bei 71 Zählern und zeigt einen leichten Rückgang seit Beginn der letzten Woche. Das könnte ein erstes Anzeichen sein.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Konzern Bayer zeigt sich mit einer Alternative für den mit Klagen verfolgten Unkrautvernichter Glyphosat. Der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson stellt es als bahnbrechende Innovation vor und so soll das Produkt in circa vier Jahren auf den Markt kommen. Die Rechtsstreitigkeiten in Amerika belasten das Unternehmen und so scheint das Unternehmen progressivere Ansätze als das Schlichten von Streitigkeiten zu verfolgen. Die Aktie schloss am Freitag mit einem Verlust von 0,49 Prozent bei 26,275 Euro.

Der Aufsichtsrat der Deutschen Börse ernannte am Freitag, mit Wirkung zum 1. Oktober 2024, Stephan Leithner für einen Zeitraum von fünf Jahren als Vorsitzenden des Vorstands. Bis zum 31. Dezember wird er gemeinsam als Co-Chef mit Theodor Weimer das Unternehmen leiten. Dieser wird sein Amt mit Beginn des neuen Jahres abgeben. Mit einem Preis von 189,45 Euro und einem Verlust von 1,53 Prozent endete der Freitag.

Nach der Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft plant das Unternehmen Atoss Software einen Aktiensplit. Dies muss bei der Hauptversammlung am 30. April 2024 abgesegnet werden. Sollte dies stattfinden, soll das Kapital aus Gesellschaftsmitteln auf rund 15,9 Millionen Euro erhöht und Aktien für 7,95 Millionen Euro ausgegeben werden. Das Wertpapier des Unternehmens schloss am Freitag mit einem Verlust von 1,14 Prozent bei 260,50 Euro.

Neben den News einer Klage durch Elon Musk gegen das Unternehmen wurde der Firmenchef Sam Altman am Freitag wieder in den Verwaltungsrat von OpenAI berufen. Nachdem er im November von eben diesem Rat gefeuert wurde, zeigte eine Untersuchung, dass die Entlassung womöglich nur auf ein Kommunikationsproblem zwischen dem Gremium und Altman zurückzuführen ist.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Recht unverändert zum Vortag startete der deutsche Aktienindex am Freitag. Bei einem Eröffnungspreis bei 17.849,85 Punkten fiel der DAX um 9:30 Uhr auf sein Tagestief bei 17.795,13 Zählern. Als deutlich zu erkennender Abpraller von der Unterstützung bei rund 17.800 Punkten bewegte sich der Index den Rest des Tages konsolidierend. Eine weitere impulsive Umkehrbewegung um 14:30 Uhr von diesem Level führte zum Tageshoch bei 17.860,51 Zählern Der Dax beendete den Handelstag mit einem Verlust von 0,16 Prozent bei 17.814,51 Zählern.

Mit 19 Gewinnern und 21 Verlierern spiegelt der ADL-Indikator die Bewegungen des Basiswertes wider. Dieser leichte Verlust im Histogramm ist jedoch nicht bedrohlich.

Der MACD weist unverändert ein Signal im Long-Modus auf. Der Trend geht demnach weiter.

Die Bewegungen des Freitags zeigen eine Konsolidierung nach dem neuen Allzeithoch bei 17.879,11 Punkten. Dies kann vorerst als eine ruhigere Korrektur im Aufwärtstrend gesehen werden. Die Tageskerze schloss als Inside-Day nach einer Aufwärtsbewegung und könnte ein Anzeichen für eine Gegenbewegung sein. Dementsprechend ist aktuell von einer Bewegung gegen den Trend auszugehen und es wird sich diese Woche zeigen, ob die Hausse unmittelbar ein Ende findet oder weiter angetrieben wird. Die Unterstützungen bei rund 17.725 Punkten und 17.650 Zählern bestehen weiterhin. Ein Bruch unter die Unterstützung bei 17.650 Punkten würde ein vorzeitiges Ende der Hochphase ankündigen.

Vorbörslich bewegt sich der Index in einem Bereich zwischen rund 17.740 und 17.730 Punkten und fällt damit tiefer in die Korrektur.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.