TRADERS´ Briefing - Nr. 0491 - 13.03.2024

Ausgabe Nr. 491, 13.03.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

Im Fokus der Anleger lagen am Dienstag die Veröffentlichung der deutschen und amerikanischen Wirtschaftszahlen. So zeigte der deutsche harmonisierte Verbraucherpreisindex eine zunehmende Verlangsamung des Preisauftriebs mehrerer Güter im Vergleich zum Vormonat. Ein Rückgang der Energiepreise ist dabei am meisten aufgefallen. Damit nähert sich die Entwicklung in Deutschland dem von der EZB gesetzten Idealwert von 2 Prozent. Die Inflationsdaten und Verbraucherpreise in den USA waren das zweite große Ereignis des Tages, mit dessen Ergebnis Schlüsse für die Entwicklung der Zinspolitik in den USA gezogen werden können. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent, nach 3,1 Prozent im Januar. Die Kerninflationsrate bleibt auf dem Stand des Vormonats bei 0,4 Prozent. Die amerikanischen sowie die europäischen Märkte schlossen am Ende des Tages, trotz der leicht negativen Werte, alle mit einem Gewinn. Der Fear-and-Greed-Index weist am Ende des Tages einen Wert von 69 Punkten auf und steht damit wieder im Bereich der Gier.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Wacker Chemie bewertet das kommende Jahr vorsichtig, erwartet jedoch einen Anstieg der Absatzmengen und positive Produktmixeffekte trotz niedrigerer Verkaufspreise. Der Aktienkurs stieg nach optimistischen Kommentaren zum Jahresstart. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz von 6 bis 6,5 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn zwischen 600 und 800 Millionen Euro für 2024, wobei die Prognose für das erste Quartal über den Erwartungen liegt. Die Dividende wird auf 3,00 Euro je Aktie gesenkt. Die Branche litt im vergangenen Jahr unter einer langsamen Weltwirtschaft, jedoch erwartet das Unternehmen eine Erholung im zweiten Quartal. Das Wertpapier beendet den Handelstag bei einem Preis von 109,65 Euro und einem Gewinn über 5,69 Prozent.

Porsche AG setzt vorsichtige Profitabilitätsziele aufgrund von Modellwechseln. Trotz Herausforderungen im letzten Jahr steigerte das Unternehmen den Gewinn und hielt die Umsatzrendite stabil. Das Management erwartet eine operative Umsatzrendite von 15 bis 17 Prozent und einen Umsatz von 40 bis 42 Milliarden Euro. Neue Modelle werden dieses Jahr eingeführt, darunter der vollelektrische Macan. Porsche plant, den Anteil vollelektrischer Fahrzeuge zu erhöhen. Der Gewinn stieg im letzten Jahr, und die Dividende soll erhöht werden. Die Aktie steigt zum Börsenschluss um 11,47 Prozent auf 89,80 Euro.

Der Smartphone-Hersteller Xiaomi wagt sich in den größten Automarkt der Welt und kündigt die Auslieferung seines ersten Elektroautos an. Das Modell SU7 ist eine Limousine und soll noch in diesem Monat an die ersten Käufer ausgeliefert werden. Die Aktie legte zum Ende des Handelstages um rund 12 Prozent zu.

Oracle verzeichnete im dritten Quartal des Geschäftsjahres einen Umsatzanstieg von sieben Prozent auf 13,3 Milliarden US-Dollar, was die Anleger optimistisch stimmte. Der Nettogewinn stieg um 27 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Oracle konkurriert dabei mit Unternehmen wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und SAP. Oracle wird an der Börse mittlerweile mit rund 314 Milliarden Dollar bewertet, während SAP auf rund 216 Milliarden Euro geschätzt wird. Die Aktie beendete den Handel an der NYSE mit einem Gewinn von 11,75 Prozent und einem Kurs von 127,54 US-Dollar.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Ein neuer Rekordtag für den deutschen Aktienindex. Bei einem Eröffnungspreis 17810,15 Punkten startet er mit einem Kurssprung von 63,88 Punkten und setzt den Aufwärtstrend des Vortages fort. Bis zur Veröffentlichung der aktuellen Werte des Verbraucherpreisindex hielt sich der Markt sehr bedeckt und reagierte auf die Veröffentlichung mit voller Energie. Der Dax fiel in wenigen Minuten rund 50 Punkte und stieg darauf wieder rund 100 Punkte. Nach der ersten Reaktion setzte ein starker Aufwärtsimpuls ein, welches bis zum Börsenschluss anhielt. Der DAX beendet den Tag bei 17.965,11 Zählern und einem Gewinn von 1,23 Prozent.

Ganze 29 Gewinner und nur elf Verlierer bestätigen den Tageszuwachs. Der ADL-Indikator bewegt sich mit dem Index weiter nach oben.

Mit einer leichten Aufwärtsbewegung bleibt der MACD über seiner Signallinie und bestätigt den Aufwärtstrend.

Mit einem neuen Allzeithoch scheint die Euphorie weiterzugehen und es fehlen zum Schlusskurz exakt 34,89 Punkte bis zur 18.000er-Marke. Eine Korrektur ist nach dem neuen Hoch für den kommenden Tag wahrscheinlich, wobei es durchaus möglich wäre, dass die 18.000 Euro vorher erreicht werden. Für die Korrektur sind die Unterstützungen bei rund 17.850 Punkten, 17.750 und 17.700 Punkten interessant. Der Dax steht vorbörslich bei rund 17980 Punkten.

Der Dax steht vorbörslich bei rund 17980 Punkten und könnte heute morgen zu einer Gegenbewegung ansetzen.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.