TRADERS´ Briefing - Nr. 0493 - 15.03.2024

Ausgabe Nr. 493, 15.03.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der Donnerstag war ein Tag geprägt von Gewinnmitnahmen. Unsere Übersicht der Gewinner und Verlierer des Tages zeigt einen deutlichen Kontrast. Alle Märkte fielen am gestrigen Handelstag, bis auf den Energiesektor der Rohstoffe, welche einen mehr als deutlichen Zuwachs erlebte. Das Natural Gas-Future steigt 5,77 Prozent, sowie das Crudeoil-Future, was um 1,92 Prozent steigt. Die europäischen Märkte zeigen einen relativ leichten Rückgang, wobei die amerikanischen Indizes etwas stärker fielen. Der Russell 2000 beklagte einen Verlust von 1,37 Prozent. Der Fear-and-Greed-Index steht zum Ende des Tages bei 73 Punkten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Energiekonzern RWE verzeichnete im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg des Gewinns, erwartet jedoch für das laufende Jahr wieder rückläufige Ergebnisse. Das bereinigte Nettoergebnis wird voraussichtlich am unteren Ende der Spanne von 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro liegen, was hauptsächlich auf gefallene Strom-Großhandelspreise zurückzuführen ist. RWE bestätigte die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr, mit einem Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses von 6,3 auf knapp 8,4 Milliarden Euro und einem bereinigten Nettogewinn von 4,5 Milliarden Euro im Vergleich zu 3,2 Milliarden im Vorjahr. Die Aktionäre sollen eine Dividende von einem Euro je Aktie erhalten. Die Aktie beendet den gestrigen Handelstag bei 30,62 Euro und einem Verlust von 3,53 Prozent.

Rheinmetall strebt weiteres Wachstum an, gestützt auf eine reichliche Auftragslage. Obwohl das Unternehmen im letzten Jahr sein Umsatzziel verfehlte, verzeichnete es einen Rekordgewinn im operativen Bereich, was auch zu einem Anstieg des Aktienkurses führte. Für das laufende Jahr prognostiziert Rheinmetall einen Umsatzanstieg auf etwa 10 Milliarden Euro, während das Orderbuch mit einem Rekordwert von 38,3 Milliarden Euro gefüllt ist. Langfristig strebt das Unternehmen bis 2026 einen Umsatz von 13 bis 14 Milliarden Euro und eine operative Gewinnmarge von über 15 Prozent an. Mit einem Gewinn von 5,29 Prozent schließt der Handelstag bei 443,60 Euro.

Der US-Finanzinvestor KKR plant die Übernahme des Hamburger Wind- und Solarparkbetreibers Encavis. Das Angebot beläuft sich auf 17,50 Euro je Aktie und bedeutet einen Aufschlag von 54 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 5. März. Ein Konsortium unter Führung von KKR, unterstützt von Viessmann, hat verbindliche Vereinbarungen mit Ankeraktionären von Encavis getroffen, die fast ein Drittel des Unternehmens halten. Die Encavis-Führungsgremien haben der Investorenvereinbarung zugestimmt und das Angebot befürwortet. Die Transaktion soll im vierten Quartal des laufenden Jahres abgeschlossen werden, wobei KKR plant, Encavis von der Börse zu nehmen. Mit einem starken Gewinn von 25,2 Prozent schließt die Aktie bei 16,84 Euro.

Kali- und Salzproduzent K&S verzeichnete 2023 aufgrund niedriger Düngemittelpreise einen Umsatzrückgang nach einem Rekordjahr 2022. Am Donnerstag werden die Bilanzzahlen veröffentlicht, der Vorstand prognostiziert ein operatives Ergebnis von 600-800 Mio. Euro, verglichen mit 2,4 Mrd. Euro im Vorjahr. K beschäftigt insgesamt rund 10.700 Mitarbeiter, mehr als 4000 davon in Hessen und Thüringen. Die Aktie schließt am Donnerstag bei 13,295 Euro und einem Gewinn von 0,23 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Dax startete den heutigen Tag mit einem Kurssprung bei 18.002,97 Punkten und setzte kurz darauf ein neues Hoch. Um 12:20 Uhr wurde das Tageshoch bei 18.038,49 Zählern erreicht und damit ein neues Allzeithoch gesetzt. Folgend setzte eine Konterbewegung ein, welche den restlichen Tag anhielt. Das Tagestief entstand daraufhin um 15:55 Uhr bei 17.899,93 Punkten. Der Handelstag endete eine Stunde und 40 Minuten später bei 17.942,04 Punkten und einem Tagesverlust von 0,11 Prozent.

Der ADL-Indikator geht damit einen zweiten Tag nach unten und weist 17 Gewinner und 23 Verlierer auf.

Der MACD bleibt trotz des fehlenden Momentums weiterhin im Long-Modus.

Nach der gestrigen Konsolidierung bricht der deutsche Aktienindex aus der Range aus und erreicht ein neues Allzeithoch von 18.038,49 Punkten. Die folgende Gegenbewegung leitet eine Korrektur ein und lässt eine Gewinnmitnahme in der Long-Bewegung vermuten. Die Tageskerze schließt als Outside-Day und könnte am kommenden Tag eine Einstiegsmöglichkeit bieten. Sollte hier eine tiefere Korrektur folgen bleiben die Unterstützungen bei rund 17.850 Punkten, 17.750 und 17.700 Punkten interessant.

Der Dax bewegt sich vorbörslich in einem Bereich von 10 Punkten um rund 17.905 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.