Ausgabe Nr. 494, 18.03.2024 TRADERS´Briefing
am 15.03.2024, dem Freitag der letzten Woche, war der erste große Verfallstag des Jahres, auch bekannt als Hexensabbat. An diesen Tagen kann der gleichzeitige Verfall von Aktienoptionen, Aktienindexfutures und Aktienindexoptionen an einem Handelstag zu hohen Kursschwankungen an den Aktien- sowie den Rohstoffmärkten führen. So ist der Natural Gas-Future am Freitag mit 5,18 Prozent Verlust auf 1,67 US-Dollar gefallen und hat damit den stärksten Preisverfall des Tages zu beklagen. Im Gegensatz dazu gewinnen der Kupfer- und Silber-Future mehr als 1,5 Prozent. Auf den amerikanischen Märkten verlieren der Nasdaq 1,15 Prozent und der S&P500 0,65 Prozent. Der deutsche Markt scheint recht unbeeindruckt und trotz einer Tagesbewegung über mehr als 90 Punkte schließt der DAX mit einem marginalen Verlust von 0,03 Prozent. Der österreichische Aktienindex nimmt im Rahmen der Aufwärtsbewegung der letzten Tage 0,46 Prozent zu. Am Ende der Woche stand der Fear-and-Greed-Index bei einem Wert von 70 Punkten im Bereich der Gier. So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure * Schnelle Trendübersicht Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5) Fundamental wirtschaftlicher Rückblick Der Immobilienriese Vonovia verzeichnete einen 6,4-prozentigen Einbruch seines Aktienwerts im DAX. Das Unternehmen aus Bochum verbuchte im letzten Jahr einen Rekordverlust von etwa 6,7 Milliarden Euro aufgrund von Immobilienabwertungen. Um Schulden zu reduzieren, plant Vonovia, Immobilienpakete zu verkaufen, ohne jedoch eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Den Aktionären wird trotz des Verlusts eine Dividende von 90 Euro-Cent je Aktie angeboten. Die Aktie verlor am Freitag 10,55 Prozent und beendete den Tag bei 23,99 Euro. Swisscom hat angekündigt, das Italien-Geschäft von Vodafone für 8 Milliarden Euro zu übernehmen und mit ihrer Tochter Fastweb zusammenzulegen. Dies würde den zweitgrößten Telekomanbieter Italiens schaffen. Vodafone plant einen Aktienrückkauf in Höhe von 4 Milliarden Euro als Reaktion. Beide Unternehmen verzeichneten an der Börse positive Reaktionen. Swisscom beabsichtigt, die Dividende ab 2025 zu erhöhen, was von den Anlegern begrüßt wurde. Die Vereinbarung wird voraussichtlich im ersten Quartal 2025 abgeschlossen, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen. Die Aktie von Swisscom schließt am Freitag bei 549,60 Euro und einem Gewinn von 4,95 Prozent. Der Stahlhersteller Salzgitter prognostiziert nach einem schwachen Jahr 2023 eine leichte Erholung, obwohl das Marktumfeld weiterhin schwierig bleibt. Der Konzernchef erwartet für 2024 nur ein geringes Umsatzwachstum, insbesondere in einem schwierigen deutschen und europäischen Marktumfeld. Die Aktie von Salzgitter fiel trotz anfänglicher Gewinne, was auf einen pessimistischen Ausblick zurückzuführen ist. Die Erwartungen an die Dividende wurden nicht erfüllt. Trotz einer erwarteten weltweiten Erholungstendenz sieht der CEO weiterhin Herausforderungen, darunter Überkapazitäten und strukturelle Probleme in Deutschland. Die schloss am Freitag mit einem minimalen Gewinn von 0,25 Prozent bei 23,7300 Euro. Nemetschek, ein Bausoftwarespezialist, plant, seinen Aktionären für das vergangene Jahr eine erhöhte Dividende von 0,48 Euro je Aktie auszuschütten, im Vergleich zu 0,45 Euro im Vorjahr. Dies entspricht den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Trotz einer Flaute in der Bauindustrie und der Umstellung auf Abo-Verträge konnte das Unternehmen seinen Umsatz im Jahr 2023 um 6,2 Prozent auf 851,6 Millionen Euro steigern. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb mit 257,7 Millionen Euro nahezu stabil, während die Marge leicht von 32,0 auf 30,3 Prozent zurückging. Die Aktie verliert dennoch 3,04 Prozent und steht am Ende der Woche bei 83,56 Euro. Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50
Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX Technische Kurzanalyse Der Dax scheint weiterhin Interesse an höheren Preisen zu haben. So startete der Index am Freitag bei einem Wert von 17.938,14 Punkten und setzte, nach Erreichen des unwesentlich niedriger liegenden Tagestiefs um 9:35 Uhr bei 17.926,72 Zählern, zum Versuch an, den übergeordneten Aufwärtstrend weiterzuführen. Doch nach einer kurzen Berührung des bisherigen Allzeithochs machte der Index eine starke Kehrtwende. Das Tageshoch bei 18.038,11 Punkten führte zu einem rapiden Preisverfall, welcher bis zum Ende des Handelstages anhielt. Der Index schloss um 17:35 Uhr bei einem Preis von 17.937,65 Zählern und beendete den Handelstag auf dem annähernd gleichen Niveau, wie er ihn begann. Trotz des eher uneindeutigen Endergebnisses des Tages zeigt der ADL-Indikator ein anderes Bild. Das Histogramm macht mit 27 Gewinnern und nur 13 Verlierern einen Schritt nach oben und wurde offensichtlich von Einzelwerten, wie Vonovia, stärker beeinflusst. Der MACD nähert sich aufgrund des fehlenden Momentums der letzten Tage seiner Signallinie weiter an. Unabhängig davon befindet er sich weiterhin im Long-Modus und lässt weiterhin steigende Kurse vermuten. Der DAX beendete den letzten Handelstag der Woche mit einer Gravestone-Doji als Tageskerze. Diese lässt aufgrund ihres Charakters einen weiteren Preisverfall vermuten und sollte nicht ignoriert werden. Dennoch befindet sich der Index sowohl technisch als auch in Bezug auf die Indikatoren weiterhin im Aufwärtstrend. Analysten der DWS erhöhten letzten Woche das Indexziel auf 18.700 Punkte. Sollte nun eine stärkere Korrektur folgen, ist dieser Trend bis zum Bruch der Unterstützung bei rund 17.670 Punkten weiterhin intakt. Der Dax steht vorbörslich bei rund 18.000 Punkten und holt einige der Verluste der letzten Stunden des Freitags wieder auf.
Aktuelle Handelschancen per Kursmuster Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs
Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50 Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50
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