TRADERS´ Briefing - Nr. 0497 - 21.03.2024

Ausgabe Nr. 497, 21.03.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

der Leitzins in den USA verbleibt, wie erwartet, bei 5,25 bis 5,50 Prozent. FED-Chef Jerome Powell deutete auf die noch immer hartnäckige Inflation und erwartet sich eindeutigere Besserungen in der amerikanischen Wirtschaft. Es wurde dennoch, wie schon im Dezember angedeutet, auf potenziell drei Zinskürzungen in diesem Jahr verwiesen. Ebenso deutete Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbanken, in ihrer Rede um 9:45 Uhr auf eine Zinskürzung im Juni hin und erwartet bis dahin mit den entsprechend wichtigen ökonomischen Markern eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Die gestrigen News hatten einen starken Einfluss auf den amerikanischen, wie auch den europäischen Markt. Der Dax erreichte nachbörslich ein neues Allzeithoch und steht aktuell vorbörslich bei rund 18.200 Punkten. Der ATX und der SMI werden ihre Reaktion zur Eröffnung um 9:00 Uhr heute offenbaren. Ebenso steigen die amerikanischen Märkte und Rohstoffe, wie Gold, Kupfer und Silber mit einem starken Sprung.
In der heutigen Ausgabe zeigen wir im Fundamental wirtschaftlichen Rückblick die aktuellen Kurse der amerikanischen Märkte und Rohstoffe, um die Entwicklung nach der Sitzung am gestrigen Abend zu zeigen. Dies sind also nicht die Schlusskurse für den gestrigen Handelstag.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Ab morgen wird die Aktie der Parfümeriekette Douglas nach einer zehnjährigen Pause wieder am deutschen Aktienmarkt gehandelt. Die Preisspanne für die 34 Millionen Aktien wurde zuvor auf 26 bis 30 Euro festgelegt, jedoch wurde der Angebotspreis nun auf 26 Euro pro Aktie festgesetzt. Dies bedeutet, dass sich Douglas mit dem niedrigsten möglichen Ausgabepreis zufriedengeben muss. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens aus Düsseldorf beläuft sich damit insgesamt auf 2,8 Milliarden Euro.

Biontech verzeichnet nach dem Corona-Boom einen deutlichen Rückgang beim Umsatz und Gewinn. Im vergangenen Jahr betrug der Gewinn lediglich 930 Millionen Euro, ein Bruchteil des Vorjahreswerts. Der Umsatz sank ebenfalls auf 3,8 Milliarden Euro im Vergleich zu 17,3 Milliarden zuvor. Das Unternehmen plant nun, sich auf Krebstherapien zu konzentrieren, mit dem ersten Krebsmedikament, das 2026 auf den Markt kommen soll. Bis 2030 strebt Biontech Zulassungen in zehn Indikationen an, wobei bereits Partnerschaften in der Onkologie geschlossen und beträchtliche Fortschritte in klinischen Studien erzielt wurden, so Unternehmenschef Ugur Sahin. Die Aktie verlor am gestrigen Tag 5,91 Prozent und schloss bei 81,52 Euro.

Delivery Hero, ein Essenslieferdienst, kauft Wandelanleihen im Gesamtwert von über 500 Millionen Euro zurück. Die Rückkäufe betreffen Anleihen, die 2025 und 2026 fällig werden, wobei die Gesamtnennbeträge bei rund 409 Millionen Euro bzw. 100 Millionen Euro liegen. Die Kaufpreise liegen unter den Nennbeträgen. Dieser Schritt folgt der Ankündigung des Unternehmens, den Rückkaufbetrag von mindestens 300 auf etwa 600 Millionen Euro zu erhöhen. Die Finanzierung erfolgt durch kürzlich abgeschlossene Kreditverträge. Zuvor hatte Delivery Hero Anpassungen seiner Finanzierung vorgenommen, um Zweifel an seiner Finanzkraft zu zerstreuen. Dies beinhaltete die Änderung und Verlängerung eines großen Kreditrahmens sowie die Aufstockung von Kreditlinien. Die Aktie beendete den Handelstag mit einem Plus von 4,18 Prozent bei 26,82 Euro.

Eckert & Ziegler, ein Strahlen- und Medizintechnikkonzern, plant, die Dividende für das Jahr 2023 fast komplett zu kürzen, trotz eines Nettogewinns von 26,3 Millionen Euro. Statt der erwarteten 50 Cent pro Aktie sollen nur 5 Cent ausgeschüttet werden. Das Unternehmen möchte die verbleibende Liquidität für Wachstumsprojekte im Markt für Radiopharmazeutika nutzen, insbesondere für den Ausbau der Fertigungskapazitäten. Die Aktie steht am Ende des Mittwochs bei einem Kurs von 39,36 Euro und gewinnt 1,76 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Dax erreichte gestern nach den ruhigeren Tagen ein neues Allzeithoch und reagierte danach umso stärker auf den FED-Entscheid. Der DAX startete den gestrigen Tag bei einem Kurs von 17.987,91 Punkten und erreichte um 9:15 Uhr sein Tagestief bei 17.955,69 Zählern. Es folgte eine konstante Aufwärtsbewegung bis zum neuen Allzeithoch bei 18.040,83 Punkten. Der Index schaffte es daraufhin nicht über den Widerstand bei rund 18.038 Zählern zu schließen und hielt sich vor der anstehenden Zinsentscheidung durch die FED bedeckt. Der Index schloss um 17:30 Uhr bei einem Preis von 18.015,13 Punkten und kann damit einen Zuwachs von 0,15 Prozent verbuchen.

Der ADL-Indikator weist einen leichten Rückgang auf und zeigt 18 Gewinner und 21 Verlierer am gestrigen Tag.

Weiterhin leicht über der Signallinie bewegt sich der MACD nach oben und bestätigt den Aufwärtstrend.

Mit den Bewegungen des Mittwochs konnte ein neues Allzeithoch gesetzt werden, was zeigt, dass noch immer Kaufinteresse besteht. Vor potenziell marktbewegenden Neuigkeiten ist es allerdings auch verständlich, dass die Anleger eher verhalten agieren und den Preis in einer Konsolidierung halten.

Die News um 19:00 Uhr haben noch für starke Bewegungen im nachbörslichen Handel gesorgt und so stieg der Index um 200 Punkte und erreichte mit einem großen Sprung ein neues Allzeithoch. Aktuell steht der DAX bei rund 18.200 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.