TRADERS´ Briefing - Nr. 0499 - 25.03.2024

Ausgabe Nr. 499  25.03.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

nach einer lebhaften Woche mit dem anhaltenden Motto - Neue Allzeithochs – in der die großen Zentralbanken ihre Sicht auf die aktuelle wirtschaftliche Lage geteilt haben, gehen wir nun in eine verhältnismäßig ruhigere Woche. Über die Woche werden verschiedene Inflationsmarker des deutschen und amerikanischen Marktes veröffentlicht, welche von den Zentralbanken ausgewertet und für weitere fiskalpolitische Entscheidungen genutzt werden. Ein bisschen Ruhe kann aktuell aber auch nicht schaden. Jerome Powell und Christine Lagarde sorgten mit ihren Reden der letzten Woche für starke Bewegungen. Gold erreichte innerhalb von vier Stunden und einer Bewegung über 65 US-Dollar ein neues Allzeithoch bei rund 2.225 US-Dollar. Der DAX stieg am letzten Handelstag auf 18.225,97 Punkte, der S&P 500 erreichte 5.261,10 Punkte und der NASDAQ 100 stieg auf 18.464,71 Punkte. Es gäbe noch weitere Rekorde zu nennen, nur scheint dies in letzter Zeit mehr als normal zu sein und anscheinend wächst das Geld doch auf Bäumen.
Die europäischen und amerikanischen Märkte steigen mit der Hoffnung auf Zinskürzungen.
Der Fear-and-Greed-Index steht am Ende der Woche bei 72 Punkten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der DFB entschied den Vertrag mit Adidas als Ausrüster der deutschen Nationalmannschaft zu beenden. Dies wird als schwerer Schlag für das Unternehmen aus Herzogenaurach und seinen Vorstandsvorsitzenden Björn Gulden betrachtet. Hingegen betrachtet Nike dies als bedeutenden Prestigegewinn, da sie nun die Nationalmannschaft des Heimatlandes von Adidas ausrüsten werden. Nike erzielt bereits jetzt einen Umsatz von etwa 46 Milliarden Euro, was etwa doppelt so hoch ist wie der Umsatz seines deutschen Rivalen. Nike beendete den Freitag bei einem Preis von 86,46 Euro und verliert 7,66 Prozent.

Galderma startete erfolgreich an der Schweizer Börse mit einem Aktienpreis von 61 Franken, 15 Prozent über dem Ausgabepreis. Das Unternehmen wurde mit etwa 14,5 Milliarden Franken bewertet. Dies ist der größte Börsengang in der Schweiz seit 2017 und einer der größten in Europa seit über zwei Jahren. Galderma, ehemals eine Nestlé-Sparte, vertreibt Sonnenschutzmittel, Hautpflegeprodukte, Medikamente gegen Hautkrankheiten und verschiedene Botox-Marken. Die Aktie schloss am Freitag bei 64 Franken und stieg 20,75 Prozent vom Eröffnungskurs.

Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 erlebte die europäische Rüstungspolitik einen Wandel. Dies führte zu erhöhter Nachfrage nach Rüstungsgütern, von der Unternehmen wie Rheinmetall und Hensoldt profitierten. Rheinmetall verzeichnete einen Aktienkursanstieg und übertraf erstmals die Marke von 500 Euro, während Hensoldt mit einer Bewertung von 4,3 Milliarden Euro im MDax notiert war. Die Aktie von Rheinmetall schließt erstmal über der 500-Euro Marke und erreicht am Freitag mit einem Zuwachs von 1,33 Prozent einen Kurs von 500,40 Euro. Hensoldt stieg am Freitag 7,10 Prozent auf 37,10 Euro.

SynBiotic eine Cannabis-Aktie hat am Donnerstag und Freitag starke Kursschwankungen zu verzeichnen, nachdem sie seit Dienstag fast 88 Prozent gestiegen war. Aktionäre warten gespannt auf die Bundesratssitzung in Berlin, bei der über die Legalisierung von Cannabis in Deutschland entschieden wird. Die Entscheidung wird als entscheidend für Synbiotic angesehen, jedoch gibt es Unsicherheit, ob der Bundesrat die geplante Legalisierung passieren lässt. Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein äußerten Bedenken. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte dennoch Optimismus über die Erfolgschancen des Gesetzesvorhabens. Die Aktie schließt am Freitag mit einem Tageszuwachs von 15,61 Prozent bei 13,70 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Wie an der Schnur gezogen steigt der deutsche Aktienindex und läuft, mit kurzen Erholungen, weiter der Sonne entgegen. Mit einem Eröffnungspreis von 18.175,08 Punkten fiel der Index in den ersten fünf Minuten auf das Tagestief bei 18.140,99 Zählern und ging für den Rest des Tages in eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung des Vortages über. Der Index brach das vorherige Allzeithoch und testete es als Unterstützung um 13:00 Uhr bei rund 18.160 Punkten. Im Folgenden wurde das Tageshoch bei 18.225,97 Punkten gesetzt und der Börsenschlusskurs bei einem Preis von 18.205,94 Zählern.

Der ADL-Indikator steigt ebenso weiter und erreicht mit 28 Gewinnern und 12 Verlierern ein neues Hoch.

Weiterhin im Long-Modus bewegt sich der MACD mit dem DAX nach oben und bestätigt den Trend.

Bei dem aktuellen Umfang an Liquidität, die den Markt schwemmt, sind kaum nennenswerte Korrekturen erkennbar, welche ein akzeptables Chance-Risiko-Verhältnis ermöglichen. Sollte die aktuelle Aussicht auf Zinskürzungen bestehen, so dürften die Märkte auch weitersteigen. Schauen wir, was die kommende Woche bringt.

Der deutsche Aktienindex bewegt sich vorbörslich in einem Bereich zwischen 18.150 und 18.250 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.