TRADERS´ Briefing - Nr. 0501 - 27.03.2024

Ausgabe Nr. 501  27.03.2024

TRADERS´Briefing


Liebe Leserinnen und Leser,

man könnte sagen, dass gestern ein überwiegend ereignisloser Tag mit dem Börsenschluss zu Ende ging. Mal ganz abgesehen davon, dass der deutsche Aktienindex mal wieder ein neues Rekordhoch bei 18.411,98 Punkten erreicht hat. Das ist mittlerweile ja keine Überraschung mehr. Interessant zu erwähnen ist allerdings, dass in den letzten Tagen lediglich vier Einzelwerte aus dem DAX für diese starken Gewinne sorgen. Dabei macht der Softwarehersteller SAP alleine schon rund 30 Prozent des Zuwachses aus. Weitere große Zuwächse entstehen durch BASF, Airbus und der Allianz. Der ATX und SMI schließen annähernd auf dem Vortagesschlusskurs und die amerikanischen Indizes erwirken ebenfalls keine signifikanten Änderungen. Aus technischer Sicht deutet sich eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung an. Die Edelmetalle steigen zunächst und fallen daraufhin auf den Eröffnungskurs.
Der Fear-and-Greed-Index steht am heutigen Morgen bei einem Wert von 68 Punkten und lässt mit dem Rückgang der letzten Tage einen eher ruhigen Handelstag vermuten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

CTS Eventim, ein führender Konzertveranstalter und Ticketvermarkter, verzeichnete im vergangenen Jahr beträchtliche Zuwächse beim Umsatz und Gewinn aufgrund des Live-Veranstaltungsbooms nach der Corona-Pandemie. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 32 Prozent auf über 500 Millionen Euro. Firmengründer Klaus-Peter Schulenberg betonte die Bedeutung des Live-Entertainments für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Dividende wird um mehr als ein Drittel erhöht, wobei die Hälfte des Nettogewinns pro Aktie ausgeschüttet wird, was einer Dividende von 1,43 Euro pro Aktie entspricht. Das Wertpapier hat einen dementsprechend guten Tag und steigt 5,08 Prozent auf 77,50 Euro.

Im Geschäftsjahr 2023/2024 verzeichnete Hornbach einen Rückgang des Umsatzes um 1,6 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro, während das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 12,4 Prozent auf 254 Millionen Euro sank. Trotzdem äußerte der CEO Albrecht Hornbach vorsichtige Zuversicht und deutete auf positive Anzeichen hin, darunter die abnehmende Inflation und günstige Wetterbedingungen zu Beginn der Frühjahrssaison. Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr wird der Vorstand am 22. Mai veröffentlichen. Hornbach steigt am gestrigen Tag 8,45 Prozent und erreicht einen Wert von 74,40 Euro.

UPS-Chefin Carol Tomé äußerte sich zuversichtlich über die Zukunft des Unternehmens bei einer Investoren-Veranstaltung in Atlanta. Trotz erwarteter Schwäche in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres strebt UPS ein Wachstum in der zweiten Jahreshälfte an. Bis 2026 plant das Unternehmen, den Umsatz auf 108 bis 114 Milliarden US-Dollar zu steigern, eine höhere Marge von über 13 Prozent zu erreichen und einen freien Barmittelzufluss von 17 bis 18 Milliarden Dollar zu erwirtschaften. Analysten bewerten die Ziele als solide, fordern jedoch weitere Details zu den zu Grunde liegenden Annahmen. Um diese Ziele zu erreichen, plant UPS, das Logistiknetzwerk zu optimieren und von 2024 bis 2026 rund 5,5 Prozent der Gesamteinnahmen zu investieren. UPS verliert gestern rund 8 Prozent und schließt bei einem Kurs von 143,79 US-Dollar.

Norma Group, ein Verbindungstechnikhersteller, erwartet für das neue Jahr eine leicht verbesserte Profitabilität. Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern wird voraussichtlich zwischen 8,0 und 8,5 Prozent des Umsatzes liegen, verglichen mit 8,0 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz wird voraussichtlich zwischen 1,2 und 1,3 Milliarden Euro bleiben, was Analystenerwartungen entspricht. Vorstandschef Guido Grandi äußerte sich vorsichtig optimistisch angesichts der weiterhin schwierigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen. Die vorläufigen Zahlen des Vorjahres für Umsatz und Ergebnis wurden bestätigt. Der Nettogewinn sank um fast 29 Prozent auf 27,9 Millionen Euro, und die Dividende wird um 10 Cent auf 0,45 Euro reduziert. Mit einem Plus von 3,19 Prozent schließt die Aktie bei 16,82 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der DAX steigt heute über 120 Punkte und legt einen durchgängig positiven Tag auf das Parkett. Von einem Eröffnungskurs ging es unmittelbar mit den Bullen weiter nach oben. Ein starker Impuls sorgte für das Tageshoch bei 18.411,98 Punkten, was in eine leichte Erholung überging. Der letzte ermittelte Kurs für den Dax liegt bei 18.384,35 Zählern.

Das eindeutige Ergebnis im Basiswert spiegelt sich auch in den Einzelwerten. Es zeigen sich 31 Gewinner und neun Verlierer und somit mach das Histogramm des ADL-Indikators einen weiteren Schritt nach oben.

Der MACD steigt weiterhin stark an und verbleibt im Long-Modus.

Der deutsche Aktienindex erreichte gestern einen Wert von rund 18.400 Punkten und hat damit beinahe die Hälfte der nächsten eintausend Punkte erreicht. Viele Analysten haben in der letzten Woche ihre Prognosen höher gesetzt und das zeigt sich nun auch in der starken Hausse.

Vorbörslich bewegt sich der Index in einem Bereich zwischen rund 18.390 und rund 18.407 Punkten und hat damit über Nacht eine weitere Aufwärtsbewegung vollführt.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.

Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt

2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen

3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend

4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht

5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen

6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst

7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.